Wärmepumpen im E-Auto sollen vor allem im Winter Strom sparen und damit für mehr Reichweite sorgen. Allerdings hat auch diese Technik ihre Grenzen und Kosten. Wärmepumpen sind aktuell in aller Munde. Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, sollen in Zukunft diese Geräte viel dazu beitragen, dass die Heizung von Gebäuden unabhängig von fossilen Energieträgern wie Erdgas oder Öl vonstattengeht. „Wärmepumpen können Umweltwärme sehr effizient für die Wärmeversorgung nutzbar machen. Wärmepumpen entziehen der Luft oder dem Erdreich Energie und setzen diese dann wieder für die Beheizung von Gebäuden ein“, heißt es in einer Verlautbarung der Exekutive. Was das Ganze mit Autos zu tun hat? Einiges, denn auch bei Elektroautos helfen Wärmepumpen bei der Heizung und der Kühlung des Innenraums, entlasten die Akkus und vergrößern so die Reichweite.
Stromsparen ist gerade bei einem Elektroauto oberstes Gebot. Denn jeder Verbraucher, also Radio, beheizbare Heckscheibe, die Massagesitze oder auch der USB-Anschluss zum Laden des Smartphones saugen Energie aus der 12 Volt-Batterie – die wiederum mit Strom aus dem Fahrakku aufgeladen werden muss. Richtig Strom aber kostet das standardmäßig im e-Auto verbaute elektrische Heizgerät für den Innenraum, dass mit bis zu 5 kW Leistung nach dem Fahrmotor der größter Verbraucher ist und ordentlich die Reichweite reduziert.
Alt stromsparende Alternative soll hier die Wärmepumpe einspringen. Im Grunde funktioniert eine Wärmepumpe umgekehrt wie eine Klimaanlage oder ein Kühlschrank. Bei Stromern wie dem VW ID.3 verdichtet der Kompressor das flüssige Kältemittel. So entsteht Wärme, die die entlangströmende kalte Luft erhitzt. Das Prinzip funktioniert bei geringen Temperaturen, aber auch im Sommer, um den Innenraum zu kühlen. Eine weitere Wärmequelle sind die Akkus selbst, die sich bei Betrieb erwärmen. Also hilft die Wärmepumpe auch beim Kühlen der Batterie, da deren Wärme ebenso zum Heizen des Innenraums genutzt wird. Abgesehen davon ist der Energieaufwandaufwand einer Wärmepumpe im Vergleich einer konventionellen elektrischen Heizung deutlich geringer, da oft nur der Kompressor der Wärmepumpe betrieben werden muss.
In etwa bekommt man das Zwei- bis Dreifache an Wärmeleistung, was man an elektrischer investiert. Auf das Elektroauto umgerechnet sind das rund zehn Prozent an Stromersparnis, bei einer Reichweite von 400 Kilometern wären das rund 40 Kilometer extra. Allerdings beeinflussen einige Parameter diesen Wert, darunter die Außentemperatur, die Effizienz des Antriebsstrangs und die Anzahl der aktivierten Verbraucher. Die Vorteile der Wärmepumpe hat auch bei Mercedes zu einem Umdenken geführt. Nachdem man beim EQS bislang auf diese Technik mit dem Verweis auf den effizienten Antriebsstrang verzichtet hat, bekommen der Luxus-Stromer und der technisch eng verwandte EQE demnächst auch eine Wärmepumpe.
Diese Technik ist nicht ganz umsonst
Volkswagen lässt sich die Wärmepumpe auch nach der Modellpflege des ID.3 mit 990 Euro bezahlen. Ähnlich sieht es beim neuen ID. Buzz aus. Beim Kia EV6 sind es ebenfalls rund 1.000 Euro. Bei Fahrzeugen wie dem Tesla Model Y oder BMW i4 ist sie serienmäßig, aber unterm Strich auch nicht umsonst. Die Frage lautet nun, ob sich die Extrakosten lohnen oder ob man sein Geld eher beim Lieblingsitaliener in kulinarische Genüsse anlegen sollte. Der gesunde Menschenverstand wird beim Funktionsprinzip der Wärmepumpe sofort einen Haken finden. Woher soll denn bei deftigen Minusgraden die Wärme kommen? Also ist bei Minusgraden der Nutzen der Wärmepumpe gering.
Dieser Umstand veranlasste VW sogar dazu, den Aufpreis für die Wärmepumpe um knapp 300 Euro zu reduzieren und etwa 60.000 Kunden die Differenz zurückzuerstatten. Der ADAC stellt nüchtern fest: „Eine teure Wärmepumpe allein ist noch kein Garant für Effizienz, wie aktuelle Tests zeigen. Vielmehr muss das Heizungs-Gesamtpaket gut aufeinander abgestimmt sein. Wolfgang Gomoll; press-inform
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