Der DTM-Auftakt 2025 in der Motorsport Arena Oschersleben bot ein intensives erstes Kräftemessen. Bei überwiegend gutem Wetter und vor gut gefüllten Tribünen startete die Serie mit zwei abwechslungsreichen Rennen in ihre 39. Saison. Neue Strategien, starke Einzelauftritte und eine beeindruckende Markenvielfalt mit neun Herstellern prägten das Wochenende. Herausragend: der Sieg von Landgraf Motorsport beim Comeback, der erste DTM-Erfolg für Ayhancan Güven und Manthey EMA sowie die couragierte Vorstellung des privat eingesetzten Land-Audi.
Samstag: Auer dominiert, Pepper stark im Lamborghini
Das erste Qualifying des Jahres lieferte eine erste Standortbestimmung. Lucas Auer sicherte sich die Pole Position und bewies, dass Landgraf Motorsport nach einjähriger Pause wieder konkurrenzfähig ist. Jordan Pepper im Grasser-Lamborghini und Maro Engel im Winward-Mercedes komplettierten die Top Drei. Ricardo Feller im Land-Audi überzeugte mit einer starken Runde und qualifizierte sich im vorderen Mittelfeld.
Das Rennen verlief zunächst klar: Auer kontrollierte das Feld von der Spitze, setzte sich rasch ab und fuhr souverän zu einem Start-Ziel-Sieg. Zwischenzeitlich lag sein Vorsprung bei fünf Sekunden, ehe Überrundete und ein starker Jordan Pepper für Druck sorgten. Auer hielt Stand und sicherte Landgraf ein emotionales Comeback-Highlight.
Pepper zeigte eine starke Leistung und hielt sich konstant in Schlagdistanz. Maro Engel komplettierte das Podium, während Thomas Preining den besten Manthey-Porsche auf Platz vier brachte. Auch Ferrari, BMW und Audi mischten vorne mit, was die große Markenbreite im Spitzenfeld unterstrich. Ricardo Fellers starkes Qualifying konnte er im Rennen nicht bestätigen: Platz 22 nach Problemen in der zweiten Rennhälfte.
Sonntag: Güven siegt im Strategie-Poker, Manthey mit Doppelpodium
Am Sonntag bestimmte Taktik das Geschehen. Erstmals seit 2013 waren zwei Pflichtboxenstopps vorgeschrieben, was das Rennen noch spannender machte. Im Qualifying holte sich Jules Gounon im Winward-Mercedes die Pole vor Pepper und Vermeulen im Ferrari. Güven und Feller bestätigten ihre Form mit Startplätzen in der zweiten Reihe.
Das Rennen entwickelte sich zu einem strategischen Schlagabtausch. Gounon verteidigte zunächst die Spitze, doch Güven profitierte von einer perfekten Boxenstrategie seines Manthey-Teams. Nach dem Stopp übernahm der Türke die Führung und verteidigte sie souverän bis ins Ziel. Es war der erste DTM-Sieg eines türkischen Fahrers – und ein starkes Signal für Manthey EMA.
Gounon musste sich mit Platz zwei begnügen, während Thomas Preining als Dritter ein starkes Teamergebnis für Manthey komplettierte. Pepper verpasste das Podium knapp, baute aber seine Führung in der Gesamtwertung aus. Die Schubert-BMW von Rast und Wittmann landeten auf den Plätzen fünf und sechs. Überraschend stark: Luca Engstler im zweiten Grasser-Lamborghini und Ben Dörr im Dörr-McLaren. Meister Bortolotti und Samstagssieger Auer komplettierten die Top Ten. Feller sammelte als Elfter erneut Punkte.
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