2024 VW Passat - Erste Fahrt im Kombi

Der letzte VW Passat seiner Art

2024 VW Passat - Erste Fahrt im Kombi: Der letzte VW Passat seiner Art
Erstellt am 12. Juli 2023

Der Passat gehört nach wie vor zu einem der wichtigsten Modelle im VW-Programm. Wir konnten nun erstmals mit dem neuen 2024 VW Passat Variant fahren. Ein letztes Mal VW Passat wie wir ihn kannten, denn nach dieser Generation ist Schluss, jedenfalls mit einem klassischen Verbrennungsmotor. Denn Volkswagen wird elektrisch und treibt diese Umwandlung stärker voran als die meisten anderen Autohersteller. Doch nicht alle Kunden sind bereit für die Elektromobilität und anders als Ford will Volkswagen seine jahrzehntelang erfolgreichen Klassiker nicht einfach abstellen. So gibt es nochmals einen VW Passat, Liebling der Europäer und speziell Deutschen seit den 1970er Jahren. Zu seinem 50. Geburtstag wird er als Kombi nach der Münchner IAA im Herbst nochmals neu aufgelegt; in seiner neunten und letzten Generation. Nicht vollelektrisch, aber auf Wunsch maximal elektrifiziert mit einem Hybridmodul, das das Mittelklassemodell mit Premiumanspruch mehr als 100 Kilometer rein elektrisch fahren lässt.

Auf einem Level mit dem Tiguan

Technisch ist der neue VW Passat eng mit dem neuen VW Tiguan verwandt und ist somit ebenfalls auf der MQB-Evo-Plattform unterwegs. Die Karosserie - bereits zuvor eine der größten im Segment - wächst noch einmal um stattliche 14 Zentimeter und 4,92 Meter. Das ist Oberklasseniveau. Zudem ging es zwei Zentimeter mehr in die Breite und der Radstand wuchs um ebenfalls üppige fünf Zentimeter auf 2,84 Meter. Das wirkt sich nicht nur positiv auf Crashverhalten und den Platz im Innenraum aus, sondern sorgt auch für einen Laderaum, der auf gigantische 690 Liter wuchs. Bei umgeklappter Rückenlehne im Fond sind es 1.920 Liter – 140 Liter mehr als bisher.

Optik rückt an ID-Modelle heran

Optisch wird die Karosserie wieder runder, mit schlankeren und horizontaleren Scheinwerfern, was ihn optisch näher an die elektrischen ID-Modelle rückt. Diese Collage zeigt sich auch im Fahrgastraum, wo der Infotainment-Bildschirm eine Größe von bis zu 15 Zoll haben kann, während die Einstiegsversionen mit 12,9 Zoll auskommen müssen. Die Schieberegler an der Unterseite des Bildschirms verfügen nun über die lange Zeit fehlende Beleuchtung.

Die Materialien des Armaturenbretts sind solide, ebenso wie die Verarbeitung mit einer etwas harten Haptik, die durch die dünne Lederverkleidung sowohl am Armaturenbrett als auch der Türverkleidungen gemildert wird. Endlich werden die Informationen des Head-up-Displays auf die Windschutzscheibe und nicht auf eine kleine Plastikscheibe, die aus dem Armaturenbrett fährt, projiziert. Für ein geringes Geräuschniveau bietet der neue Passat Doppelverglasung sowohl an der Windschutzscheibe als auch an allen vier Seitenscheiben. VW-Entwicklungsvorstand Kai Grünitz: „Durch die partnerschaftliche Entwicklung des Passat-Projekts mit dem des Skoda Superb konnten Synergieeffekte von rund 600 Millionen Euro erzielt werden.“

ID.7 Software & Bedienelemente kommt im Passat

Die für das Infotainment verwendete Software ist die gleiche, die gerade für den ID.7 freigegeben wurde, und die gesamte Steuerlogik, die Anpassungsmöglichkeiten, die Grafiken, die Ansichten sind die der neuesten Generation des hauseigenen VW-Betriebssystems. Das Gleiche gilt für den Schalthebel des Getriebes, der von der Mittelkonsole an die Lenksäule verlegt wurde.

Dämpfungssystem DCC Pro für mehr Komfort

Die Aufhängung basiert auf einer McPherson-Architektur mit unabhängigen Mehrlenkern an der Vorder- und Hinterachse, wobei das variable elektronische Dämpfungssystem (DCC Pro) - optional - zwei Ventile verwendet: eines für die Druck- und eines für die Zugstufe, um die vertikalen Bewegungen der Karosserie besser zu kontrollieren. Es ist das erste Mal, dass eine große Automarke diese Technologie einsetzt, um die Karosserie besser von den Unregelmäßigkeiten der Straße zu isolieren. Eine neue Generation des VDM-Systems (Vehicle Dynamics Management) steuert das XDS-System (elektronische Differenzialsperre), die DCC-Pro-Dämpfer und das Lenkverhalten.

