Kia gibt im Segment der leichten Nutzfahrzeuge Gas und schickt den PV5 ins Rennen. Ab nächstem Jahr macht der vielseitige Elektro-Van dem VW ID.Buzz und Transporter mit moderner Technik und hoher Variabilität Konkurrenz.
Elektrische Kleinbusse sind gefragter denn je – sei es als Transporter oder als geräumiges Familien- und Shuttle-Fahrzeug. Immer mehr Hersteller wollen sich ein Stück dieses Marktes sichern. Der Kia PV5 ist der neueste Herausforderer. Auch wenn er nicht den nostalgischen Charme des VW ID.Buzz versprüht, setzt er als PV5 Passenger auf große Fenster, flexible Innenraumkonzepte und ein futuristisches Design mit markanten Crossover-Elementen wie eckigen Radläufen und betonten Seitenschwellern.
Moderne Plattform mit flexibler Nutzung
Die technische Basis des Kia PV5 ist eine modifizierte Version der bewährten E-GMP-Plattform, hier als E-GMP.S mit Skateboard-Bauweise. Diese ermöglicht einen flachen Boden für maximale Variabilität und erleichtertes Beladen. Kia bietet den PV5 in vier Versionen an: Cargo, Crew-Van, Passenger und WAV (Wheelchair Accessible Version), Letztere mit einer ausfahrbaren Rampe für einen bequemen Einstieg von der Seite.
Vielseitige Innenraumkonzepte
Der Kia PV5 Passenger misst 4,70 Meter in der Länge, hat einen Radstand von drei Metern und ist 1,90 Meter hoch. Besonders punkten will Kia mit flexiblen Sitzkonfigurationen:
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Fünfsitzer mit Dreier-Sitzbank in der zweiten Reihe,
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Lounge-Variante mit gegenüberliegenden Sitzpaaren,
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Dreiersitzreihe im Heck. Der Beifahrersitz lässt sich versenken, um mehr Stauraum zu schaffen. Besonders für Taxifahrer interessant sind die pflegeleichten, robusten Materialien. Zudem plant Kia eine Luxusversion mit zwei First-Class-Sesseln und extra Beinfreiheit sowie eine Camping-Edition in Zusammenarbeit mit Hymer und Westfalia.
Technik und Reichweite
Zur Motorleistung gibt es noch keine offiziellen Angaben, doch eine Leistung von bis zu 150 kW (204 PS) gilt als wahrscheinlich. Kia integriert die Akkus in Cell-to-Pack-Bauweise mit drei Batterieoptionen:
Die maximale Reichweite soll bis zu 400 Kilometer betragen. Die Cargo-Variante hingegen wird voraussichtlich unter 300 Kilometer bleiben, ideal für den urbanen Lieferverkehr. Die Ladeleistung ist solide: Kia verspricht eine Aufladung von 10 auf 80 Prozent in etwa 30 Minuten.
Praxisnahe Features und Varianten
14 Bilder Fotostrecke | Korea-Bulli auf dem Vormarsch: https://www.vau-max.de/magazin/news/koreas-neuer-elektro-bulli-mehr-flexibilitaet-moderne-technik-und-ein-attraktiver-preis-kia-pv5-fordert-vw-transporter-und-id-buzz-heraus.10556 Zu den praktischen Details zählen eine niedrige Ladekante und die V2L-Funktion (Vehicle-to-Load), mit der externe Geräte wie Kühlaggregate oder Grills betrieben werden können – sogar während der Fahrt.
Beim PV5 Cargo stehen Zuverlässigkeit und Praxistauglichkeit im Vordergrund. Dazu gehören seitliche Schiebetüren, optionale Flügeltüren hinten (statt Heckklappe) und eine Ladeöffnung für Europaletten. Wer sich für die Heckklappe entscheidet, sollte ab 1,85 Meter Körpergröße aufpassen: Die hochschwingende Pforte könnte anfangs noch etwas scharfkantig sein, doch Kia will bis zur Markteinführung nachbessern.
Fünf Derivate und sechs Umbauten sind geplant, darunter auch ein Pritschenwagen. Der Laderaum fasst 5,1 Kubikmeter und wurde so konzipiert, dass Handwerker vorhandene Regalsysteme weiterverwenden können. Kia arbeitet mit dem Spezialisten Sortimo zusammen, um den PV5 optimal für Gewerbekunden auszustatten.
Digitalisierung und Preisvorteil
Das Cockpit orientiert sich an modernen Pkw mit einem großen zentralen Display als Steuerzentrale. Die Flottenmanagement-Software soll zur Markteinführung auf dem neuesten Stand sein, ebenso die Fahrassistenzsysteme. Kia plant sogar Geofencing-Features, was auf mögliche autonome Fahrfunktionen hindeutet.
Und der Preis? Kia peilt für den PV5 einen Startpreis von rund 35.000 Euro inklusive Mehrwertsteuer an. Ohne Steuer sind es knapp 30.000 Euro – ein klarer Vorteil gegenüber dem VW ID.Buzz Cargo, der ab 48.215 Euro (netto) startet. Auch bei den Personentransport-Versionen will Kia wettbewerbsfähig sein.
Doch das ist erst der Anfang: Mit dem PV7 und PV9 hat Kia bereits weitere Nutzfahrzeugmodelle in der Pipeline. Wolfgang Gomoll; press-inform
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