Er war ursprünglich nur als Nummer zwei gedacht: Das Schwestermodell Audi 50 kam bereits 1974 auf den Markt – Monate vor dem Polo. Doch neben Golf und Passat entwickelte sich der kleine Wolfsburger über fünf Jahrzehnte hinweg zum großen Klassiker im Volkswagen-Portfolio. Jetzt feiert der VW Polo seinen 50. Geburtstag – bunt, laut und mit einem Ausblick in eine mögliche elektrische Zukunft.
Als er 1975 vorgestellt wurde, sorgte der Polo mit seinem kantigen Design und Farben wie Senegalrot, Ozeanicblau oder Lofotengrün für Aufsehen. Mit 3,50 Metern Länge, 1,56 Metern Breite und einem Einstiegspreis von 7.500 D-Mark sollte er als günstiger Einstieg in die VW-Welt dienen – als kleiner Bruder des Golf, dem er auch optisch nahestand. Seither schrieb der Polo eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte: Über 20 Millionen Einheiten wurden bis heute gefertigt.
Der VW Polo wurde zum echten Weltenbummler. In den vergangenen fünf Jahrzehnten war er auf zahlreichen Märkten präsent und blickt auf eine bunte Produktionshistorie zurück: Vom Stammwerk in Wolfsburg über Bratislava, Brüssel, Pamplona bis nach Martorell. Im Sommer 2024 verlagerte Volkswagen die Produktion schließlich nach Südafrika – genauer gesagt ins Werk Kariega in der Ostkap-Provinz. Kein Neuland: Dort werden bereits seit Mitte der 1990er Jahre Polo-Modelle sowie das Schwestermodell Vivo für außereuropäische Märkte produziert. „Wir bauen hier den Polo und den Vivo sowie die vorherige Generation des Polo, die schwerpunktmäßig für Südafrika und Subsahara-Afrika bestimmt ist“, erklärt Martina Biene, Geschäftsführerin der Volkswagen Group Afrika.
Die Polo-Historie ist bunt – und das zeigt sich nicht nur am legendären Sondermodell Harlekin, das Mitte der 1990er mit seiner auffälligen Vierfarb-Kombi aus Pistaziengrün, Chagallblau, Ginstergelb und Flashrot erschien. Von der auffälligen Variante wurden immerhin 3.806 Exemplare produziert – ein echter Verkaufserfolg war das zwar nicht, doch für das Image war der Harlekin Gold wert. Ebenso prägend: Der erste Polo GT, der ab Ende der 1970er Jahre mit 44 kW (60 PS) sportliche Ambitionen signalisierte – und 1991 im G40 mit Garrett-Lader und 85 kW (115 PS) seinen sportlichen Höhepunkt fand. Diese aufgeladenen Modelle sind heute auf dem Klassikmarkt begehrter denn je – sogar begehrter als ein Polo II Genesis in „Violett-Touch-Perleffekt“, einer Farbe, die ursprünglich vom Golf Cabrio stammt.
Der Polo war in seiner Geschichte aber nicht nur sportlich, sondern auch praktisch und preisgünstig. So zum Beispiel als Polo Fox (ab 1984), als Stufenheck-Modell Derby oder in Sondereditionen wie Jeans, Genesis oder Open Air mit großem Faltdach. Die Polo-Cabrio-Studie von der IAA 2007 schaffte es hingegen nie in die Serie – ebenso wenig wie der Polo Variant, der seit den frühen 2000ern Geschichte ist. Seit der vierten Generation wurde der Polo zunehmend zum „kleinen Golf“ – in Größe, Ausstattung und Technik.
Mit wachsendem Sicherheits- und Komfortniveau sowie leistungsstärkeren Antrieben wuchs auch die Dimension: Von ursprünglich 3,50 Metern auf heute 4,07 Meter Länge. Und auch das Gewicht legte zu – von knapp 700 Kilo auf über 1,2 Tonnen in der aktuellen Version mit DSG, Turbomotor und Breitreifen.
Während der erste Polo mit 40 PS mehr als 21 Sekunden auf Tempo 100 benötigte, sprintet der aktuelle GTI in 6,5 Sekunden auf Landstraßentempo – und ist bis zu 240 km/h schnell. Doch die nächste Entwicklungsstufe könnte erneut für Aufsehen sorgen: Die Zeichen verdichten sich, dass der Polo – ähnlich wie sein großer Bruder Golf – künftig auch elektrisch unterwegs sein wird.
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VW-Chefdesigner Andreas Mindt unterstreicht das Potenzial: „Der Polo ist ein Auto mit einer einzigartigen und wiedererkennbaren Identität.“ Das lässt viele Möglichkeiten für die Zukunft offen – und spricht eher für einen Neuanfang als für ein Ende im sechsten Jahrzehnt des Polo. Text: Stefan Grundhoff, press-inform
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