Hersteller müssen am PHEV festhalten

Plug-in-Hybride beliebter als es den Herstellern lieb ist!

Hersteller müssen am PHEV festhalten: Plug-in-Hybride beliebter als es den Herstellern lieb ist!
Erstellt am 24. Juli 2024

Eine echte Liebe waren die Plug-in-Hybride für Autohersteller nie, sondern eher als Übergangstechnik gedacht. Da aber die e-Auto-Verkäufe nicht wirklich zulegen, werden die Plug-in-Hybride zum Dauergast Angebot der Hersteller. Das hatten sich viele Autohersteller anders vorgestellt. Die Plug-in-Hybriden sollten an sich eine möglichst kurze Übergangstechnologie in Richtung Elektroantrieb sein – rund zehn Jahre ist das her. Doch auch in Deutschland hakt es mit den Elektrozulassungen länger als dies so mancher erwartet hatte.

Blickt man auf die Zulassungen des ersten Halbjahres, so wurden immerhin knapp 646.000 Fahrzeuge mit alternativem Antrieb neu zugelassen, was bei 1,47 Millionen Autos einem Marktanteil von rund 44 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr immerhin ein kleiner Zuwachs von 2,2 Prozent. Doch die 273.000 Fahrzeuge mit Elektroantrieb – PHEV, Elektro oder Brennstoffzelle – Marktanteil 18,6 Prozent – sind mit 8,6 Prozent nennenswert weniger als 2023. Noch heftiger ist der Absturz bei den reinen Elektromodellen. Ein Rückgang um 16,4 Prozent auf 184.125 Autos bedeutet einen Anteil von gerade einmal 12,5 Prozent.

Das hatten sich Politik und Autohersteller an sich anders vorgestellt, denn die Hybridmodelle sind zwar ein Kompromiss, binden jedoch zusätzliche Entwicklungskapazitäten und das kostet Geld – viel Geld und die Modellvielfalt ist ein Problem. Zudem fahren die meisten Hersteller bei ihren Antriebsarten auf drei, vier oder gar fünf Schienen. Ein Modell wie die Mercedes E-Klasse ist als Benziner, Diesel, Plug-in-Hybrid und mit dem Schwestermodelle EQE als Elektroversion zu bekommen. Ganz ähnlich sieht es bei Volkswagen oder Stellantis aus. So mancher Autohersteller hatte gehofft, sich schnell aus dem Hybridkarussel verabschieden zu können. Doch da spielen viele Kunden nicht mit, fordern ein entsprechendes Angebot und das bereitet nicht nur den Entwicklungsabteilungen unverändert viel Kopfzerbrechen.

Denn ein Plug-in-Hybride hat einen vergleichsweise teuren Turbobenziner, einen oftmals im Getriebetunnel versteckten Elektromotor und ein Akkupaket, das ebenfalls ins Geld geht. Hier gibt zumeist China die Schlagzahl vor, denn während sich die elektrischen Reichweiten bei uns von schmalen 30 bis 60 Kilometern auf 80 bis 100 Kilometer steigerten, sind gerade auf dem größten Automarkt der Welt Hybridmodelle mit elektrischen Reichweiten von 150 bis 300 Kilometern auf dem Markt. So sehr sich der Kunde über das verlängerte elektrische Fahrvergnügen freut, steckt der Autohersteller in der Zwickmühle. Die Autos werden schwer, teuer und bekommen durch die großen Akkupakete Probleme beim Package.

Die größer gewordenen Batteriepakete sorgen dafür, dass Hersteller wie Mercedes oder Volkswagen die eigenen Plug-in-Hybriden sogar mit einer Schnellladefunktion ausstatten – mit bis zu 60 kW kann dann nachgetankt werden – zumeist nicht zur hellen Freude der Fahrer der Elektroautos, die warten müssen. Offener Ärger im Ladepark ist da keine Ausnahme. Der hohe Anteil von Hybridmodellen ist in Ländern wie Deutschland auch durch die Vielzahl an Firmenwagen zu erklären. Viele Großkonzerne schreiben Mini-Verbräuche bei der Fahrzeugbestellung seiner Mitarbeiter vor und da viele sich zu einem Elektromodell nicht durchringen können, wird es häufig ein Plug-in-Hybrid.

Zudem haben Hersteller von sportlichen Modellen die Vorteile von unterstützenden Elektromotoren längst für sich entdeckt. Leistungsstarke Vier-, Sechs- oder Achtzylinder katapultieren sich durch die E-Power in völlig neue Leistungsregionen. So hat Bentley seinen imageträchtigen Zwölfzylinder in Continental und Flying Spur durch einen V8-Hybriden mit fast 800 PS ersetzt. Lamborghini verleiht seinem Urus per Elektromotor ebenso Flügel wie Mercedes bei seinem AMG C63 oder BMW bei seinem neuen M5. Mächtiges Übergewicht allerdings ebenso inklusive wie bei Porsche Panamera oder Peugeot 508 PSE. Selbst Porsche stellte seine Sportwagenikone 911 kürzlich als T-Hybrid vor – etwas überraschend allerdings ohne Stecker. Wirklich stören tut das Mehrgewicht jedoch kaum einen Kunden, weil der Zusatzschub vieles verschleiert und die elektrische Fahrmöglichkeit das Gewissens schont. Auch ein Grund, wieso uns die Plug-in-Hybriden noch eine ganze Zeit erhalten bleiben. Patrick Solberg; press-inform

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