Mit dem Polestar 2 schickte die Volvo-Tochter im Jahr 2020 das erste reine E-Modell der jungen Marke an den Start. Seit dem erfreut sich das 300 kW starke Modell wachsender Beliebtheit. Allerdings wurde das Bild durch den „Eco-Test“ eines großen deutschen Automobilclubs etwas getrübt, in dem der Polestar 2 als „Stromfresser“ auf dem letzten Platz landete. Den in diesem Test ermittelten Verbrauch von knapp 30 kWh auf 100 Kilometer konnten wir nicht so recht glauben und waren im 2022er Modell selbst unterwegs, um einen realistischen Verbrauch zu ermitteln.
Dabei waren die Bedingungen bei Temperaturen um die 10 Grad sowie reichlich Regen, teils auch Sonne, nicht ideal. Gleiches gilt für die Fahrstrecke, die zu 90% über die Autobahn führte. Was beim Verbrenner quasi ein Garant für einen niedrigen Durchschnittsverbrauch ist, kehrt sich beim E-Auto schnell ins Gegenteil um. Auf der Autobahn lässt sich die Rekuperation – die Rückgewinnung von Bewegungsenergie in Strom – so gut wie nie nutzen und ist alles andere als die Paradedisziplin von E-Autos.
Heizung an und locker Mitschwimmen
Im ersten Step gingen wir es locker an. Zum einen, um ein Gefühl für den Energiehunger des Polestar 2 zu bekommen, und zum anderen mit möglichst sinnvollen Akku-Ladezuständen an den Stationen anzukommen: Tempomat bei 120 km/h rein, Spurhalteassistent an und den Polestar 2 genießen. Im aufgeräumten und ansprechenden Innenraum kein Problem. Den Fahrer entlasten die auf das Nötigste reduzierten Bedienelemente, und selbst bei der Menu-Struktur und Menu-Tiefe geht man beim Polestar einen aufgeräumten, simplen Weg. Ganz im Gegensatz zu anderen Herstellern, bei denen es oft fast einen Informatikkurs bedarf, bevor die Kiste überhaupt einen Meter fährt.
Den ausführlichen Verbrauchstest sowie der Fahrbericht zum Polestar 2 mit der kleinen Batterie und dem Frontmotor bekommt Ihr hier.
Angetrieben wird unser in “Magnesium-metallic“ lackierter Polestar 2 vom 300-kW-Motordoppel an Vorder- und Hinterachse. Damit geht´s in beeindruckenden 4,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 km/h. Anders als im von uns ebenfalls gefahrenen und technisch dentischen Volvo CX40 (den Fahrbericht und das Video gibt´s hier) kommt im Polestar echter Fahrspaß auf. Federung, Dämpfer und die Performance-Bremsanlage erledigen ihren Job perfekt und kommen problemlos mit den 660 Nm Drehmoment zurecht.
Neben dem Dual-Motor-Modell mit 408 PS, das ausschließlich mit der großen 78-kWh-Batterie lieferbar ist, offeriert Polestar das „Model 2“ seit kurzem auch mit nur einem Motor an der Vorderachse und einer weiteren Akkugröße. Zum neuen Basismodell, dem Standard-Range mit der kleinsten 64-kWh-Batterie und dem 224-PS-Frontmotor, gibt es im Video ebenfalls einen entsprechenden Fahrbericht.
Als Long-Range-Modell mit 74-kWh-Akku und 231 PS starken Frontmotor soll laut Polestar eine maximale Reichweite von bis zu 540 Kilometer möglich sein. Erfahrungswerte zeigen aber, dass man diese Herstellerangabe im Alltagsbetrieb kaum erreicht. Und so bleibt das 440 Kilometer-Versprechen des Testwagens mit 400 Kilometern auf dem Zähler zwar unerreicht, aber dennoch in greifbarer Nähe.
34 Bilder Fotostrecke | Single- und Dual-Motor im VIDEO-Fahrbericht: Bilder zum 2022er Polestar 2
Was sich unser Polestar 2 am Ende unseres Trips wirklich genehmigt hat, verraten wir im Video.
Mehr zum Thema Polestar und Volvo gibt es hier.
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