Die dynamischen Verbesserungen sind sowohl auf abgesperrter Slalomstrecke als auch auf öffentlichen Straßen leicht spürbar. Die Lenkung arbeitet schneller, präziser und erfordert weniger Armbewegungen, um die Kegel des Slalomkurses zu umfahren, so dass man fast das Gefühl hat, mit einer gelenkten Hinterachse ausgestattet zu sein. Der neue Passat fühlt sich auch sportlicher an als je zuvor; dank mehr Sturzsteifigkeit und Seitenkraftlenkung, um die Präzision der Hinterachse zu erhöhen, abgesehen von der Hilfe des neuen Gehirns für die Steuerung der Dämpfung, der Lenkung und des XDS-Systems, das Volkswagen erstmals im Golf GTi eingesetzt hat.

67 Bilder Fotostrecke | Der letzte Passat seiner Art: 2024 VW Passat - Erste Fahrt im Kombi #01 #02 Auf unebenen Straßen führt das DCC Pro-System zu einem deutlichen Gewinn an Stabilität und Komfort. Darüber hinaus ermöglicht das DCC Pro-System dem Fahrer, die Weichheit/Steifigkeit der variablen Dämpfer in 15 Stufen einzustellen. Auf dieser 15-stufigen Skala ist es möglich, die Dämpfung noch weicher als im Comfort-Modus härter als im Sport-Modus in Position 12 einzustellen. Ob der Kunde derart viele Einstellmöglichkeiten nutzt, darf allerdings bezweifelt werden.

TDI bleibt im Programm

Der letzte der Passat-Generation wird weiterhin als Diesel (2,0 Liter TDI mit 122, 150 oder 193 PS), als reiner Benziner (2.0 TSI, 190 oder 265 PS) und als Benzin-Mild-Hybrid (1.5 mit 130 oder 150 PS) erhältlich sein, aber hier gibt es keine großen Neuigkeiten, denn Volkswagen hat richtig erkannt, dass es keinen Sinn macht, in eine Technologie zu investieren, deren Tage gezählt sind.

Den größten Fortschritt kann der Kunden beim neuen Plug-in-Hybrid erfahren, dessen elektrische Reichweite von 60 auf bis zu 120 Kilometer verdoppelt wurde. Die Akkukapazität wuchs dafür von 12,7 auf 25,7 kWh. „Das macht den Unterschied“, versichert Kai Grünitz, „denn ein typischer Alltagspendler kann die ganze Woche fast ausschließlich elektrisch fahren und dann mit rund 1.000 Kilometern in der Tasche bequem einen Wochenendausflug antreten.“

CCS und 11 kW-Lader möglich

Darüber hinaus verkürzt die höhere Ladeleistung - die von den bisherigen mageren 3,6 kW nun mit 11 kW oder sogar via CCS 50 kW erfolgen kann - die Zeiten für das Aufladen der Batterie erheblich: Bisher dauerte eine vollständige Ladung bis zu fünf Stunden. In der neuen Generation kann die gleiche Vollladung in weniger als einer halben Stunde per Schnellladung erfolgen. Diese Reichweitenerweiterung wird speziell für den chinesischen Markt sehr wichtig sein, wo es nennenswerte Anreize für Plug-in-Hybride gibt, die mehr als 100 km elektrisch fahren können. Aber es wird auch über eine europäische Regelung diskutiert, die ähnliche Steuervorteile für PHEV mit einer elektrischen Reichweite von 80 km oder mehr vorsieht.

Der neue VW Passat Variant eHybrid wird in zwei Leistungsstufen mit 150 kW / 204 PS sowie 200 kW / 272 PS erhältlich sein. Das maximale Drehmoment beträgt in beiden Fällen 400 Nm und wird durch das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe begrenzt. Der 1,5-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor wird von einem 85 kW / 100 PS starken Elektromotor unterstützt, dessen Antriebsstrang schon bei niedrigen Drehzahlen schnell anspricht und so für eine zügige Beschleunigung sorgt. Das liegt insbesondere an der elektrischen Leistung, die den kleinen Verbrenner unterstützt und die Momente ausfüllt, in denen das Drehmoment des aufgeladenen Vierzylinders noch nicht anliegt.

Bitter: wie bisher wird es keine Kombination aus Plug-in-Hybrid und Allradantrieb geben, die bei VW allein dem Multivan T7 vorbehalten ist. Immerhin wurde die maximale Anhängelast von 1,6 auf 2,0 Tonnen bei der Plug-in-Hybrid-Version erhöht. Joaquim Oliveira; press-inform

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1 Kommentar

  • Kaefer-Maik

    Kaefer-Maik

    Der aktuelle Passat ist so schön. Wenn ich mir jetzt diesen Breitmaulfrosch angucken, na gute Nacht VW das wars wohl.

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