Audi spielt die Premium-Karte und will sich vom VW ID.4 und Skoda Enyaq iV absetzen. Wir waren im Q4 e-tron 50 unterwegs und haben uns selbst ein Bild vom Premium-Anspruch gemacht. Sein zweites, reines E-Auto im Angebot liefert Audi gleich zur Markteinführung in zwei Karosserieversionen aus. Während sich Volkswagen und Skoda mit ihrer Coupé-Version à la Enyaq Coupé und dem VW ID.5 gut ein Jahr Zeit ließen, legte Audi den Q4 e-tron vom Start weg als Sportback mit knackigem Heck und als klassisches Kombi-SUV auf. Die Version, in der wir unlängst unterwegs waren.
Quattro-Antrieb dank Dual-Motor
Dabei verrät lediglich die Typenbezeichnung „50“ am Heck des e-tron, dass es sich hierbei um die aktuell stärkste Ausbaustufe der Modellpalette handelt. Gleich zwei Motoren sorgen entsprechend für Vortrieb und realisieren den eletrischen quattro-Antrieb. Technisch teilt sich der in Zwickau gebaute e-Audi den gleichen MEB-Baukasten wie die Skoda- und ID-Modelle. Dementsprechend fallen das Leistungsspektrum und die Akkukapazität identisch aus.
220 kW sorgen im Testwagen ab der ersten Motorumdrehung für Vortrieb. E-Auto-typisch geht´s entsprechend dynamisch und sportlich voran. Bemerkbar macht sich das sehr harmonische Zuschalten des Frontmotors dabei kaum. Höchstens auf regennasser Fahrbahn erreicht der Heckantrieb ab und an seine Traktionsgrenze. Leider profitiert man als Käufer des quattro-Modells und der optional lieferbaren Anhängerkupplung kaum vom Traktionsvorteil des Allradlers. Die maximal 1.200 Kilogramm Anhängelast reichen für die meisten Wohnwagen leider nicht aus.
Über 400 Kilometer Reichweite im Idealfall
Dafür entschädigt die 77 kWh große Batterie im Unterboden, mit der laut Audi über 400 Kilometer Reichweite möglich sein soll. Jedenfalls dann, wenn die Umgebungsbedingungen besser passen als in unserem Test. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt fühlen sich alle E-Akkus nicht besonders wohl. Unserem Testwagen verhilft hier die optionale Wärmepumpe zu ein paar Extra-Kilometern. Mehr als 320 km trauten wir uns aber nicht am Stück zu fahren, was weniger an der Ladeleistung, sondern vielmehr am noch immer recht dünn gesäten Ladenetz liegt.
Mehr zur Ladeleistung und zum Over-the-Air-Update verraten wir Dir im Video
Mit seiner maximalen Ladeleistung von 125 kW fließt der Strom via CCS konzerntypisch schnell in den Akku. Wer mehr Zeit hat, lädt via Typ-2-Stecker mit 11 kWh. Lediglich der kleinste e-tron 35 mit seiner 55-kWh-Batterie lädt mit 7,2 kWh per Typ-2-Stecker etwas langsamer.
Wohlfühlen ist im Innenraum
72 Bilder Fotostrecke | Lohnt sich der Premium-Zuschlag?: 2022 AUDI Q4 e-tron 50 im Video-Fahrbericht Hier distanziert sich Audi einmal mehr vom ID.4 und dem Enyaq, bleibt sich aber dennoch treu. Speziell die Lenkradbedienung ist überzeugend, und dass trotz der Touch-Bedienung, die in den übrigen Konzernmodellen bislang eine mittelgroße Katastrophe ist. Im Audi hingegen klappt das flüssig, einfach und nahezu ohne Fehlbedienungen. Verarbeitung, Materialauswahl und die restliche Bedienbarkeit sind führend im Konzernumfeld. Akustikglas und die Verwendung von mehr und dickeren Dämmstoffen sorgen für eine Geräuschisolierung, die man vom ID so nicht kennt.
Allerdings lässt sich Audi diesen Premium-Anspruch auch stattlich vergüten. Mit einem Testwagenpreis von 71.185 € legt Audi die Messlatte weit nach oben, ohne dabei ans Limit des Q4 e-tron zu gehen – vom vollausgestatteten Top-Modell mit allen Extras war unser Testwagen noch weit entfernt.
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