Er dürfte das neue VW-Markengesicht schlechthin werden, der ID. Buzz. Aber er ist mehr als nur ein cooles Retro-Modell, es ist der Image- und Hoffnungsträger der gesamten Marke Volkswagen. Die ID-Familie wächst, doch längst nicht alle Modelle werden in den wichtigen Märkten angeboten. Besonders in den USA soll aktuell der ID.4 das vom Abgasskandal noch immer angekratzte Image der Marke aufbügeln. Mit dem ID. Buzz dürfte das viel schneller gehen.
Phänomen Bulli-Magnet
Denn der neue Bulli ist ein sympathischer Typ vom Start weg. Das stellten wir schon wenige Minuten nach dem Beginn unserer Video-Produktion fest. Wer das Video sehen will, klickt am besten direkt HIER rein. Und hinterlasst gerne auch einen Link und ein Abo auf unserem Youtube-Kanal VauMaxTv. Im Handumdrehen umlagerte eine Menschentraube unseren ID. Buzz in der frischen Zweifarblackierung „Candy-Weiß/Bay Leaf Green Metallic". Fragen prasselten nonstop von allen Seiten auf uns ein. Wirklich verwunderlich ist das nicht, denn jeder kennt den Bulli, selbst die aller Kleinsten. Diesen Bekanntheitsgrad macht sich der voll elektrische ID. Buzz zunutze und spielt geschickt die Retro-Karte aus. Dabei ist lediglich nur der Look retro. Technisch glänzt der neue E-Bulli mit der aktuellen Generation des MEB-Baukastens. Der ist im Wesentlichen seit der Markteinführung des ID. 3 im Jahr 2019 bekannt, wurde aber für den Buzz in den Abmessungen angepasst.
Sitzt wie angegossen! Der ID. Buzz
Gefühlt nimmt man im Buzz gleich zwei Etagen über der Straße Platz. Gemütlich lassen sich die Sitze mit den Armlehnen einstellen und die Sitzposition elektrisch justieren. Bei der Materialauswahl fällt die aktuelle und manchmal übertriebene VW-Sparsamkeit erst einmal nicht sonderlich negativ auf. Im Gegenteil, die vielen unterschiedlichen Oberflächen machen trotz reichlich Hartplastik einen wertigen und stimmigen Eindruck. Neu ist der im Buzz verbaute Gangwahlhebel, der nicht mehr am 5,3 Zoll großen Fahrerdisplay klebt, sondern extra rechts hinter dem Lenkrad zu finden ist. Wer auf das 12-Zoll-Display in der Mitte schauen will, muss Aufpreis bezahlen, genauso wie fürs Navigationssystem. Überhaupt ist das „Abenteuer E-Bulli“ kein billiges Vergnügen, zu lang ist die Aufpreisliste geraten. Und wichtige Features, wie beispielsweise die vordere Sitzheizung, sind in einem Ausstattungspaket für fast 1.000 € versteckt.
Im Kern ein ID.3
Dabei steckt kaum eine andere oder nennenswert andere Technik im ID. Buzz als die im ID. 3 Pro. Beide sind mit der großen 77-kWh-Batterie bestückt, verfügen über einen 150 kW starken E-Motor an der Hinterachse, unterscheiden sich aber preislich um rund 20.000 Euro. Klar bekommt man beim Bulli mit seiner Länge von 4,70 Meter mehr Auto sowie eine neuere Software. Aber das teuerste Bauteil, die Batterie, ist identisch.
40 Bilder Fotostrecke | Riesenspass im ID. Buzz: Bilder zum VW ID. Buzz PRO Serienmodell (2022)
Steht der Wählhebel auf D, kann´s los gehen. Und schon auf den ersten Metern erkennt man, dieser Buzz ist ein echtes ID-Modell. Mehr Pkw-Feeling geht eigentlich nicht, ruhig und ohne störende Windgeräusche geht es locker voran. Ein Sportwagen ist der Buzz allerdings nicht, dafür sind die 310 Nm sowie 145 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit nicht genug. Und wenn wir ehrlich sind, auch der T1 und T2 waren keine Raketen, haben aber ihren Job dennoch erledigt. Das Handling des ID. Buzz macht Spaß, der dank des tiefen Schwerpunktes satt auf der Straße liegt. Trotz seines langen Radstandes von knapp drei Meter, ist er wendig wie ein Kleinwagen – der große Lenkeinschlag an der Vorderachse macht´s möglich.
Software 3.2.0 ab Auslieferung
Am Ende der Fahrt zeigte das Display gute 22 kWh/100 km Stromverbrauch an. Ein solider Wert, der allerdings in erster Linie der recht niedrigen Durschnittgeschwindigkeit, den hohen Außentemperaturen und damit dem optimalen „Batteriewohlfühlfenster“ geschuldet war. Im Winter und mit eingeschalteter Heizung dürften locker 25 kWh plus X eher die Regel und nicht die Ausnahme sein. Dafür lädt der Buzz mit bis zum 170 kW den Akku voll und wird bereits ab Werk mit der neuesten VW-Software 3.2.0 ausstaffiert, die Funktionen wie Plug-and-Charge, Memory-Parken oder bidirektionales Laden möglich macht.
Mehr Radstand, mehr Sitzplätze, mehr Kapazität
Wer mehr elektrische-Reichweite haben möchte, muss sich bis Mitte 2023 gedulden. Dann soll nämlich für den ID. Buzz ein längerer Radstand ins Programm aufgenommen werden, wodurch eine größere Batterie Platz im Unterboden findet. Zusätzlich besteht beim ID. Buzz Longwheel-Base auch die Möglichkeit, eine dritte Sitzreihe zu ordern, da parallel zum Radstand die hinteren Schiebetüren mitwachsen werden.
Alle Details zum ID. Buzz PRO findest du noch einmal im Video auf unserem Youtube-Kanal VAUMAXtv.
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