Porsche legt bei seiner Rennsportversion des 911 GT3 noch einmal nach. Wer es noch etwas heißer will, entscheidet sich für den 525 PS starken 911 GT3 RS. Cool bleibt man trotzdem – mit einem neuen Kühlkonzept im Vorderwagen. In Sachen Rundstrecke setzt der Porsche 911 GT3 bereits seit Jahren Maßstäbe – gerade in seiner aktuellen Generation des 992. Um noch sportlicher zu werden, wurde das Kühl- und Aerodynamikkonzept des Rundstreckenrenners 911 GT3 R in die kaum zahmere Straßenversion des GT3 RS verpflanzt. Statt der bisherigen drei Kühler verfügt der Porsche 911 GT3 RS dort, wo sich sonst der Laderaum befindet, erstmals über einen groß dimensionierten und schräg angeordneten Mittenkühler im Vorderwagen.
Da die Koffer zu Hause bleiben und die Kühlung ab sofort im Vorderwagen erledigt wird, konnte der frei gewordene Bauraum an den Flanken zur Integration aktiver Aerodynamikelemente genutzt werden. Stufenlos verstellbare Flügelelemente an der Front sowie am geteilten Heckflügel sorgen in Kombination mit anderen Aerodynamikmaßnahmen für mächtige 409 Kilogramm Gesamtabtrieb bei Tempo 200. Damit generiert der neue 911 GT3 RS doppelt so viel Anpressdruck wie sein Vorgänger vom Typ 991 und dreimal so viel der normalen 911 GT3. Bei Tempo 285 erhöht sich der Abtrieb auf 860 Kilogramm.
33 Bilder Fotostrecke | Rennwagen mit Straßenzulassung: 2023er Porsche 911 GT3 RS Erstmals gibt es in einem Serien-Porsche ein System zur variablen Verstellung des Luftwiderstandes. Zugunsten eines geringen Luftwiderstandes und einer höheren Geschwindigkeit auf geraden Streckenabschnitten lassen sich mit dem sogenannten Drag-Reduction-System (DRS) die Flügel auf Knopfdruck flacher stellen. Bei einer Vollbremsung aus hohen Geschwindigkeiten wird dagegen die Luftbremse aktiv, indem die Flügelelemente an Front und Heck maximal angestellt werden. Spektakulär: der Heckflügel ist nicht allein nochmals gewachsen, sondern erstmals höher als das Dach des 1.450 Kilogramm Porsche 911 GT3 RS. Die veränderte Aerodynamik macht sich selbst beim Fahrwerk bemerkbar.
Da das Radhaus des neuen Sport-Elfers durchströmt wird, sind die Bauteile der Doppelquerlenker-Vorderachse als Tropfenprofile ausgeführt, was den Abtrieb an der Vorderachse bei Höchstgeschwindigkeit um rund 40 Kilogramm steigert. Die Spur des RS wurde im Vergleich zum Porsche 911 GT3 nochmals um 29 Millimeter breiter. An der Vorderachse wurde daher das vordere Kugelgelenk des unteren Längslenkers nach unten versetzt und die Mehrlenker-Hinterachse wurde mit geänderten Federraten ebenfalls angepasst.
Weniger getan hat sich beim Motor, denn der vier Liter große Sechszylindersauger mit 370 kW / 510 PS bekam einen schmalen Leistungsnachschlag auf 386 kW / 525 PS. Aus dem Motorsport abgeleitet sind die Einzeldrosselklappen-Sauganlage sowie der starre Ventiltrieb. Das Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen verfügt über eine gegenüber dem 911 GT3 verkürzte Gesamtübersetzung, was die Höchstgeschwindigkeit von 320 auf deutlich langsamere 296 km/h reduziert, was auf Rennstrecken keine besondere Rolle spielt. Der 911 GT3 RS beschleunigt in 3,2 Sekunden von null auf 100 km/h. An der Vorderachse kommen Aluminium-Monobloc-Festsattelbremsen mit je sechs Kolben sowie dickere Bremsscheiben mit einem Durchmesser von 408 Millimeter zum Einsatz. An der Hinterachse sitzen weiterhin 380 Millimeter große Bremsscheiben und Vierkolben-Festsattelbremsen. Auf Wunsch erhältlich: die Keramikbremse. Serienmäßig rollt der neue Porsche 911 GT3 RS auf geschmiedeten Leichtmetallrädern mit Zentralverschluss im Format 275/35 R 20 vorn und 335/30 R21 hinten.
Ohne Aufpreis ist der mindestens 229.517 Euro – inklusive speziellem Chronometer - teure Porsche 911 GT3 RS mit dem bekannten Clubsportpaket erhältlich, das unter anderem Überrollbügel, Feuerlöscher sowie einen Sechs-Punkt-Gurt beinhaltet. Noch sportlicher wird es mit dem optionalen Weissach-Paket, bei dem unter anderem Frontdeckel, Dach, Teile des Heckflügels sowie die Außenspiegel aus Karbon gefertigt sind. Die Stabilisatoren, die hinteren Koppelstangen und das Schubfeld an der Hinterachse sind aus CfK, während der ebenfalls aus CfK gefertigte Überrollbügel sechs Kilogramm Gewicht spart. Dann kann der nächste Renneinsatz kommen.
Stefan Grundhoff; press-inform
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