Der Audi 80, einst das Zugpferd der Ingolstädter in den 1970er Jahren, hat längst den Status eines echten Klassikers erreicht. Als Vorreiter der modernen Kompaktklasse wurde der Audi 80 ab 1972 gebaut und prägte mit seiner klaren Linienführung und soliden Technik eine ganze Generation von Fahrzeugen. Unser „Auto der Woche“ ist ein Audi 80 L aus dem Jahr 1975 – ein Fahrzeug, das nicht nur durch seine zeitlose Optik, sondern auch durch eine beeindruckende technische Transformation überzeugt.

Vom lahmen 55-PS-Serienmodell zum Turbo-Boliden

Ursprünglich rollte der Audi 80 mit einem bescheidenen 1,3-Liter-Motor und 55 PS vom Band. Doch Michael Wenner, ein 51-jähriger Audi-Fan aus Olfen, hatte größere Pläne für den Oldtimer, der seit mehr als 25 Jahren in seiner Garage steht. „Ich wollte den Charakter des Autos bewahren, aber ihm ein modernes Herz einpflanzen“, erklärt Michael. Das Ergebnis: Ein 1.8-T-Motor aus einem Audi A3 von 2007, der dem Klassiker satte 180 PS und eine beeindruckende Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 6,5 Sekunden verleiht. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei stolzen 216 km/h – Werte, von denen der ursprüngliche Audi 80 nur träumen konnte.

Doch der Umbau war kein einfaches Unterfangen. Michael investierte unzählige Stunden in die technische Perfektionierung. Der Motorraum wurde komplett überarbeitet, überflüssige Teile entfernt und der Bereich „gecleant“, um Platz für den modernen Antrieb zu schaffen. Die Kraftübertragung erfolgt über ein 5-Gang-Schaltgetriebe, das den Fahrspaß zusätzlich steigert.

Optik mit Liebe zum Detail

Nicht nur unter der Haube, sondern auch optisch hat Michael seinen Audi 80 auf Vordermann gebracht. Die Karosserie glänzt nach der Restaurierung in „Atlas-weiß“. Zusätzlich sorgen alte Seitenleisten sowie eine Grün-Color-Verglasung für die nötige Portion Retro. Die Stoßstangenecken und der GTE-Frontspoiler sind in Echtcarbon gefertigt, was dem Fahrzeug einen sportlichen und zugleich edlen Look verleiht. Der Alu-Kühlergrill vom L-Modell und die verchromten Außenspiegel runden das klassische Design ab.

Auch die Räder wurden stilecht aufgerüstet: Ronal Racing Custom Felgen in 7,5Jx16 Zoll mit einer Spurverbreitung von 25 mm vorne und 30 mm hinten sorgen für eine breite, sportliche Haltung. Die Reifen der Marke Hankook in der Dimension 195/40 R16 bieten dabei den nötigen Grip, um den 1.8-T-Umbau in der Spur zu halten.

Fahrwerk und Bremsen für mehr Dynamik

Um die gesteigerte Leistung auch auf die Straße zu bringen, wurde das Serienfahrwerk gegen ein Exemplar des Hauses Sachs getauscht. Das Gewindefahrwerk legt die Karosserie um 55 Millimeter tiefer und sorgt gleichzeitig für einen frischen und sportlichen Look. Es verbessert nicht nur die Optik, sondern auch die Fahrstabilität. Die Bremsen wurden ebenfalls aufgerüstet, um der gesteigerten Leistung gerecht zu werden.

Innenraum: Sportlich und funktional

36 Bilder Fotostrecke | Retro mit Nachdruck: Die Bilder zum 1975er Audi 80 – Ein Klassiker mit Turbo-Herz #01 #02 Der Innenraum des Audi 80 wurde ebenfalls modernisiert, ohne den Charme der 1970er Jahre zu verlieren. Recaro-Sportsitze mit Netzkopfstützen bieten Komfort und Halt, während ein Wildlederlenkrad für ein authentisches Fahrgefühl sorgt. Ein polierter Wiechers-Überrollkäfig in Aluminium verleiht dem Innenraum eine sportliche Note und erhöht gleichzeitig die Sicherheit. Wer eine moderne ICE-Anlage für den perfekten Soundtrack sucht, wird enttäuscht – die Musik spielt hier unter der Haube. Damit das so bleibt, sorgt eine ganze Armada an Zusatzinstrumenten dafür, dass Michael alles im Blick behält, was den Zustand des 1.8 T betrifft.

Ein Oldtimer mit Turbo-Seele

Michael Wenners Audi 80 ist das perfekte Beispiel dafür, wie man einen Klassiker mit moderner Technik verbinden kann. Durch den Umbau hat er dem Fahrzeug nicht nur neues Leben eingehaucht, sondern es auch zu einem echten Hingucker gemacht. „Für mich ist der Audi 80 mehr als nur ein Auto – er ist ein Stück Leidenschaft“, sagt Michael. Und diese Leidenschaft spürt man in jedem Detail dieses einzigartigen Fahrzeugs.

Wer Michael und seinen Audi 80 in Aktion erleben möchte, sollte die Augen offenhalten – vielleicht trifft man ihn ja bei der nächsten Oldtimer-Veranstaltung in der Region. Eins ist sicher: Dieser Audi 80 wird immer im Mittelpunkt stehen.

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