Audi nannte seinen neuesten SUV-Spross Q2 in seiner Werbekampagne „untaggable“. Dass er nicht „untuneable“ ist, wollen jetzt drei Szenetuner bei der „Audi Q2 Challenge“ unter Beweis stellen. Im Audi Forum Ingolstadt bekamen Mario Moser-Volgger (Dumped), Nicolas Konhäuser (K-Custom) und Alois Hankofer (AH-Exclusive) drei werksneue, rote, fast vollausgestattete Audi Q2 ausgehändigt.

Vier Ringe, drei Tuner, Audi Q2

Das Ziel: Die Fahrzeuge individuell umzubauen und zum GTI-Vortreffen am Wörthersee in der Zeit vom 12. - 20. Mai 2017 erstmals der Öffentlichkeit zu präsentieren. Über eine extra eingerichtete Fan-Plattform auf der Facebook-Seite von Audi Deutschland soll über das beste Auto abgestimmt werden. Am 27. Mai erfolgt die Bekanntgabe des Gewinners und die Prämierung in Reifnitz am Wörthersee.

K-Custom, Dumped und AH-Exclusive zwingen den Q2 in die Knie

Matthias Fink (Audi Q2 Exterieur Design) zeigte, wo die Designer beim Tonmodell den Schneidedraht ansetzten um die abgeflachte Sicke zu erschaffen.

Der Audi Q2 ist brandneu. Es fehlen also noch Erfahrungswerte und Konzepte fürs Tuning. Wer die drei Tuner und ihre Fahrzeuge kennt, ahnt, dass es mit den Audis ganz schön abwärts gehen wird. Absprachen gibt es nicht, jeder baut, was ihm gefällt. Einzig beim Fahrwerk setzen alle drei aufs klassische Gewindefahrwerk. Und eine Art „Agreement“ haben sie ebenfalls getroffen. So halten alle drei nichts davon, den offiziellen Listenpreis des Q2 noch einmal ins Tuning zu stecken.

Freiwillige Selbstkontrolle: Das Tuning soll nicht finanziell ausufern

„Ich will keine Materialschlacht, das wäre zu weit weg vom normalen Kunden“, bestätigt Konhäuser das freiwillig auferlegte Limit. Eine genaue Linie lässt sich aber bei keinem der drei herauskitzeln. Verständlich, schließlich lässt sich bei einem Wettbewerb niemand gern in die Karten schauen. „Unsere Fahrzeuge sind sehr flach. Aber sie müssen schnell und fahrbar sein. Und ich bin ein Mensch der gern schnell unterwegs ist, auch mit Tieferlegung“, lässt der K-Custom Inhaber wissen.

Alois Hankofer sieht den besonderen Reiz des Projekts darin, dass es sich um ein kleines SUV handelt. Obwohl er sich selbst nicht als typischen Fahrer dieser Kategorie von Auto wähnt. Privat fährt er einen Audi RS4 B8 und einen A6 4G, auf der Wunschliste steht bei ihm ein RS4 B9, sobald bestellbar. Für ihn war die Frage der Teilnahme an der Audi Q2-Challenge schnell beantwortet: "Wenn Audi Dich anruft und fragt, ob Du bei so einem Projekt dabei bist, dann überlegst Du nicht lange!"

Schick dank S-Line: Die drei Audi Q2 verfügen über eine identische Ausstattung und sind rot

Die Audi Q2 sind allesamt mit dem 190 PS starken 2-Liter Vierzylinder TDI mitsamt S-Tronic Getriebe ausgestattet. Alle sind optisch dank „S-Line“ Interieur und Exterieurpaketen bereits werksseitig veredelt und alle drei sind rot. Das macht eine Komplettfolierung sehr aufwändig, da die rote Grundfarbe überall in Türritzen und Einstiegen durchscheint. Eine vollständige Folienbeklebung halten Konhäuser und „AH-Exlusive“-Inhaber Hankofer für schwierig.

Mario Moser-Volgger (Dumped) zeigt sich noch unentschlossen, den Q2 vielleicht gar umzulackieren. Eigentlich, so der Tuner aus Österreich, der privat einen Audi A6 Avant pilotiert, hatte er bereits eine genaue Vorstellung davon, wo die Tuning-Reise hingehen sollte. Doch bei der Präsentation über die Entstehung des Audi Q2-Designs kamen ihm neue Ideen und Inspirationen. Es bleibt also spannend.

"Was würde passieren, wenn wir den Tunern drei identische Fahrzeuge an die Hand geben?"

Rechts im Bild: Dr. Rouven Mohr (Audi AG) erklärt den Ablauf der Audi Q2-Challenge. Von links: Man hört bei Mario Moser-Volgger, Alois Hankofer und Nicolas Konhäuser förmlich die Ideenschmieden arbeiten.

Vor einigen Monaten ist man seitens der Audi AG an die drei Firmen mit der Idee einer Challenge herangetreten. „Wir sind letztes Jahr am Wörthersee auf die Tuner aufmerksam geworden“, erklärt Dr. Rouven Mohr von Audi, „da sie über eine etablierte Fanbase und Community verfügen und uns mit ihren Ideen überzeugt haben. Da haben wir uns überlegt, was wohl passieren würde wenn wir ihnen drei identische Fahrzeuge als Basis zum Tunen geben.“ Besondere Auflagen gibt es nicht. Die Tuner könnten theoretisch auch einen Zwölfzylinder-Motor unter die Haube stecken oder das Dach absägen. Mit-Organisator Michael Krieger hakt ein: „Einzige Bedingung ist, das Auto muss mit den Umbauten zulassungsfähig bleiben.“

Bevor es im VIP-Bereich des Abholungszentrums zur feierlichen Schlüsselübergabe ging, informierten Matthias Fink und Helmut Jung über die Designphilosophie bei der Schaffung des Audi Q2. Die Formensprache und eine gezielte Schaffung von Kanten und Sicken sorgen für spezielle Effekte im Erscheinungsbild der Karosserie. Fink verglich den Entstehungsprozess mit dem Formen von schroffen Steinen, aus denen durch Bewegung und Reibung im Laufe der Zeit abgerundete Kiesel werden. Manches ergibt sich auch spontan. So deutete er auf die scharfe Sichtkante an der Seitenlinie des Q2, die zwischen A- und C-Säule abrupt und scharf abflacht und wie durchgeschnitten wirkt. Dort haben die Designer Draht genommen und einfach eine Scheibe aus dem drei Tonnen schweren Tonmodell herausgeschnitten. Dieser Einfall stieß auf viel Zuspruch und schaffte es bis ins Serienmodell.

Die Audi Q2-Challenge ist gestartet. Bis zum 8. Mai haben alle drei Tuner Zeit, ihre Ideen Wirklichkeit werden zu lassen. Am 13. Mai werden die Fahrzeuge bei der XS CarNight in Klagenfurt am Wörthersee vorgestellt. Über den aktuellen Stand des Umbaus informieren die Teilnehmer auf ihren Social Media Kanälen. Wir werfen ebenfalls in regelmäßigen Abständen einen Blick auf den aktuellen Stand der Dinge. Bleibt dran, es wird mit Sicherheit spannend.

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