Perfektes Niemandsland

Viel BMW für kleines Geld: Kaufberatung zum BMW 5er GT

Perfektes Niemandsland: Viel BMW für kleines Geld: Kaufberatung zum BMW 5er GT
Erstellt am 22. Juni 2023

BMW hatte die Idee des „raumfunktionalen Konzepts“ und wollte damit die Luxusklasse neu definieren. Doch die Idee mit dem 5er GT ging schief und die Mischung aus Schrägheckmodell der Oberklasse und Nobellimousine wurde zum Ladenhüter. Wer sehr viel BMW für überschaubares Geld will, sollte zugreifen. Denn eine coole Nummer ist der 5er GT in jedem Fall.

Es sei einmal dahingestellt, ob der BMW 5er GT und der später etwas verwässerte 6er GT einmal das Zeug zum Klassiker haben. Mit dem Gran Turismo, der an sich keiner ist, führte BMW seinerzeit seine neue 5er-Generation ein und sorgte damit für Gesprächsstoff. Limousine, Kombi und auch Crossover kannte man bereits - die Kreuzung mit einer Edelversion ebenso. Doch der 5er GT sorgte insbesondere mit seinem massigen Heck für genauso viel Aufsehen wie der erste BMW X6, wirkte er doch völlig anders wie ähnliche Konzepte in Form der Mercedes R-Klasse oder des Chrysler Pacifica.

16 Bilder Fotostrecke | Viel BMW für kleines Geld: Kaufberatung zum BMW 5er GT #01 #02 Mutig sind sie schon immer gewesen die Bayern aus München mit ihren Konzepten wie X5, 2002 Touring, Z1 oder i3. Bestes Beispiel ist der BMW 5er GT, optisch wie technisch eine wahre Symbiose aus 5er und 7er, Ober- und Luxusklasse. Er sollte mit Details wie der zweigeteilten Heckklappe punkten, die sich ganz oder eben nur für das Kofferabteil öffnen ließ. So sollte es gerade bei kühlen Temperaturen im Innern warm bleiben, wenn nur die kleine Klappe geöffnet wurde. Schade nur, dass der Skoda Superb das allemal praktische Detail ein paar Monate vorher in ähnlicher Form in einem deutlich günstigeren Segment vorwegnahm. Das Laderaum schluckt zwischen 500 und 1.700 Euro – das ist allemal Kombiniveau.

Keine Frage, der 5er GT war ein echtes Edelmodell und gerade zum Marktstart nicht nur mit dem prallen Ausstattungspaket der nachfolgenden 5er Limousinen- und Kombiversion zu bekommen. Denn wer wollte bekam nicht nur edles Leder, Navigation, Head-Up-Display, sondern auch eine elektrische Einzelsitzanlage im Fond. Die gab es sonst nur beim längeren 7er BMW und wurde so selten bestellt, dass BMW diese und ein paar andere Ausstattungsdetails mit Verbauquoten im niedrigen einstelligen Bereich klammheimlich aus den Bestelllisten strich.

Edel im Innern, dazu das imposante Platzangebot in der zweiten Reihe mit elektrischen Sitzen (seinerzeit 1.950 Euro), Panoramadach (1.700 Euro), Fondklimatisierung und auf Wunsch Bildschirmen in den Rücklehnen der Frontstühle – der 5er GT ist purer Luxus und keiner sieht es. Das gilt auch für das Raumgefühl, das durch das bogenförmig ausgeführte Dach vorne wie hinten allemal eindrucksvoll war. An sich ein echter Crossover der Luxusklasse – nur leider verstand das Auto und seinen Ansatz kaum jemand, denn da gab es nicht allzu weit entfernt im eigenen Hause ja noch interne Wettbewerber wie 5er, 6er, 7er, X5 und X6.

Insbesondere der damalige Vorstandsvorsitzende Norbert Reithofer wollte den 5er GT trotz seiner durchweg sehr mäßigen Verkaufszahlen nicht wieder aus dem Programm nehmen; war er doch eines der ersten kompletten Fahrzeuge, über das er nach seiner Amtsübernahme zu entscheiden hatte. Kein Wunder, dass der 5er GT nach der Einführung der 8er-Modellreihe aus Coupé, Cabrio und Gran Coupé noch zum Lückenbüßer in Form des zwischenzeitlichen 6er GT wurde. Hier gab es etwas weniger Luxus, trotzdem ein imposantes Platzangebot und am Ende sogar wenig stimmige Vierzylinder. Mit dem Downgrading eines Autos ist dessen Ende zumeist besiegelt.

Vorwerfen kann man dem aufwendig entwickelten BMW 5er GT mit Fahrwerksfinessen wie Luftfederung, Allradlenkung und Wankausgleich kaum etwas, denn auch die Motoren passten perfekt ins Portfolio. Die kleinen Vierzylinder ließ man lange Zeit außen vor und so hatte der experimentierfreudige Kunde die Wahl zwischen leistungsstarken Sechs- und Achtzylindern aus dem oberen Bereich des 5er-Portfolios. Der anfangs 245 PS starke BMW 530d passte wegen seinem starken Drehmoment und dem genügsamen Verbrauch perfekt, doch auch der 306 PS starke 535i war sehr ordentlich und wer richtig glänzen wollte, der ordert den seinerzeit über 71.000 Euro teuren 550i mit Allradantrieb, Achtgangautomatik sowie 300 kW / 407 PS.

Ebenso wie seinerzeit als Neuwagen ist der BMW 5er GT auch als Gebrauchtwagen kein Bestseller. Das Angebot ist durchaus stattlich und so sollte jeder das finden, was er bevorzugt. Gerade die erste Generation ist oftmals und gerade als Achtzylinder besonders üppig ausgestattet. Der 530 Diesel ist an sich perfekt, doch wer keine Probleme in Umweltzonen haben möchte, ist mit den beiden Benzinern 535i und 550i bestens bedient. Die Preise für gut ausgestattete Modelle aus den frühen 2010er Jahren mit unter 150.000 Kilometern und einer entsprechend lückenlosen Wartungshistorie beginnen bei rund 15.000 Euro. Selbst späte Modelle wie ein BMW 530d GT xDrive mit üppiger Komfortausstattung liegt kaum über 25.000 Euro. Viel Luxus für überschaubares Geld. Stefan Grundhoff; press-inform

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