Volkswagen will wieder mehr „Premium-Erlebnis", bieten. Die Tür dafür soll der ID.7 aufstoßen, mit dem die Wolfsburger in der oberen Mittelklasse jetzt auf Kundenfang gehen. Dabei muss sich die Limousine allerdings mit Konkurrenten wie dem BMW i4 oder auch dem chinesischen Newcomer NIO ET5 herum ärgern. 

Warum es aber für die europäischen Kunden ausgerechnet eine Limousine richten soll, wissen wohl nur die Marketing-Experten des Konzern. Eben jene vermeintlichen Kundenkenner, die vor nicht all zu langer Zeit Limousinen wie den Passat oder Jetta aufgrund mangelnder Nachfrage aus dem Programm genommen habe. Kein leichter Job also für den ID.7, wobei das Modell weltweit abgesetzt werden soll und Länder wie China oder die USA nach wie vor, trotz SUV-Boom, starke Limousine-Märkte sind.

Das Video zum ID.7 gibt´s hier:

Hierzulande aber dürfte die bereits angekündigte Kombi-Version wohl mehr Käufer locken, auf die wir allerdings noch ein paar Monate warten müssen, genau wie auf die Allradversionen sowie den sportlichen ID. 7 GTX. Dabei ist schon der von uns gefahrene ID.7 Pro dank seines neuen Heckmotor und Pulswechselrichter für spontanere Stromannahme flott unterwegs. Mit der neuen Antriebseinheit (APP550) klettert die Leistung auf 210kW (286 PS) und 545 Nm Drehmoment. In 6,5 Sekunden geht es trotz 2,2 Tonnen Lebensgewicht auf Tempo 100, bevor bei 180 Stundenkilometer die Elektronik bremst.

Zusammen mit einer aufwendigeren Innenraumdämmung, perfekter Aerodynamik (Cw 0,23), Akustikverglasung und dem neuen, nahezu lautlosen Motor im Heck fühlt man sich schon sehr schnell der Oberklasse nah. Trotz großer 20 Zoll-Felgen mit entsprechend flacher Bereifung federt der ID.7 komfortabel ab.

Steigern lässt sich die gediegene Fortbewegung, wird der Regler des DCC-Fahrwerk ganz und gar auf Komfort eingestellt. Auch hier setzten die Ingenieure auf ein ID.7 spezifisches Setup. Verbesserungen in Form von speziellen Gummilager an der hinteren Aufnahme für Radträger und Motor sorgen weiterhin für eine maximale Entkoppelung von Antriebseinheit und Karosserie.

Dank des geringen Luftwiderstand sollen mit der einzigen derzeitig lieferbaren 77kWh Batterie stattliche Reichweiten von 621km möglich sein (WLTP-Angabe). Ganz so weit kamen wir bei unsere Testfahrt allerdings nicht, über 400 Kilometer wären trotz Temperaturen um die 8 Grad aber dennoch möglich gewesen. Fest steht schon jetzt, dass Volkswagen im Topmodell ein zweites, größeres Akkupack mit 91 kWh (netto nutzbar 85 kWh) geben wird, dass dann laut Hersteller für bis zu 700 km Reichweite genügen soll.

Für noch mehr Fahrkomfort sorgt die ganze Bandbreite an aktuellen Fahrassistenzsysteme der Marke Volkswagen wie unter anderem der Travel-Assist mit Schwarmdaten, Spurwechsel-Assistent oder der Park-Assist mit Memory Funktion. Der nicht nur automatisch Einparken, sondern auch das automatische Ausparken auf einer individuell gespeicherten, bis zu 50 Meter lange Strecke übernimmt. Aufpreis verlangt Volkswagen dafür zur Markteinführung der Pro-Version erst einmal, was sich letztlich allerdings im Einstiegspreis von 56.990 € bemerkbar macht.

Wer Funktionen wie die neuen und wirklich genialen ergoAktiv Premiumsitze mit Massagefunktion haben will, muss dafür und weitere Extras tief in die Tatsche greifen. Neben der obligatorischen Farb- und Felgenauswahl schlagen die beiden großen Ausstattungspaket mit rund 9.000 Euro mächtig ins Budget. Diese treiben den Listenpreis bis kurz unter die 70.000€.

Nötig wäre das zwar nicht, aber wer Premium will muss das halt zahlen. Doch auch ohne diese Extras ist der ID.7 alles andere als ärmlich ausgestattet. Ob das der Kunde honoriert wird sich zeigen. Spätestens allerdings mit den fest geplanten und bereits bestätigten Modellen GTX und dem ID.7 Tourer, der als elektrischer Passat Ersatz in Stellung gebracht wird sollte sich die Käuferschicht deutlich erweitern.

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