Video-Fahrbericht – Der GTI im Tracktest

Erste Ausfahrt im neuen VW Polo GTI 2.0 TSI DSG (2018)

Video-Fahrbericht – Der GTI im Tracktest: Erste Ausfahrt im neuen VW Polo GTI 2.0 TSI DSG (2018)
Erstellt am 5. Dezember 2017

Der neue Polo ist erwachsen geworden. Nicht nur was seine Abmessungen angeht hat die sechste Generation in allen Belangen kräftig zugelegt und die magische Längenmaß von vier Meter für Kleinwagen gesprengt. Damit rückt der Polo dem aktuellen Golf derart auf die Pelle, dass man sich fragt, muss es wirklich immer ein Golf sein, denn schließlich hat auch der Polo so seine Reize.

Und davon hat die neue GTI-Version reichlich zu bieten. Technisch zieht der Top-Polo beim Motor sogar gleich, wenn man das Basis-Triebwerk betrachtet. Denn sowohl im Golf als auch im Polo GTI kommt der bekannte 2.0-TSI-Vierzylinder der Baureihe EA888 der dritten Generation zum Einsatz.

Erstmal nur mit DSG

Mit etwas weniger Leistung im Polo GTI als im Golf, dafür aber mit mindestens genau so viel GTI-Flair wie sein großer Bruder. 200 PS und immerhin 320 Nm Drehmoment sorgen ab sofort für strammen Vortrieb. Musste man sich beim Vorgängermodell (Polo 6C GTI) in DSG-Version aufgrund des kleinen DQ200-Getriebes noch mit 250 Nm Drehmoment zufrieden geben, sorgt jetzt das größere DQ250 für Abhilfe, das die 320 Nm locker verkraftet. Wer von Hand in die Gänge kommen will, muss sich vorerst gedulden, denn vor Mitte 2018 soll es keine handgeschaltete Version des neuen Polo GTI geben.

Wem der Mehrpreis fürs DSG nicht abschreckt, erhält eine geniale Motor-Getriebe-Kombination, die einfach Spaß macht und mit der jeder gefahrene Kilometer zum Genuss wird. Mit einem satten „Plopp“ schaltet die 6-Gang-Box unter Last in den nächst höheren Gang oder lässt den Motor beim Herunterschalten dank Zwischengas kurz hochdrehen. Die Schaltwippen am Lenkrad sind toll, aber kaum nötig. Vor allem wenn das optionale „Sport-Select-Fahrwerk“ an Bord ist, bietet der GTI die Möglichkeit seinen Charakter in vier unterschiedlichen Modi zu variieren.

Je nach gewähltem Setup ändern sich dann die Schaltzeiten des DSG. Zusätzlich wird die Gasannahme des TSI verschärft oder entschärft, und die Lenkung wird sportlicher oder softer. Anders als bei den zahmeren Versionen des Polo kommt als Lenkgetriebe eine Neukonstruktion zum Einsatz. Ein stärker konzipierter Servomotor sowie eine geänderte Kennlinie der Lenkung sorgen für das GTI-typische Einlenkverhalten.

Ebenfalls exklusiv für den GTI hat Volkswagen eine neue Verbundlenker-Hinterachse konstruiert, die um ganze 60 Prozent steifer ausfällt und das Handling damit sportlicher macht. An der Vorderachse spendierte man dem GTI Stabis mit einem auf 21 Millimeter gewachsenen Durchmesser. Gleiches gilt für die Bremsanlage mit ihren rot lackierten Sätteln. Hier ist im Vergleich zum Standard-Modell der Bremsscheibendurchmesser auf 312 mm angewachsen.

All diese Änderungen machen einen Polo zum echten GTI!

Bei einem Tracktest auf Mallorca konnte der Polo GTI zeigen, was in ihm steckt. Auf dem recht engen Kurs beeindruckte er vor allem durch sein sehr neutrales Fahrwerkssetup. Trotz des recht schweren Motors und Getriebes schiebt der neue GTI kaum über Vorderräder. Aus engen Kurven heraus sorgt die Differentalsperre XDS für Traktion und schafft das auch verblüffend gut. Selbst schnelle Wechselkurven und ein Ritt über die Randsteine bringen den Polo nicht aus der Ruhe.

Störende Lenkeinflüsse aufgrund des Frontantriebs werden von dem Lenkgetriebe sauber geschluckt und nicht an den Fahrer weitergegeben. Selbst im Rennbetrieb leistete sich dieser GTI auf der Bremse keine Schwächen und ließ einen nur staunen, denn selbst nach der x-ten Runde auf dem Track blieb der Bremsdruckpunkt konstant und die Scheibenbremsen packten unverändert standfest zu.

Gut im Griff hat man als Pilot das 3-Speichen-Sportlenkrad, allerdings kommen die Sportsitze auf der Rennstrecke an ihre Grenzen, bieten im alltäglichen Einsatz aber eine perfekte Kombination aus Seitenhalt und Sitzkomfort. Lediglich der Beifahrer muss unter Umständen etwas leiden, denn auf „Angstgriffe“ wurde im Polo GTI komplett verzichtet. Dabei muss mit dem perfekt und sicher abgestimmten Polo GTI eigentlich keine Angst aufkommen. Zahlreiche Fahrassistenzsysteme wie ESP, Tot-Winkelwarner, Multikollisionsbremse, proaktiver Insassenschutz, der Front-Assist oder die City-Notbremsfunktion bieten einen größtmöglichen Schutz für den Fall der Fälle.

Fazit:

90 Bilder Fotostrecke | Alle Detailbilder zum 2018er Polo GTI (Typ AW): Erste Ausfahrt im neuen VW Polo GTI 2.0 TSI DSG (2018) #01 #02 Mit dem neuen Polo GTI hat Volkswagen das sportliche Potenzial des MQB-A0-Plattform optimal ausgenutzt. Durch den Wechsel in die 2.0-Liter-Klasse spielt der Polo am Ende doch irgendwie in der Golf-Klasse mit und muss sich mit dem größeren, stärkeren aber auch schwereren Bruder messen. Wir sind auf einen ersten direkten Vergleich der beiden GTI gespannt.

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