Der Volkswagen Golf R, der König der Golf-Baureihe, präsentiert sich für das Modelljahr 2024 neu aufgestellt. Basierend auf der kürzlich überarbeiteten Golf-Plattform soll das Top-Modell einiges besser können. Weltpremiere ist am 26. Juni, wir durften das noch getarnte Modell aber vorab schon fahren.
Aggressivere Optik: Ein klares Statement
Bereits unter der Tarnfolie lässt sich die neue Designsprache des Golf R erahnen. Die Frontschürze präsentiert sich deutlich schärfer und aggressiver, mit neu gestalteten Stoßfängern, die den sportlichen Charakter des R unterstreichen. Die Scheinwerfer wurden ebenfalls neu gestaltet und durch eine Lichtleiste miteinander verbunden, die für ein markantes Erscheinungsbild sorgt. In der Mitte prangt stolz das beleuchtete VW-Logo, während auch die Seitenschweller und die Heckstoßfanger ein dynamisches Redesign erhalten haben. Im Innenraum folgt auch der Golf R dem kürzlich erfolgten Facelift der Baureihe und verfügt über einen größeren Monitor, eine verbesserte Bedienung und edlere Materialien. Bilder dazu dürfen wir leider erst bei der Weltpremiere am 26. Juni zeigen.
Mehr Power für noch mehr Fahrspaß
Das Herzstück des neuen Golf R bleibt der bewährte 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbomotor EA888. Doch im Vergleich zum Vorgängermodell hat die Version LK3 evo4 noch an Kraft zugelegt: Mit glatten 333 PS leistet er nun 13 PS mehr. Den Sprint auf 100 km/h soll er in nur 4,8 Sekunden schaffen und wir zweifeln nicht daran. Auch der Variant bekommt erstmals diese Leistungsstufe serienmäßig. Das Motormapping wurde deutlich gestrafft, sodass der Motor nun extrem gut und linear am Gas hängt. Sehr auffällig ist die direkte Anbindung des Motors an das Gaspedal. Jede noch so kleine Bewegung wird in Echtzeit umgesetzt, das macht schon sehr viel Spaß.
Auch die Abgasanlagen wurden neu abgeschmeckt, um einen dumpferen Klang zu erzeugen. Das ist durchaus gelungen, wie wir im Fahrerlagertunnel vom Lausitzring lustvoll ausprobieren konnten. Die Kraftübertragung erfolgt nach wie vor über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das für schnelle und präzise Schaltvorgänge optimiert wurde und so die Kraft des Motors optimal auf die Straße bringt. Endlich schaltet das DSG im manuellen Modus auch nicht mehr selbstständig bei Erreichen der Abregeldrehzahl hoch, sondern hält den Gang. Das haben sich viele Trackdayfahrer gewünscht. Ein bisschen emotionaler dürfte allerdings das Hochschalten vonstatten gehen, das jeglichen Ruck vermissen lässt.
Neu abgestimmte Profile
Der neue Golf R überzeugte schon immer nicht nur mit seiner Kraft, sondern auch mit seiner herausragenden Fahrdynamik. Der neu abgestimmte Fahrdynamikmanager vernetzt alle relevanten Systeme des Fahrzeugs und sorgt so für ein optimales Zusammenspiel, das auf jede Fahrsituation präzise reagiert. Die neu abgestimmten Fahrprofile ermöglichen eine individuelle Anpassung an die persönlichen Vorlieben, vom komfortablen Gleiten bis hin zum kompromisslosen Rennstrecken-Setup. Neu ist der Eco-Modus. Ob den bei einem Golf R jemand vermisst hat? Wer das Performancepaket bucht, bekommt noch die Modi "Special" und "Drift". Während der Special-Modus dezidiert für die Nürburgring Nordschleife abgestimmt wurde, widmet sich der Driftmodus ausschließlich dem Fahrspaß. Für alle gilt aber, dass sie Golftypisch immer noch einen Schuss Restkomfort bieten. Da bleibt sich der Perfektionist unter den Kompaktsportlern treu.
Driftmodus: Für kontrollierte Drifts und ultimativen Fahrspaß
Im angesprochenen Driftmodus wird die Kraftverteilung zugunsten der äußeren Hinterräder verändert (Torque Vectoring), was zu einer extremen Übersteuerungstendenz führt und kontrollierte Drifts ermöglicht. So können Fahrfans ihre Driftkünste auf abgesperrten Strecken perfektionieren und den puren Fahrspaß erleben. Das funktioniert wunderbar, wie uns VW-Werks- und Entwicklungsfahrer Benny Leuchter auf der Rennstrecke eindrucksvoll demonstrierte. Wie Benny den Golf quer um die Ecken fliegen ließ, lässt einen sprachlos zurück.
Fazit: Viele Detailverbesserungen machen den R noch sportlicher
Auch wenn dies nur eine kurze Testfahrt war, lässt sich schon feststellen, dass Volkswagen - wie so oft in letzter Zeit - auf Kundenwünsche reagiert hat und den Golf R mit vielen Detailverbesserungen noch perfekter gemacht hat. Dabei lag der Fokus eindeutlich auf gesteigerter Sportlichkeit.
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