Das „Kleinwagen-Sterben“ ist im vollen Gange. Die kommende Abgasnorm Euro 7 hängt wie ein schwarzer Schatten über der Automobilbranche und macht besonders kleine Modelle wie den VW Polo für die Hersteller zunehmend unrentabel. Aufgrund der nochmals verschärften und weitaus strengeren Abgasnorm muss immer wieder aufwendigere Technik unter die Haube der Fahrzeuge. Damit steigen auch die Herstellungskosten, die im Kleinwagensegment nur schwer an den Kunden weitergegeben werden können. So ist es nur eine Frage der Zeit, dass die Automobilhersteller aus wirtschaftlichen Gründen ihr Kleinwagensegment eindampfen und bestimmte Modelle streichen. So wird Ford in diesem Jahr die Produktion des Fiesta komplett einstellen.
Das Video zum 2023er POLO GTI gibt´s hier.
Ob dieses Schicksal zukünftig auch dem VW Polo droht, steht aktuell noch in den Sternen, allerdings mehren sich die Stimmen, dass der Kleinwagen Polo langfristig so nicht mehr im Programm zu halten ist. Sollte es so kommen, dürfte es mit Sicherheit als erstes Modell den GTI erwischen, da dessen 2.0-TSI-Motor über mehr Leistung verfügt und somit mehr Abgase emittiert, die wiederum nachbehandelt werden müssten.
Das wäre schade, denn der Polo GTI ist in den letzten Jahrzehnten zum Kompaktklassiker im VW-Programm gereift und markiert zwischen Golf GTI und up! GTI die goldene Mitte in diesem Segment. Besonders mit dem Wechsel auf den vom Golf GTI stammenden 2.0-TSI-Motor hat der Polo richtig dazu gewonnen. In seiner aktuellen Generation verfügt der Kompaktklassiker über nunmehr 207 PS, die immer an ein 7-Gang-DSG-Getriebe gekoppelt sind, das sanft, aber auch bltzschnell passend zu jeder Fahrsituation schaltet. In nur 6,5 Sekunden geht’s so von 0 auf 100 km/h, Schluss ist erst bei 240 km/h.
Kleiner Leistungsnachteil für den Polo
Anders als im Golf GTI merkt man dem Polo allerdings das etwas schwächere Motordrehmoment an. Zwar gehen seine 320 Nm völlig in Ordnung, ein echter Power-Punch will aber aufgrund des breit gefächerten Drehmomentverlaufs von 1.500 - 4.500 Umdrehungen nicht so recht aufkommen. Dafür hängt der GTI stets satt am Gas, wenn das richtige Fahrprofil gewählt ist.
Erst wenn der Soundgenerator im Fahrprofil SPORT voll zum Einsatz kommt, zeigt sich der GTI auch akustisch und leistungstechnisch von seiner sportlichen Seite. Fahrwerk, Bremsen und Lenkung sind hingegen immer und vom Start weg GTI-typisch. Sauber, präzise und direkt lässt sich der kleine GTI um die Kurven wedeln, ein wesentlicher Unterschied zum Vor-Facelift lässt sich aber nicht feststellen.
Modellpflege im Detail
41 Bilder Fotostrecke | Goodbye GTI ?: 2023er VW Polo GTI Facelift im Fahrbericht Grund dafür ist, dass die Änderungen am 2023er Modell eher optischer und technischer Natur sind. Die neuen Heckleuchten mit dynamischen Blinkleuchten und IQ-Light Scheinwerfer mit intelligenter Lichtverteilung gehören genauso dazu wie ein Upgrade der Fahrassistenzsysteme. Hier hält nun ebenfalls der aus höheren VW-Klassen bekannte Travel-Assist Einzug.
Mit dem Zusammenspiel aus adaptivem Abstandstempomat ACC mit Tempolimitübernahme und Spurhalte-Assistent Lane-Assist werden lange Strecken mit dem Fahrzeug zum Kinderspiel. Egal ob auf der Autobahn oder der Landstraße, das System bietet echten Mehrwert und funktioniert überaus zuverlässig.
Ob man jedoch das neue, maximal 9,2 Zoll große Navigationsdsiplay wirklich braucht, bleibt Geschmackssache. Schließlich bietet schon die kleinere Version mit 8-Zoll-Anzeige nahezu identische Informationen zu einem deutlich kleineren Preis. Mit einem Endpreis von 38.570 € war unser sehr gut ausgestatteter Polo GTI-Testwagen längst kein Schnäppchen mehr. Im direkten Vergleich zum Golf GTI war er dennoch deutlich preiswerter, denn hier geht das GTI-Feeling erst ab 39.310 € los. (Stand 01/2023)
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