Zandvoort zeigte sich wetterlaunisch und motorsportverliebt: Bei der ersten DTM-Auslandsstation 2025 sorgten ein Regenpoker am Samstag und ein BMW-Doppelschlag am Sonntag für reichlich Gesprächsstoff – und für 32.000 begeisterte Zuschauer an der Nordseeküste.
Güven zockt und gewinnt
Der fünfte Meisterschaftslauf begann auf nassem Asphalt, der mehr Fragen als Antworten bot. Während sich das Feld sortierte, hatte Ayhancan Güven im Porsche 911 GT3 R die besten Antworten parat. Früh auf Slicks gesetzt, nutzte der Türke die aufklarenden Bedingungen eiskalt aus – und holte sich nach einem heißen Finish gegen Lamborghini-Mann Nicki Thiim seinen zweiten DTM-Sieg. Besonders pikant: Als Kind war Güven großer Fan des Dänen. „Ein unglaubliches Rennen“, sagte er strahlend – völlig zu Recht.
Thiim hatte selbst auf volles Risiko gesetzt und war als einer von wenigen von Beginn an auf Trockenreifen gestartet. Ein gewagter Schachzug, der ihn kurzzeitig sogar in Führung brachte. Am Ende fehlten ihm 0,3 Sekunden auf den Sieg – und ein Safety-Car verhinderte womöglich mehr. Dritter wurde Maximilian Paul, der seinem Familien-Team Paul Motorsport das erste DTM-Podium bescherte.
BMW schlägt zurück
Am Sonntag dann die Retourkutsche aus München: René Rast fuhr ein sauberes Rennen von der Pole bis zur Ziellinie und holte im BMW M4 GT3 Evo seinen 29. DTM-Sieg. Mit Marco Wittmann im Schlepptau feierte Schubert Motorsport einen souveränen Doppelsieg – auch dank perfekter Boxenstopps und abgebrühter Rennintelligenz. Wittmanns 200. DTM-Start hätte kaum stilvoller ausfallen können. Attackieren wollte er seinen Teamkollegen nicht zu hart: „Im Duell mit René wollte ich nichts riskieren.“
Hinter dem BMW-Duo landete Thomas Preining im Porsche auf Rang drei – sein zweites Podium der Saison. Ferrari-Fahrer Jack Aitken und Mercedes-Mann Maro Engel komplettierten die Top-Fünf. Tabellenführer bleibt Lucas Auer, der sich mit konstanten Leistungen auf Platz sieben weitere wichtige Punkte sicherte.
Zandvoort liefert
Zwei völlig unterschiedliche Rennen, ein volles Haus und ein Fahrerfeld, das in beiden Läufen durch Leistung, Strategie und Spektakel glänzte – die DTM in Zandvoort hat eindrucksvoll gezeigt, warum sie gerade in diesem Jahr so offen wie selten ist. Weiter geht’s mit Rennen sieben und acht – Spannung garantiert.
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