Seat feiert seinen 75. Geburtstag und spendiert dem Ibiza sowie dem Arona eine Modellpflege. Sie bringt besseres Licht dank Voll-LED-Scheinwerfern – doch ein wichtiges Detail fehlt.
Bei der Premiere des Ibiza inszenierte Seat einst eine große Jungbrunnen-Show.
Als der spanische Bruder des VW Polo auf der Partyinsel Ibiza vorgestellt wurde, ertönte aus den Lautsprechern der Alphaville-Hit „Forever Young“. Der Synthie-Pop-Klassiker ist inzwischen 41 Jahre alt, doch er passt perfekt zum Ibiza. Denn auch die erste Generation des spanischen Kleinwagens erschien 1984. Über sechs Millionen Exemplare wurden seither verkauft. Doch über der Marke Seat, die in diesem Jahr 75 Jahre alt wird, hängt seit zwei Jahren das Damoklesschwert „Die Zukunft von Seat ist Cupra“.
Gesagt hatte das kein Geringerer als VW-Markenchef Thomas Schäfer. Diese Aussage wirkt bis heute nach. Seat-CEO Markus Haupt bemüht sich dennoch um Optimismus: „Wir setzen auf Seat!“, betont er mit fester Stimme. Und um diesen Worten Nachdruck zu verleihen, bekommt die fünfte Generation des Seat Ibiza ein Facelift.
Die Bezeichnung Facelift trifft es dabei ziemlich genau. Denn die meisten Änderungen sind optischer Natur, technische Neuerungen fehlen. Seat-Fans müssen sich bis 2027 gedulden, ehe der Mild-Hybrid-Antrieb (eTSI), den es bereits im VW Golf gibt, auch im Ibiza Einzug hält. Eine verpasste Chance – schließlich würde sich diese Version wohl sehr gut verkaufen. So bleibt es bei einem neuen Gesicht mit serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfern und überarbeiteter Frontschürze.
Die schmalen Leuchten stehen dem Kleinwagen gut und verleihen ihm eine dynamischere Optik. Die Lichttechnik bringt laut Seat im Abblendlicht bis zu doppelte Reichweite und im Fernlicht bis zu dreifache Helligkeit im Vergleich zum bisherigen Eco-LED-System. Auch das Heck mit neuen LED-Rückleuchten und Felgen bis 18 Zoll wirkt frischer. Trotzdem bleibt der Ibiza vertraut – und das ist durchaus gewollt. Schließlich möchte Seat die treue Kundschaft nicht vergraulen.
Im Innenraum hat sich etwas mehr getan. Zwar bleibt der Hartplastikanteil klassenüblich, doch solide Verarbeitung sorgt für einen robusten Eindruck. Nichts klappert, selbst bei Schlaglöchern. Neue Stoffbezüge und das perforierte Lederlenkrad sorgen für mehr Wertigkeit. Beim Infotainment merkt man das Alter der MQB-A0-Plattform. Der 9,2-Zoll-Touchscreen mit breitem Kunststoffrahmen erinnert an Fernseher aus den 2000ern, funktioniert aber zuverlässig und intuitiv. Die klassische Handbremse gefällt.
Mit 4,07 Metern Länge bietet der Ibiza ausreichend Platz, auch hinten sitzt man nicht beengt. Das Kofferraumvolumen von 355 Litern ist allerdings überschaubar und die Ladekante recht hoch.
Auf der Straße zeigt die FR-Version mit 150 PS, dass bewährte Technik ihre Vorteile hat. Das Fahrwerk ist straff, aber nicht unkomfortabel.
Die Abstimmung passt und vermittelt Fahrspaß, besonders in Kurven. Der 1.5 TSI beschleunigt den Ibiza in 6,0 Sekunden auf 100 km/h und erreicht 220 km/h Spitze. Das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (immer serienmäßig) arbeitet unauffällig, in der S-Stufe noch etwas direkter.
Fahrmodi wie Eco, Normal, Sport und Individual sind serienmäßig, ebenso Zwei-Zonen-Klima, Sportsitze, getönte Scheiben, Parksensoren und Rückfahrkamera. Preislich dürfte sich der Ibiza FR am Vorgänger orientieren – also rund 30.000 Euro. Ab Januar steht der überarbeitete Kleinwagen beim Händler.
Mehr zum neuen SEAT Arona hier im Video:
Nach dem Facelift von 2022 folgt nun die nächste Modellpflege. Der SEAT Arona und der Ibiza erhalten neue Fronten, frische Farben und behalten bewährte Technik.
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