Neben dem Tiguan und dem Golf zählt der VW Passat zu den wichtigsten Modellen des Volkswagen-Konzerns. Mit der neuen Generation Passat B9 ändert sich für den beliebten VW-Kombi alles. Besonders der Passat Plug-in-Hybrid dürfte bei alltäglichen Fahrten zum reinen E-Auto mutieren. Vielfahrer kommen am TDI aber kaum vorbei. Wir waren deshalb im größten Diesel-Modell mit 193 PS unterwegs und haben getestet, wie gut sich der Liebling aller Vertreter nun fährt.
Besonders das neue DCC Pro-Fahrwerk sticht dabei schon auf den ersten Metern direkt heraus. Anders als bei seinen Vorgängern kommen hier jetzt zwei Ventile zur Regelung der Dämpferkräfte zum Einsatz. So sind erstmals Zug- und Druckstufe des Stoßdämpfers individuell von einander getrennt ansteuerbar. Kein neues System, aber bislang nur in der Oberklasse wie dem VW Touareg zu finden.
Dank DCC Pro federt der Passat auf schlechten Straßen nahezu alles heraus, was den Fahrkomfort stört, wird dabei aber keinesfalls zum schwankenden Schiff. Ganz im Gegenteil, richtig satt liegt der große VW Kombi auf der Straße. Mit dem langen Radstand von 2,84 Meter (ein plus von 5 cm im Vergleich zum Vorgänger) lässt es sich extrem spurstabil auf der Autobahn dahinrollen. Ein großer Radstand zählt halt auch im Jahr 2024, wobei der weiter entwickelte Travel-Assist jederzeit die Lenk- und Bremsmanöver übernimmt. Am Lenkrad bleiben müssen die Hände nach wie vor, auch wenn das kaum noch nötig wäre. Eine neue Frontkamera erfasst jetzt wesentlich mehr Informationen und gleicht diese mit den Daten des Frontradars ab. Neue, seitlich hinter den Stoßfängern angebrachte Radarsensoren erweitern das Sichtfeld des Systems, was dazu führt, dass sich der Travel-Assist nun selbst auf Landstraßen erstaunlich gut zurecht findet und den Fahrer bei Lenkmanövern und größeren Kurvenradien attestiert. Damit wird das Vorgängersystem deutlich übertroffen. Klassische Spurmarkierungen sind hierzu nicht einmal mehr nötig, denn die Kamera kann zwischen Fahrbahn und Fahrbahnrand unterscheiden.
Für souveräne Fahrleistung und Langstreckenfahrten geht am effizienten 2.0 TDI kaum ein Weg vorbei. Im von uns gefahrenen TDI-Top-Modell bringt es der Selbstzünder auf 400 Nm Drehmoment und 193 PS. Damit zieht der Passat ordentlich ab, zum R-Modell wird er damit allerdings nicht, auf das wir allerdings noch etwas warten müssen. Stattdessen kann der Diesel mit toller Laufruhe überzeugen. Im Innenraum kommt ohnehin kaum etwas von der Außenwelt an, dickere Dämmmatten, deutlich verfeinerte Aerodynamik und die Akustikverglasung sorgen für einen niedrigen Geräuschpegel auf Oberklasse-Niveau.
48 Bilder Fotostrecke | 2.0 TDI 193 PS – Der Top-Diesel im Videofahrbericht: Bilder: 2024 VW Passat B9 R-Line Neben dem TDI konnten wir zudem eine Runde im neuen eHybrid drehen, der dank eines 19,7-kWh-Akkus erstmals für viele eine echte Alternative darstellen dürfte. Rund 100 Kilometer sollen damit im E-Modus möglich sein, mehr als genug Reichweite für die täglichen Fahrten. Parallel schickt man zudem den alten 1.4er TSI in Rente, dessen Job im eHybrid endlich die aktuelle Ausbaustufe des 1.5 TSI erledigt. Bis zu 272 PS Systemleistung sorgen für ordentlich Anschub. Leise und komfortabler agiert der E-Motor, dessen Zusammenspiel mit dem Verbrenner noch harmonischer abläuft. Speziell das von Passatfahrern bislang oft monierte wilde Schaltspiel im Teillastbereich zwischen Verbrenner und E-Motor ist nun passe. Trotz teilweise sportlicher Fahrweise waren im E-Modus problemlos 80 Kilometer möglich.
Mehr zum neuen Passat verraten wir Euch im VIDEO.
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