BYD schockt die internationale Konkurrenz nicht nur mit beeindruckenden Wachstumsraten, sondern vor allem mit einer neuen Elektroplattform, die Nachladen fast so schnell wie Tanken ermöglicht. Doch was haben die Plattformen von Audi, BMW, Mercedes, Volkswagen oder Stellantis dem entgegenzusetzen?
Die europäische Autoindustrie gerät zunehmend ins Wanken – und das nicht nur wegen der jüngsten Zollandrohungen von US-Präsident Donald Trump, die Fahrzeuge in den USA um 25 Prozent verteuern könnten. Der wahre Gegenwind kommt aus China: Hier treibt die Innovationsgeschwindigkeit bei Elektromotoren, Batterie- und Ladetechnik die Branche vor sich her. Längst entscheidet die Plattform über die Wettbewerbsfähigkeit eines Modells – flexibel einsetzbar für unterschiedliche Antriebsarten, variabel in Radstand, Spurweite oder Aufbau.
Mercedes: Neue MMA-Plattform für maximale Flexibilität
Mercedes bringt mit seiner neuen Einstiegsbaureihe rund um den CLA die MMA-Plattform an den Start. Diese kombiniert vernetzte Fahrerassistenzsysteme, ein 800-Volt-Bordnetz und ermöglicht sogar klassische Verbrennungsmotoren. Dank einer Ladeleistung von über 320 kW verkürzt sich die Ladezeit deutlich: In zehn Minuten fließen über 300 Kilometer Reichweite in die neu entwickelten, flach bauenden Akkus. Größere Batterien setzen auf Siliziumoxid-Anoden, kleinere auf Lithium-Eisen-Phosphat-Zellen – beide in reparaturfreundlichen Hardcase-Modulen.
BMW: Alles auf die „Neue Klasse“
BMW setzt konsequent auf die neue Plattform-Generation. Der iX3 macht Ende des Jahres den Anfang, gefolgt vom i3 im nächsten Jahr. Die neue Klasse setzt auf selbstentwickelte zylindrische Batteriezellen und ein innovatives Pack-to-open-Body-Konzept für niedrige Bauhöhe und geringes Gewicht. Vier Hochleistungsrechner vernetzen sämtliche Fahrzeugfunktionen und liefern eine 20-fach höhere Rechenleistung gegenüber aktuellen Modellen. Im Fokus steht der reine Elektroantrieb.
Volkswagen: Keine großen Plattform-Sprünge
Anders bei VW:
Hier liegt der Fokus derzeit auf den kommenden Kleinwagen ID.1 und ID.2. Auch wenn das Design überzeugt – technisch bleibt es beim veralteten 400-Volt-Bordnetz und maximal 200 kW Ladeleistung. Viele Modelle regeln zudem bei 160 km/h ab, und selbst sportliche Varianten kommen nur auf 210 km/h Spitzengeschwindigkeit.
BYD: Technologischer Vorreiter aus China
Ganz anders BYD: Der chinesische Marktführer bietet auf seiner neuen Super-E-Plattform Ladeleistungen von bis zu 1.000 kW – mit eigens entwickelten Hyperchargern sogar bis zu 1.360 kW. So lassen sich in fünf Minuten bis zu 400 Kilometer Reichweite laden – ein Niveau, das an klassische Verbrenner-Tankzeiten erinnert. Modelle wie der Han L oder Tang L erreichen dank eines 580 kW starken E-Motors am Heck Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h.
Stellantis: Noch keine Antwort auf BYD
Stellantis hat technologisch derzeit wenig entgegenzusetzen. Die neue STLA-Plattform erlaubt an Hyperchargern gerade einmal 160 kW Ladeleistung. Immerhin ist die Architektur flexibel und bietet selbst einem Fullsize-Pick-up wie dem Ram 1500 Charger Platz – allerdings nicht rein elektrisch, sondern als Hybrid mit Sechszylinder.
Porsche, Audi & Volvo: Deutsche Premium-Hersteller holen auf
Porsche und Audi sind bereits seit Jahren mit einem 800-Volt-System unterwegs.
Die Ladeleistung stieg inzwischen auf bis zu 320 kW – bei praxisgerechter Reichweite. Mercedes, BMW und Volvo ziehen mit ihren neuen Plattformen nach:
Der Mercedes CLA und die kommenden Modelle der BMW Neuen Klasse setzen ebenfalls auf 800-Volt-Technik und 320 kW Ladeleistung. Effizienzsteigerungen von 20 Prozent und deutlich niedrigere Produktionskosten sollen die E-Modelle zusätzlich attraktiver machen.
Volvo stellt Ende des Jahres den ES90 mit 800-Volt-Technik vor. Mit einem 106-kWh-Akku, 700 Kilometern Reichweite und 350 kW Ladeleistung lädt er in nur 20 Minuten von 10 auf 80 Prozent – und schließt damit technologisch zur Premium-Konkurrenz auf.
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