China-Strategie - Mit dem vollelektrischen E5 zeigt Audi, wie stark der Einfluss von SAIC ist

Audi E5 Sportback: China übernimmt das Steuer

China-Strategie - Mit dem vollelektrischen E5 zeigt Audi, wie stark der Einfluss von SAIC ist: Audi E5 Sportback: China übernimmt das Steuer
Erstellt am 23. April 2025

Der Elektro-Sportback Audi E5 ist das Ergebnis der Kooperation zwischen dem Ingolstädter Autobauer und dem chinesischen Staatskonzern SAIC. Der Elektro-Sportback soll Audis Pfründe im Reich der Mitte retten. Die treibende Kraft hinter dem rollenden Rettungsanker ist SAIC.

Sic transit gloria mundi! So vergeht der Ruhm der Welt! Dieses lateinische Sprichwort gilt auch für Audi in China. Noch vor zehn, 15 Jahren galt der Audi A8 als das Statussymbol schlechthin. Selbst wenn man zu schnell unterwegs war, salutierten die Ordnungshüter, statt einen Strafzettel auszustellen. Denn nicht selten saß eine hochrangige Persönlichkeit hinter den verdunkelten Scheiben auf dem Rücksitz. Jetzt sind die vier Ringe verblasst. Audi hat sich mit dem Staatskonzern SAIC zusammengetan und will mit einer neuen Marke verlorenes Terrain zurückgewinnen.

Jung und hip müssen die Autos sein, um im Reich der Mitte erfolgreich zu sein. Das erste Produkt dieser Kooperation ist der Elektro-Sportback E5. Ein 4,88 Meter langes viertüriges Fließheckmodell. „Der E5 Sportback bietet die besten Qualitäten von Audi, neu interpretiert und zugeschnitten auf die Kunden in China“, erklärt Audi-Chef Gernot Döllner im geschliffenen CEO-Sprech. Die Daten lesen sich vielversprechend: Der E5 kommt dank der Batterie mit einer Kapazität von 100 Kilowattstunden bis zu 750 Kilometer, hat bis zu 579 kW / 787 PS und sprintet von null auf 100 km/h in 3,4 Sekunden. Auch das Laden geht dank der 800-Volt-Architektur flott über die Bühne. In zehn Minuten fließt Strom für 382 Kilometer in die Energiespeicher.

Tatsächlich steckt in dem E5, der im Herbst auf den Markt kommt, einiges an chinesischem Know-how. Vor allem bei der Entwicklungsgeschwindigkeit und beim Infotainment gibt SAIC den Ton an. Die Rollen sind vertauscht: Aus dem Meister Audi ist der Schüler geworden. Die chinesischen Autofahrer wollen die neueste Technik und das sofort. Genau das kann SAIC liefern. Zentrales Element des Unterhaltungsprogramms ist ein 27-Zoll-Display, das sich quer über das Armaturenbrett erstreckt. Die Bedienoberfläche lässt sich nach den Wünschen des Fahrers konfigurieren, und ein Qualcomm Snapdragon 8295-Chip macht dem Betriebssystem Beine. Der Name: Audi OS, genauso gut könnte es SAIC OS heißen. Natürlich spielt auch die künstliche Intelligenz eine wichtige Rolle. Ein Avatar merkt sich die Vorlieben des Fahrers und unterhält sich mit ihm. Bis zu Nios Nomi ist nur noch ein kleiner Schritt. In der Mittelkonsole befindet sich ein weiterer Touchscreen, der sich dem Hauptbildschirm anpasst.

Die Technologie für den E5, der im Herbst auf den Markt kommt, stammt von der Advanced Digitized Platform (ADP), ein Gemeinschaftsprojekt der von Audi und SAIC. Die Adaption ist deswegen so einfach möglich, da SAIC mit IM seinerseits eine Premiummarke ins Leben gerufen hat. Die Architektur ermöglicht es, alle Systeme des Autos per drahtlosem Update auf den neuesten Stand zu bringen. Wie man es im Reich der Mitte erwartet, Weitere Fahrzeuge werden folgen. Vermutlich wird Audi. Auch ein vollelektrisches SUV auf den Markt bringen. Audi steuert das Ingenieurskönnen und die Kernkompetenz das Matrix-Licht bei. Immerhin.

Statt der vier Ringe prangt der Schriftzug „AUDI“ in Großbuchstaben auf der Karosserie. Das ist wie bei einer Modemarke, die extra große Logos auf die Kleidungsstücke packt. Wer wirklich cool ist, muss nicht wie eine Fahrstuhlsäule durch die Gegend laufen. Ohne die vier Ringe, die in China immer noch für westliche Qualität stehen, ist dieses Auto auf den ersten Blick nur eines unter vielen. Schließlich nimmt die Anzahl der schnittigen Elektromobile im Reich der Mitte zu. Die vier Ringe machen die Autos zu Gesichtern in der Menge. In Ingolstadt ist man aufgrund der schlechten China-Geschäfte im vergangenen Jahr in den Panikmodus verfallen. Die Manager sind offenbar der Ansicht, dass das klassische Markenemblem zu angestaubt sei und für die Autos der alten Männer stehe. Wolfgang Gomoll; press-inform

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