Warum ist der so teuer?

VW Arteon R Shootingbrake im Video-Fahrbericht

Warum ist der so teuer?: VW Arteon R Shootingbrake im Video-Fahrbericht
Erstellt am 31. August 2021

Volkswagen R baut sein Angebot aus und legt mit dem Arteon R ein weiteres Top-Modell auf, das leistungstechnisch weniger überrascht, wohl aber beim Preis. Dabei beträgt der Leistungsunterschied zum 280 PS starken R-Line gerade einmal 40 PS. Soll es aber der echte R sein, sind mindestens 7.800 Euro mehr auf den Tisch zu hinzulegen. Damit macht Volkswagen R den Arteon zum zweit teuersten Modell im Angebot von Volkswagen PKW. Stramme 61.980 € sind mindestens fällig. Gegenüber der ersten Ankündigung zur Bestellfreigabe hat Volkswagen den Preis zwischenzeitlich sogar reduziert.

Ursprünglich wurden Ende 2020 für den Arteon R Shootingbrake 62.347,56 € ( bei 16% MwSt.) aufgerufen. Unser Testwagen bringt es trotz der leichten Preissenkung aber dennoch auf einen Gesamtpreis von 75.000 € und spielt damit einer Liga, in der er sich auch mit Konkurrenten wie dem Audi S5 Sportback oder dem BMW 4er Grand Coupé rumschlagen muss.

Vier Zylinder müssen reichen

Anders als bei den Mitbewerbern werkelt im Arteon R ein 4-Zylinder-Motor, der EA888evo, vor sich hin, Volkswagens Allzweckwaffe in Sachen Benzinmotor, der in ähnlicher Form im Polo GTI bis hin zum Arteon Verwendung findet. Im schicken Shootingbrake greift man auf das bekannte Motoren-Setup des Golf und Tiguan R zurück. Erste Arteon-Planungen sahen während der Erprobungsphase noch einen V6-TSI fürs Top-Modell vor. Doch höhere Fahrzeugkosten und ein zu hoher CO2-Ausstoß ließen diesen Traum vieler R-Fans platzen.

Also müssen es 320 PS richten. Damit geht’s schon richtig flott voran, allerdings will das richtige R-Feeling nicht so recht aufkommen. Dafür sind die 420 Nm Drehmoment einfach zu wenig. Immerhin schleppt der Arteon gut 1,8 Tonnen mit sich herum. Besonders das auf Komfort getrimmte Doppelkupplungstriebe nervt mit zunehmende Testdauer. Selbst im Sport-Modus kann es sich nicht so recht entscheiden, welcher Gang nun der richtige ist. Mal dreht es den Motor ohne Ende hoch, mal lässt es sich feiern bevor es einen niedrigeren Gang einlegt, um der Beschleunigungsabfrage des Fahrers nachzukommen.

Deutlich besser geht’s hier per Schaltwippen zu, die genau wie das R-Lenkrad perfekt in der Hand liegen. Ist der passende Gang eingelegt und die Drehzahl stimmt ballert der Arteon R ordentlich aus den Endrohren und kann sich ganz ohne Akrapovic-Anlage mehr als hören lassen. Ein Krawallbruder ist er dennoch nicht, eher der geschmeidige Langstreckenläufer. Ob man allerdings die optionale Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit von 250 auf 270 km/h für stattliche 1.500 Euro braucht, bleibt fraglich.

Serienmäßig an Bord ist das neue Differential an der Hinterachse, mit dem erstmals die Möglichkeit eines „Torque Vectoring“-Systems besteht. Dabei wird die Antriebskraft nicht nur zwischen der Vorder- und Hinterachse verteilt, sondern ebenso zwischen den Hinterrädern. In Kurven steigert das System die Agilität des Arteon R erheblich, da die Antriebskraft auf das kurvenäußere Hinterrad mit der meisten Belastung geleitet wird und das Heck somit förmlich in die Kurve hinein drückt.

Im Alltag bekommt man davon aber nichts mit. Anders als bei unserem Abstecher auf einen zugefrorenen See im hohen Norden, wo wir das Vor-Facelift-Modell zusammen mit der Volkswagen Driving Experience mal so richtig quer bewegen konnten. Das Video dazu gibt’s übrigens hier.

Der Like-Generator

Selten haben wir für einen Volkswagen-Testwagen derart viele „Thumbs-up“ bekommen wie für den eleganten Shootingbrake, der immer wieder für neidische Blicke und viele Nachfragen sorgte. Zudem entpuppte er sich im Alltag als echter Allerkönner. Besonders das Kofferraumvolumen und die flache Ladekante machen Spaß und zeigen, wie gut sich Sportlichkeit und Nutzwert kombinieren lassen.

Trotz Facelift und dem neu gestalteten Armaturenbrett ist dem Arteon anzumerken, dass er in die Jahre gekommen ist. Das geht schon beim DSG-Wählhebel los, der anders als im Golf noch immer mechanisch ist, geht weiter über das Head-up-Display mit ausklappbarer Scheibe und endet beim Navigationssystem, das zwar über MIB3.1-Software verfügt, aber halt nicht über die neuere MIB3.2 wie der Golf 8.

Aufgeholt hat der Arteon bei den aktuellen Sportsitzen mit integrierten Kopfstützen, die so auch im GTI und Golf R zu finden sind, jedoch extra bezahlt werden müssen. Das Wunschklima im Innenraum lässt sich ganz Golf-typisch, aber lässig per Slider einstellen, der allerdings beleuchtet ist und somit dem Golf eine Länge voraus ist.

Fazit:

54 Bilder Fotostrecke | WARUM ist der so teuer?: 2021 VW Arteon R Shooting Brake im Video-Fahrbeicht #01 #02 Die schönste Art einen Volkswagen zu fahren! – Das trifft im Falle des Arteon R ohne Zweifel zu. Dabei dürfte es eine unterordnete Rolle spielen, ob es ein echter R oder doch nur der R-Line ist. Trotz der nicht mehr ganz so frischen Basis macht er seinen Job durchweg gut. Allerdings hat Schönheit auch in diesem Fall so ihren Preis.

Nicht ganz so schick, aber nahezu 10.000 Euro preiswerter und genau so stark steht mit dem neuen Golf 8 R Variant der vielleicht schärfste Konkurrent schon in den Startlöchern.

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