In der Schule haben Schüler vor langer Zeit mal großen Respekt vor den Lehrkräften gehabt. Hallte ein „Setzen, Sechs“ durch den Klassenraum, zuckten alle ehrfurchtsvoll zusammen. Niemand diskutierte, niemand gab Widerworte. Wer heutzutage aufmerksam die Schlagzeilen studiert, merkt, „das war einmal“.
"Setzen, Sechs" ist für diesen Golf die Aufforderung, das Beste zu geben
Und so wie sich die Zeiten geändert haben, ist das Prädikat „Setzen, Sechs“ für diesen in Ehren erröteten Volkswagen eine erstklassige Auszeichnung. „Setzen“ geht dank eines stufenlos verstellbaren Luftfahrwerks von TA Technix blitzschnell. Gut, spätestens wenn das Golf-Metall auf der Straße liegt, ist Endstation. Und allerspätestens bei maximal aufgepumpten Luftbälgen ist auch nach oben die Endstufe erreicht. Dazwischen ist die Fahrhöhe und wenn der Dreier so tief über den Asphalt cruist, zaubert die Situation ein Lächeln ins Gesicht des Besitzers. Der Airride-Einbau weist Showqualitäten auf, wie ein Blick in den Kofferraum beweist.
Der Besitzer jubelt beim Anblick seines "Jubi-GTI"
Karl-Heinz Manske ist der Glückliche, der das Privileg genießt, den 92er Golf (einer der beliebten Jubi GTI) über die Straßen der Ruhrmetropole Essen pilotierten zu dürfen. Man sieht einen Golf 3 heutzutage nicht mehr allzu oft in einem guten Zustand. Mit so einem genialen Auftritt, den das aktuelle Auto der Woche hinlegt, schon mal gar nicht. Tief ducken sich die schmalen und dennoch großformatigen Felgen in die Radhäuser. Die Blechbehausung wird von den originalen Kunststoff-Radlaufverbreiterungen eingerahmt. Ältere Semester unter den Lesern erinnern sich: Diese Plastikteile flogen nach dem Ziehen der Radläufe als erstes über Bord. Und statt 9x16 rundum stecken hier 7,5x17 Zoll große HTG-Alus an den Golf-Achsen, bespannt mit Nankang-Reifen in 185/35 R17.
Die "Leisten" durften bleiben
36 Bilder Fotostrecke | „Setzen, Sechs“: Dieser VW Golf 3 V6 mit Airride und Motorumbau nimmt es wörtlich Karosserieseitig verschönerte Karl-Heinz den Golf mit einer Auswahl an Anbauteilen aus der Votex-Kollektion: Heckscheibenspoiler, Scheinwerferleisten, Heckblende und so weiter und so fort. Die Umbauten machten auch vor dem Innenraum nicht Halt: Hier gab es reichlich Alcantara-Bezüge für das komplette Armaturenbrett und das BBS-Lenkrad im Retro-Style für angenehme Momente hinter dem Steuer. Die Recaro-Sitze sorgen nicht nur für Seitenhalt in schnellen Kurven, sondern auch für eine verschärfte Optik.
Die Blaskapelle trompetet aus sechs Fanfaren
Verschärft könnte auch die Gangart sein, die dieser gesuperte Jubi-GTI an den Tag legt. Zwar tuckerte unter der Haube einst ein 1,8T-Herz, doch aktuell wummern sechs Zylinder in einem wunderschön glattgeleckten Motorraum – 2,8-Liter V6 lautet das Stichwort, oder eben "Setzen, Sechs". Das ohnehin schon schöne Ansauggeräusch wird durch den offenen Sportluftfilter noch einmal verstärkt. Obwohl, man muss die 204 angebotenen PS ja nicht ausreizen. „Low and slow“ kann auch ganz schön, oder?
Technische Daten
Fahrzeugtyp: VW Golf 3
Baujahr: 1992
Motor: Umbau auf 2,8-Liter V6 aus dem VW Sharan, 204 PS, Motorraum gecleant, Sportluftfilter, Motorteile schwarz lackiert/pulverbeschichtet
Auspuff: Serie
Kraftübertragung: 5-Gang-Getriebe aus einem Golf 4 V5
Räder: HTG-Alufelgen, Modell „3“, rundum in 7,5x17 ET35, hinten mit 10mm Distanzscheiben je Seite
Reifen: Nankang NS-20 in 185/35 R17 rundum
Bremsen: vom Golf 4 an der Vorderachse 312mm Durchmesser, an der Hinterachse 256mm Durchmesser
Fahrwerk: TA Technix Airride Luftfahrwerk, Kompressoren und Airride-Installation im Kofferraum, AccuAir Steuerung
Karosserie: USA-Frontschürze, USA-Heckstoßstange, Votex Heckscheibenspoiler, Votex Scheinwerferleisten, Votex Heckblende, schwarze Seitenmarkierungsleuchten, Votex Nebelscheinwerfergitter
Innenraum: Armaturenbrett mit Alcantara bezogen, Himmel mit Sternen und Alcantara-Bezug, Einstiegsleisten in Alcantara, Hutablage und Schalthebel/Schaltmanschette mit Alcantara bezogen
ICE: Kenwood Receiver, Eton Endstufe, Hifonics Lautsprecher vorn, Ground Zero Subwoofer
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