Hyundai bessert beim I30 nach. Der Golf-Gegner hat jetzt mehr Assistenzsysteme und ein digitales Instrumenten-Display serienmäßig. Dennoch fallen einige Motorvarianten aus dem Angebot. Der 48-Volt-Mild-Hybrid bleibt jedoch erhalten. Auch beim Kombi. Deutschland, Kombiland! Was ist nur aus Dir geworden? Das fragt man sich manchmal. Waren früher die Rucksackfahrzeuge die unangefochtenen Lieblinge auf den Autobahnen zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen, scheint es nun, als ob die SUVs und Crossover die Herzensmobile sind. Aber es gibt sie noch, die Gepäckmeister, die auch ohne gestrecktes Fahrwerk und angedeuteten Unterbodenschutz auskommen. Einer davon ist der Hyundai i30 Kombi, der ebenso wie die gesamte i30-Baureihe bereits seine zweite Modellpflege erhält.
Doch in Zeiten der knappen Budgets und der Angst vor einem Absatzeinbruch bei Elektroautos geht es auch bei einem solchen Auto nicht ohne Kollateralschaden ab. Um die Kosten zu drücken, haben die Koreaner die Modellvielfalt radikal zusammengestrichen. Den Fastback/Fließheck sucht man in der Preisliste vergeblich, es bleiben Kombi und Fünftürer. Drei Motoren fallen mit dem Facelift (vorerst) weg, übrig bleiben nur noch der 1.0 T-GDI (74 kW/100 PS) und der getestete 1.5 T-GDI mit dem 48-Volt-Hybridsystem (103 kW/140 PS). Beide Varianten können entweder mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe oder einer Sechsgang-Handschaltung kombiniert werden. Das funktioniert, indem der Verbrennungsmotor vom Antriebsstrang entkoppelt wird und die E-Maschine die Last des Vortriebs allein stemmt. Wird der Verbrenner wieder gebraucht, wird er in den Vortrieb eingebunden.
Außerdem bieten die Koreaner nur noch zwei Ausstattungslinien an: Advantage und die von uns gefahrene N-Line (kostet 1.660 Euro Aufpreis). Dafür bekommt man unter anderem 18-Zoll-Alufelgen, eine Umfeldbeleuchtung, den adaptiven Autobahnassistenten (HDA 1.5), der auch noch die Spur hält, einen Tempomaten, der auch an das Navigationssystem gekoppelt ist, einen Totwinkelwarner und einen Querverkehrsassistenten. Bei unserem Testwagen standen noch das Sitzpaket (1.490 Euro) und der Shadow Grey Lack (600 Euro) auf der Ausstattungsliste. Das ergibt einen Preis von 36 740 Euro.
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Sobald man in den I30-Kombi einsteigt, fällt einem eine weitere Änderung, die im Zuge der Modellpflege unternommen wurde, ins Auge. Der i30 kommt nun serienmäßig mit einem 10,3 Zoll großen digitalen Instrumenten-Display daher – bisher waren es sieben Zoll. Daneben befindet sich der identisch große Touchscreen. Die Insassen freuen sich über USB-C-Anschlüsse vorne und jetzt auch hinten sowie serienmäßige automatische Updates der Navigationskarten. Wer sich darauf nicht verlassen will, kann sein Smartphone per Apple CarPlay und Android Auto einbinden. So weit, so gut. Allerdings sieht man dem Interieur trotz der Verbesserungen die Dienstjahre an. Auch die Lenkradsäule könnte ein bisschen länger sein und der Fahrersitz mehr Seitenhalt bieten.
Auf der Straße ist es ähnlich wie beim Interieur. Das 48-Volt-Hybridsystem ist nach wie vor zeitgemäß. Solange man es entspannt angehen lässt, ist auch alles in bester Ordnung. Fordert man die volle Leistung des elektrifizierten Antriebs, wirkt der 1.5-Liter-Turbo-Vierzylinder angestrengt und der Vortrieb kann mit der Geräuschkulisse des Aggregats nicht mithalten. Der Hyundai I30 Hybrid verfügt über drei Fahrmodi: Eco, Normal und Sport. Der Unterschied zwischen den einzelnen Fahrprogrammen ist spürbar, jedoch geht es nur bei Sport einigermaßen flott voran, da der Motor direkter anspricht. So erreicht der Hyundai i30 Kombi 1.5 T-GDI 48V nach 9,9 Sekunden Landstraßentempo und ist bis zu 197 km/h schnell. Nach unserer Testfahrt, die uns sowohl über Autobahnen mit schnellen Passagen als auch über Landstraßen und durch die Stadt führte, meldete der Bordcomputer einen Verbrauch von 6,8 l/100 km. Das sind nur 0,4 L/100 km mehr, als der koreanische Autobauer angibt.
Platz ist das große Plus fast aller Kombis. Das gilt auch für den i30. Der Kofferraum hat in der Basiskonfiguration ein Fassungsvermögen von 602 Litern. Legt man die Lehnen der Rücksitzbank um, passen bis zu 1765 Liter in das Gepäckabteil. Damit erreicht der Koreaner nicht ganz die Verstauraum-Opulenz eines Skoda Octavia Combi, aber auch er bietet reichlich Raum. Anders sieht es mit dem Platzangebot im Fond aus. Da kann man es sich im Hyundai nicht ganz so bequem machen wie im Skoda. Vor allem, wenn man über 1,80 Meter groß ist. Aber für einen Kombi-Fan zählt in erster Linie ja eh nur der Stauraum, und da bietet der i30 einiges. In bester teutonischer Autoliebhaber-Tradition. Wolfgang Gomoll; Press-Inform
Technische Hyundai i30 Kombi 1.5 T-GDI 48V (MJ 2024)
Typ: Mittelklassen-Kombi
Motor: Vierzylinder-Benziner
Hubraum (cm3): 1.482
Leistung in PS (kW) bei U/min-1: 140 (103) bei 5.500
Max. Drehmoment (Nm) bei Umin-1: 253 bei 1.500 bis 3000
Höchstgeschwindigkeit (km/h): 197
Beschleunigung 0-100 km/h (sek.): 9,9
Getriebe: Siebengang-DKG
Antrieb: Vorderradantrieb
Treibstoffsorte: Super
Tank (L): 50
Verbrauch EU-Drittelmix (l/100 km): 6,4
CO2-Ausstoß (g/km): 145
Gewicht, Herstellerangabe (kg): 1.547
max. Zuladung (kg): 488
Abmessungen (L/B/H): 4.585 / 1.795 / 1.475 (L/B/H)
max. Ladevolumen (L): 602 bis 1.650
Preis (Euro): 36.740,00
Basismodell (Euro): 28.590,00
Abgasnorm: Euro 6e
Effizienzklasse: E
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