Der erste Cupra Formentor VZ5 verschwand 2023 von der Bildfläche. Jetzt kehrt das Topmodell zurück – als streng limitierte 4.000er-Sonderserie, mit modernisierter Optik, aktueller Software und natürlich dem famosen Reihenfünfzylinder.
Schon die erste Kurve zeigt, wie ernst es Cupra meint. Der Rechtsknick hat es in sich, jede Faser im Körper schreit: bremsen! Doch wir wollen wissen, wie gut der neue VZ5 wirklich ist. Platz haben wir genug – also spät und mit Nachdruck verzögern. Die Akebono-6-Kolben-Bremsen packen kräftig zu, bleiben aber fein dosierbar. Kurz schießt uns durch den Kopf, was ein Ingenieur zuvor gesagt hatte: Diese Bremsen seien perfekt auf den VZ5 abgestimmt. Stimmt.
Jetzt einlenken: Der feurige Iberer folgt leichtfüßig der Lenkung und carvt unaufgeregt durch die Kurve. Am Scheitelpunkt geben wir progressiv Gas – ganz klassische Fahrertugend. Der Formentor belohnt es. Die Sabelt-Cup-Bucket-Sitze fixieren uns angenehm, aber bestimmt. Überraschend ist die Leichtigkeit an der Front, denn immerhin lasten rund 975 Kilogramm auf der Vorderachse. Die Achslastverteilung liegt bei 57,8 Prozent vorne und 42,2 Prozent hinten. Für einen Crossover mit längerem Federweg ist die Agilität bemerkenswert.
Der Formentor macht es unglaublich leicht, schnell unterwegs zu sein. Brutal schnell sogar. Das liegt an der Gleichteilestrategie des VW-Konzerns – oft unterschätzt, aber hier ein echter Dynamik-Booster. Der sogenannte „Torque Splitter“ stammt aus dem Audi RS3 und sorgt dafür, dass die Hinterachse aktiv mitarbeitet. Statt eines traditionellen Differenzials sitzen zwei elektrohydraulisch geregelte Lamellenkupplungen hinten, die separat linkes und rechtes Rad bedienen. Ein Steuergerät verteilt konstant das Moment. Beim Übersteuern wandert mehr Kraft nach innen, beim Untersteuern nach außen – bis zu 100 Prozent. Das ist echtes aktives Torque Vectoring.
Dazu regelt eine weitere Lamellenkupplung den Kraftfluss zwischen Vorder- und Hinterachse. Doch ein entscheidender Faktor fehlt noch: der Motor.
Der legendäre 2,5-Liter-Fünfzylinder mit der Zündfolge 1-2-4-5-3 bleibt der Star im Bug des Formentor. 287 kW / 390 PS und 480 Newtonmeter sorgen für ein Klangbild, das seit dem Ur-Quattro Kultstatus genießt. Das Fünfzylinder-Blubbern hallt zwischen Felswänden, ein Tritt aufs Gas lässt die ungerade Verbrennungssymphonie anschwellen. Der Drehzahlmesser schnellt entschlossen Richtung rotem Bereich bei 7.000 Touren. Die letzten 1.000 Umdrehungen klingen wie ein triumphierendes Jubeln, bevor das Siebengang-DSG oder eine Schaltwippenbewegung den nächsten Gang bringt. Unterhalb von 2.000 Touren wirkt der Motor minimal verhaltener, aber darüber liefert er süchtig machenden Vortrieb. 0–100 km/h in 4,2 Sekunden, Spitze 250 km/h.
Doch ein großartiger Motor allein macht noch kein großartiges Auto. Auch das Fahrwerk hält mit. Die McPherson-Vorderachse und die Multilink-Hinterachse liefern gemeinsam enormen Grip. Die adaptiven Dämpfer verhindern dabei, dass Komfort geopfert wird – selbst im sportlichsten „Cupra“-Modus. Innen setzt sich der besondere Charakter fort: kupferfarbene Akzente, Carbon-Dekor und ein hochwertiges Ambiente. Das 10,25-Zoll-Kombiinstrument und ein 12-Zoll-Infotainment mit aktualisierter Software sorgen für moderne Bedienung, die nun flüssiger und logischer wirkt. Trotz aller Sportlichkeit bleibt Alltagstauglichkeit erhalten: fünf Türen, 420 Liter Kofferraumvolumen, Matrix-HD-Scheinwerfer und aktuelle Assistenzsysteme.
Schade nur: Der neue VZ5 ist streng limitiert. Wie viele der 4.000 Stück nach Deutschland kommen, ist unklar. Wer einen will, muss schnell sein – auch wenn der Preis bei rund 72.000 Euro liegt.
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