Bei der Modellpflege des Audi S3 spielen sich die wichtigsten Änderungen unter dem Blech ab. Neben einem neuen Turbolader, der die Leistung steigert und das Ansprechverhalten verbessert, erhält der sportliche Kompakte den agilitätsfördernden Torque-Splitter aus dem Audi RS3.
Der Audi S3 hatte es bislang nicht immer leicht. Zum einen stand er immer im Schatten seines auf noch mehr Sportlichkeit getrimmten Power-Bruders RS3, zum anderen fehlte ihm die Historie und irgendwie auch der Charme eines Golf GTI. Doch wer den Audi S3 mit dem Golf GTI vergleicht, weil beide Kompaktmodelle einen stärkeren Bruder haben, tut dem Ingolstädter Kompaktsportler unrecht. Das fängt schon bei der Leistung des Vierzylindermotors an, die mit der Modellpflege noch einmal zulegt. Mit 245 kW / 333 PS und einem maximalen Drehmoment von 420 Newtonmetern hat der Audi S3 jetzt um 17 kW / 23 PS beziehungsweise 20 Nm mehr als bisher.
So sprintet der neue S3 in 4,7 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und ist bis zu 250 km/h schnell. Würde da die Elektronik nicht den Anker werfen, wäre noch mehr drin. Zum Vergleich: Der Wolfsburger Kompaktklassen-Sportler bringt es auf 195 kW / 265 PS. Auch bei der Fahrbarkeit legt der Audi S3 noch eine Schippe drauf. Das Triebwerk bekommt einen neuen Turbolader verpasst, der durch das Schließen des Bypassventils quasi vorgespannt ist, konstant auf Drehzahl gehalten wird, dadurch spontaner anspricht und so das Turboloch minimiert. Ergänzend dazu öffnet sich in Schubphasen die Drosselklappe und hilft so beim schnelleren Aufbau des Drehmoments. Im neuen Dynamic plus-Fahrmodus nutzt der Audi S3 das Potenzial des Antriebs. Die Leerlaufdrehzahl des 2.0-TFSI-Aggregates steigt auf 1.300 Umdrehungen pro Minute, was das Anfahrverhalten deutlich geschmeidiger macht. Die Gasannahme ist direkter und das S tronic Siebenganggetriebe schnalzt die Gänge schneller hinein, hält diese länger und schaltet aber dafür früher zurück.
20 Bilder Fotostrecke | Raus aus dem Schatten: Update für den Audi S3 im Modelljahr 2024 Bei der Kraft hat also der Premium-Kompakte gegenüber dem VW GTI schon mal die Nase vorne. Deutlich. Bei der Agilität gibt der GTI eine gute Figur ab. Aber auch hier sitzt jetzt der bayerische Konter. Denn der S3 bekommt jetzt den Torque Splitter, der uns schon im Audi RS3 begeistert hat und der Hinterachse mit einer elektronisch gesteuerten Lamellenkupplung an der jeweiligen Antriebswelle Beine macht. Die Folge: Beim Übersteuern geht mehr Drehmoment an das innere Hinterrad, beim Untersteuern an das äußere. Doch das quicklebendige Hinterteil ist nur so gut, wie der Rest des Wagens es zulässt. Wenn die Achse in jeder Kurve zum Tanz bittet und der Rest des Vehikels nicht führen beziehungsweise mithalten kann, verpufft der Techniktransfer.
Deshalb haben die Audi-Techniker einige Komponenten inklusive der Software noch einmal nachgeschärft. Darunter auch die McPherson-Vorderachse, deren Radsturz auf 1,5 Grad mehr als verdoppelt wurde, was zu deutlich mehr Traktion in den Kurven führt. Dazu kommen neue Schwenklager und steifere Querlenker. Also erfüllen die 19-Zöller, die die Radhäuser prominent ausfüllen, nicht nur einen optische, sondern auch eine traktionsfördernde Aufgabe. Das Design verleiht dem dynamischeren Auftritt die passende Optik, ohne zu effektheischend zu sein. Der rahmenlose sechseckige Singleframe-Kühlergrill lässt den Audi wuchtiger dastehen. Um diesen Eindruck zu verstärken, sind die Scheinwerfer ebenfalls flacher und betonen so die Breite des Audi S3. Das Tagfahrlicht besteht aus 24-Pixel-Elementen, die sich am oberen Rand des Scheinwerfers befinden. Erstmals in der A3-Baureihe kann der Fahrer zwischen vier verschiedenen digitalen Tagfahrlicht-Signaturen wählen.
Auch das Heck mit dem zweigeteilten Diffusor und den vier Endrohren, die bei der optionalen Performance-Abgasanlage aus Titan sind, ist leicht verändert und hat Elemente des RS-Modells übernommen. Darunter die vertikalen seitlichen Reflektoren. Schon im zweiten Quartal dieses Jahres steht der Audi S3 als Sportback und als Limousine bei den Händlern. Der Preis beträgt mindestens 55.600 Euro. Zum Vergleich: Das aktuelle Modell startet als Sportback bei 51.400 Euro und als Limousine bei 52.200 Euro. Die technischen Verbesserungen haben eben ihren Preis. Wolfgang Gomoll; press-inform
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