VW Touareg R50 im Fahrbericht: Harte Schale, weicher Kern (2008)

VAU-MAX.de fühlt dem Sport-SUV Touareg R50 auf den Zahn

VW Touareg R50 im Fahrbericht: Harte Schale, weicher Kern (2008): VAU-MAX.de fühlt dem Sport-SUV Touareg R50 auf den Zahn
Erstellt am 4. November 2008

Sport und SUV? Bis zum Touareg wohl eher eine Kombination, wenn es darum ging, tonnenschwere Anhänger zu ziehen, jedoch lässt sich besonders der Touareg R50 auch extrem sportlich bewegen.

Dickschiff: Kein Begriff trifft beim Touareg wohl mehr ins Schwarze. Denn dieser hat es in sich. Mit seinen 2,6 Tonnen Lebendgewicht zählt Touareg sicher nicht zu den Leichtgewichten. Und dennoch wagte man in Wolfsburg den Versuch, dem Touareg die “R-Gene“, wie man sie vom Golf 32 und dem Passat R36 kennt, einzupflanzen.

Jedoch sollte als Herz kein Benzinmotor sondern erstmals ein Selbstzünder den Antrieb übernehmen. Die Wahl fiel auf den stärksten PKW-Diesel-Motor der Welt, den V10 TDI, der erst seit kurzem vom Audi Q7 W12 TDI überflügelt wurde.
Doch statt der 313 PS des normalen V10 TDI-Touareg sorgen dank einiger Modifikationen rund 350 PS im R50 für Vorschub. Doch weniger die schiere PS-Zahl sondern das LKW-mäßige Drehmoment von 850 Nm das ab 2000 U/min parat steht, macht die Performance des R50 aus.

Dabei ist von der einst so viel zitierten “Anfahrschwäche“ des V10-TDI nichts zu spüren. Jeder Tritt aufs Gaspedal wird direkt in Bewegung umgesetzt und presst den Fahrer dezent aber dennoch spürbar in die Ledersitze und das auch noch bei Geschwindigkeiten jenseits der 180 km/h-Marke.

VW Individual gestaltete den Body des R50

Auch wenn SUVs wie der Touareg sowohl für die Straße als auch fürs Gelände macht sind, hat der Touareg R50 auf unbefestigten Straßen nichts zu verlieren.

Denn sein Auftritt lässt keinen Zweifel, dieser Wagen ist für die Straße gemacht. Mit seiner kompletten Verspoilerung, bestehend aus Front- und Heckstoßstangenansatz, dicken Seitenschwellern und nicht zuletzt dank der “fetten“ Radläufe macht der R50 eine extrem sportliche und beeindruckende Figur.

Allerdings sieht der R50 nicht nur kernig aus. Die stattlichen 10x21-Zoll großen Felgen samt ihrer 295/35er Reifen halten ihn auch in schnellen Kurzen sicher in der Spur. Zumal auch die serienmäßige Luftfederung ihr übriges zur sportlichen Fortbewegung hinzu tut. So senkt sie die Karosserie geschwindigkeitsabhängig selbstständig ab. Der Fahrer kann darüber hinaus die Höhe per Drehregler in der Mittelkonsole manuell steuern. In Stellung “Sport“ gebracht scheint sich der Touareg regelrecht auf den Asphalt zu kauern.

350 PS und 850 Nm Drehmoment sorgen immer für ein breites Grinsen im Gesicht! Wer jedoch denkt, der Touareg R50 sei ein echter Macho, irrt sich gewaltig. Denn im Innenraum zeigt auch der harte Touareg R50 seine weiche Seite und stellt sich voll aufs Wohlbefinden aller Passagiere ein. 

Feines Leder in fast schon verschwenderische Weise ziert nicht nur die Sitze, sondern auf Wunsch gleich noch das Armaturenbrett, Mittelkonsole und die kompletten Türverkleidungen. Wobei der Verlauf der Ziernähte ein echter Leckerbissen ist und schon an Kunst grenzt. Wer davon noch immer nicht genug hat, sollte den Blick unter den Fahrzeughimmel nicht scheuen. Ein optionaler Alcantarahimmel verfeinert auch die letzte Innenraumecke eindrucksvoll.

Doch der R50 hat mehr zu bieten als nur einem genialen Motor, knackige Optik und einen feinen Innenraum. Schließlich begeistert er auch mit allerlei nützlichen und interessanten elektronischen Helferlein.

ACC – kein Vitamin-Drink, sondern “Adaptive Cruise Control” ein System, das bei aktivierten Tempomat automatisch den individuell eingestellten Sicherheitsabstand zum Vordermann hält. Verkürzt sich dieser Abstand, bremst der Touareg selbstständig, falls nötig bis zum Stillstand, ab. Möglich macht dies ein Radarsensor hinter dem VW-Zeichen im Grill.

Oder der Spurwechselassistent “Side Assist“ – der mittels Sensoren das Umfeld neben und hinter dem Touareg beobachtet. Wechselt der Fahrer die Fahrspur, und registriert das System im “Toten Winkel“ einen Wagen, warnen in den Spiegeln angebrachte LEDs mit einen Blinklicht.

Features wie das schlüssellose Schließsystem, elektrische Heckklappe, Schaltwippen, Multifunktionslenkrad, Rückfahrkamera oder das RNS 510 Navigationssystem sind da schon fast keiner Rede mehr wert, aber dennoch angenehm sie an Bord zu haben.

Der Touareg jedenfalls schafft den Spagat zwischen Luxus und Sportlichkeit und macht eindrucksvoll deutlich, dass man R-Modelle auch ganz anders interpretieren kann.

250 km/h sind für den R50 kein Problem

Typ: VW Touareg R50 

Motor: 10-Zylinder-TDI, DPF, 4921ccm Hubraum

Leistung: 350 PS und 850 Nm Drehmoment

Getriebe: 6-Gang-Automatikgetriebe

Fahrwerk: vorn und hinten Einzelradaufhängung, Luftfederung, ESP, elektronisch angesteuerte Dämpfer
Bremsanlage: Scheibenbremsen rundum, blau lackierte Sättel, Scheiben vorn 368mm hinten 358mm Durchmesser
Felgen: Alufelgen in 10J x 21 Zoll
Bereifung: 295/35 R21
Länge: 4750
Breite:1928
Höhe: 1778
Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit 235 laut Fahrzeugschein, im test laut Tacho 250 km7H, Verbrauch rund 11,8 Liter Diesel
Leergewicht: 2602 kg
Karosserie: Individual Stoßfänger, Seitenschweller und Radläufe in Wagenfarbe lackiert
Sonderausstattung Testwagen: 230-Volt-Steckdose, Alcantara-Paket, Anhängerkupplung, ACC, Dachreling silbern, Heckklappe elektrisch, Climatronic als Doppelklimaanlage, Kompass, beheiztes Multifunktionslenkrad, Reifendruck-Kontrollsystem, Rückfahrkamera samt PDC, Scheibedach Solar, RNS 510 Navigationssystem inklusive Dynaudio-Soundsystem, Side Assist, Schaltwippen, Vollleder “Nappa“
Fahrzeugpreis: 105.548 Euro Basispreis ab 88.620 Euro

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