Die Liga der exklusivsten Luxus-SUVs bewegt sich in einem nahezu geschlossenen Zirkel – angeführt von Range Rover, Rolls-Royce Cullinan und Bentley Bentayga. Mit dem überarbeiteten Bentayga Speed 2025 zeigen die Briten, wie man ein Topmodell auch ohne Elektrounterstützung konkurrenzfähig hält. Zwar ist der Bentley Bentayga mittlerweile in die Jahre gekommen – seit mehr als zehn Jahren rollt er über die Straßen – doch dank zahlreicher Updates bleibt er ein beeindruckendes Gesamtpaket aus Luxus, Alltagsnutzen, Understatement und Dynamik.
Die jüngste Überarbeitung betrifft insbesondere die Speed-Version: Der legendäre W12-Zylinder macht Platz für den bekannten Vierliter-V8 mit Biturbo-Aufladung. Im Gegensatz zu Konzernbrüdern wie Lamborghini Urus SE oder Porsche Cayenne Turbo E-Hybrid verzichtet der neue Bentayga Speed auf eine Elektrounterstützung. Das Leistungsplus fällt daher mit einem Sprung von 635 auf 650 PS moderat aus – zumal das maximale Drehmoment mit 850 Nm sogar unter dem des vorherigen W12 liegt. Dennoch: 310 km/h Spitze und 0 auf 100 km/h in nur 3,6 Sekunden sprechen für sich – auch wenn das Image des Zwölfzylinders fehlt.
Fahrerisch bleibt das Erlebnis überragend. Der 5,14 Meter lange Koloss aus Crewe zieht gewaltig durch, bietet satten Schub und bleibt dennoch überraschend handlich – dank präziser Lenkung mit Allradunterstützung und fein abgestimmtem Luftfahrwerk. Die Sportauspuffanlage liefert dazu den passenden Klangteppich.
Wer einen Bentley kauft, erwartet aber mehr als pure Leistung. In puncto Komfort bleibt der Bentayga ein Maßstab: Feinstes Leder, Massagesitze, Klimatisierung und beinahe grenzenlose Verstelloptionen verwöhnen die Passagiere auf höchstem Niveau. Sollte ein Kundenwunsch nicht über die zahllosen Konfigurationsoptionen realisierbar sein, springt die hauseigene Individualisierungsabteilung Mulliner ein – und erfüllt fast jeden Traum.
Auch als Langversion überzeugt der Bentayga mit beeindruckendem Platzangebot, erstklassiger Geräuschdämmung und exzellentem Langstreckenkomfort. Trotz fehlender Hybridtechnik wiegt der V8-Speed mit 2.466 kg nicht weniger als die PHEV-Modelle – was dem dynamischen Eindruck jedoch keinen Abbruch tut.
Kritikpunkte? Die gibt es: Die Bedienoberfläche wirkt nicht mehr ganz zeitgemäß, und die Displays könnten größer sein. Auch wächst der Konkurrenzdruck aus den USA und Asien. Bentley wird reagieren – allerdings nicht sofort: Der ursprünglich für 2030 angestrebte Umstieg auf reine Elektromobilität wurde auf 2035 verschoben. Eine nachvollziehbare Entscheidung angesichts globaler Marktunsicherheiten.
Zunächst aber folgt 2026 der nächste Schritt: Bentleys kleiner E-SUV-Bruder zum Bentayga wird dann vollelektrisch auf den Markt rollen.
600 PS-Endgegner mit Kostenfalle
2023er Audi RS Q8 im Video-Fahrbericht
Dynamik-Transplantation
2024er Porsche Cayenne GTS i m Fahrbericht
Erste Fahrt im kleinsten Porsche e-Macan
Wie viel Porsche steckt im neuen Basis-Macan wirklich?
Das neue Elektro-Flaggschiff der Schweden im ersten Test
Touareg-Gegner: 2025er Volvo EX90 im Video-Fahrtbericht
VIDEO-Fahrbericht: So fährt der neue Volkswagen Touareg R
Kraftklotz mit V6 und E-Maschine: Der VW Touareg R im Test
Unterwegs im 2018 VW Touareg „Atmosphere“
Erste Fahrt im neuen VW Touareg (2018) mit Video-Fahrbericht
VW Touareg R50 im Fahrbericht: Harte Schale, weicher Kern (2008)
VAU-MAX.de fühlt dem Sport-SUV Touareg R50 auf den Zahn
Keine Kommentare
Schreibe einen Kommentar