Audi A5 Avant e-hybrid quattro im Test: Der neue Maßstab für Plug-in-Kombis?

Der neue Audi A5 Avant e-hybrid quattro im Alltagstest

Audi A5 Avant e-hybrid quattro im Test: Der neue Maßstab für Plug-in-Kombis?: Der neue Audi A5 Avant e-hybrid quattro im Alltagstest
Erstellt am 12. Juni 2025

Audi verpasst dem Plug-in-Hybrid des A5 einen Akku mit deutlich mehr Energieinhalt. Damit schafft der Avant mit 270 kW / 367 PS nun bis zu 104 Kilometer rein elektrisch.

Der Audi A4 Avant war jahrzehntelang der Traum vieler Dienstwagenfahrer. Wer in der Unternehmenshierarchie aufgestiegen war, konnte sich eben einen solchen Kombi leisten – häufig mit einem Vierzylinder-Diesel unter der Haube. Wer etwas auf sich hielt, wählte einen potenten Sechszylinder-Selbstzünder – der passte einfach besser zum Charakter des Autos. Jetzt bietet Audi mit dem A5 Avant e-hybrid quattro erstmals eine brauchbare Alternative – zumindest auf dem Papier. Mit 270 kW / 367 PS Systemleistung, 500 Nm Drehmoment und einem Normverbrauch von 2,6 l/100 km klingt der Teilzeitstromer durchaus vielversprechend. Aber wie schlägt er sich im realen Verkehr?

Um den Ingolstädter Plug-in-Hybrid besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die Technik des Antriebsstrangs. Denn bei einem solchen Fahrzeug geht es immer auch um die Batterie. Größere Akkus einfach „draufzupacken“, wäre wenig zielführend – stattdessen hat Audi die Kapazität gezielt erhöht. Die Energiespeicher im A5 Avant e-hybrid quattro fassen nun 25,9 kWh brutto (20,7 kWh netto) – rund 45 Prozent mehr als zuvor. Damit kommt der Kombi im besten Fall 104 Kilometer weit. Möglich macht das auch die deutlich gesteigerte Rekuperationsleistung von bis zu 88 kW – gesteuert entweder automatisch oder manuell über die Lenkradwippen. So lässt sich der 2.185 Kilogramm schwere Avant auch vor Kurven sauber verzögern. „Rund 90 Prozent der Bremsvorgänge sind Rekuperation“, erklärt Ingenieur Johannes Krauss.

Die Batterie ist entscheidend für die Fahrdynamik – Stichwort: Temperaturmanagement. Werden die Akkus zu heiß, ist es schnell vorbei mit der Performance. Deshalb haben die Audi-Techniker eine spezielle Kühlung entwickelt, bei der das Kühlmittel nahe an den prismatischen Samsung-Zellen entlanggeführt wird. „Wir wollen zu jeder Zeit volle Performance aus der Batterie gewährleisten“, sagt Akku-Experte Maximilian Blume. Das bedeutet auch Boostleistung bei null Prozent Ladeanzeige – durch einen Trick, der aus dem Panamera-Hybrid bekannt ist: Die Techniker nutzen etwas mehr von der eingebauten Akku-Reserve. Interessant dabei: Die Batterie stammt aus einer Audi-Entwicklung – auch wenn im A6 ein anderes Gehäuse verwendet wird. Ebenfalls verbessert wurde die Ladeleistung: Sie liegt nun bei bis zu 11 kW. Damit ist der Akku in rund 150 Minuten wieder voll – von 10 auf 80 Prozent geht es rund 50 Minuten schneller als bisher.

Ein Plug-in-Hybrid macht nur dann Sinn, wenn der Akku regelmäßig geladen wird. Ansonsten schleppt man lediglich unnötiges Gewicht mit sich herum. Im Idealfall unterstützt der 105 kW / 143 PS starke Elektromotor den 185 kW / 252 PS-Benziner effizient. Auf unserer Testfahrt – eine Mischung aus Autobahn, Landstraße und Stadt – überließen wir dem System die Antriebswahl. Das Resultat: ein Verbrauch von 3,5 l/100 km und 14,8 kWh/100 km. Durchaus akzeptabel. Nach 85,2 gefahrenen Kilometern war die Batterie noch zu 33 Prozent geladen – damit empfiehlt sich der Audi besonders für Berufspendler. Zumal der A5 e-hybrid bis zu 140 km/h rein elektrisch fahren kann – ein praxisnaher Wert. Für Vielfahrer bleibt der Diesel allerdings die wirtschaftlichere Wahl.

Wer will, kann den A5 Avant e-hybrid quattro auch sportlich bewegen: In 5,1 Sekunden geht es von 0 auf 100 km/h, die Spitze liegt bei 250 km/h. Im Innenraum präsentiert sich die neue Audi-Welt: Der Fahrer blickt auf ein 11,9-Zoll-Cockpit mit virtuellen Instrumenten, ergänzt durch einen 14,5-Zoll-Touchscreen für Infotainment und Fahrzeugfunktionen. Ein um 85 Prozent vergrößertes Head-up-Display zeigt Informationen wie Navigationspfeile deutlich kontrastreicher. Ebenfalls neu ist der Sprachassistent: Per Lenkradtaste oder „Hey Audi“-Kommando aktiviert, greift er bei Bedarf sogar auf ChatGPT zurück – ohne dass der Fahrer es bemerkt.

Auch bei einem Kombi zählt der Nutzwert. Mit 361 bis 1.306 Litern Ladevolumen liegt der A5 Avant e-hybrid zwar nicht an der Spitze, bietet aber solide Werte. Wer besonders viel Platz braucht, ist mit einem Skoda Superb besser bedient. Im Fond sitzt man etwas erhöht – wegen der darunterliegenden Batterie. Und der Preis? Der beginnt bei 72.550 Euro. Wolfgang Gomoll; press-inform

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