Autos ohne Elektroantrieb

Geht´s noch ohne Kabel?

Autos ohne Elektroantrieb: Geht´s noch ohne Kabel?
Erstellt am 5. März 2021

Der Wind hat sich gedreht, die Zeiten haben sich geändert. Egal ob Kleinwagen für den Innenstadtbereich, Luxuslimousine oder leistungsstarker Sportwagen – ohne eine Elektroversion muss man es heute scheinbar gar nicht mehr versuchen. Trügt der Eindruck oder ist ein neu entwickeltes Auto ohne eine Elektrovariante gar nicht mehr denkbar?
Keine Frage – wir befinden uns in einer Transformationsphase. Mit einem Elektroauto allein kommt man angesichts von aktueller Infrastruktur und Gewohnheiten der automobilen Vergangenheit nicht weit. Auf der anderen Seite stehen Diesel und Benziner mehr unter Druck denn je.

Das liegt weniger an einer überschwänglich hohen Nachfrage der Kunden, sondern den gesetzlichen Rahmenbedingungen, die es Fahrzeugen ohne Elektrifizierung in Zukunft nahezu unmöglich machen, noch verkauft zu werden. Als Mercedes jüngst seine neue C-Klasse vorstellte, Hyundai seinen Santa Fe enthüllte und Toyota mit dem Yaris eine neue Kleinwagengeneration präsentierte, zogen viele ungläubig die Augenbrauen hoch: bei keinem ein reiner Elektroantrieb verfügbar?

Klar, sowohl die neue Mercedes C-Klasse der Generation W 206 als auch der frische Toyota Yaris oder der moderne Hyundai Santa Fe sind als Hybridversion zu bekommen. Zwar ist beim Yaris aktuell nur ein serieller Hybrid verfügbar, doch auch hier dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, ehe die hybridverliebten Japaner auch auf eine Plug-In-Version mit Stecker setzen, sonst hat man gegen die reinen Elektromodelle schon aus steuerlichen Gründen kaum noch eine Chance. Doch die Kritik, dass weder die komplett neu entwickelte Mercedes C-Klasse mit ihrem technischen Premiumanspruch noch die in den vergangenen Jahren aufstrebenden Koreaner mit dem Hyundai Santa Fe jeweils ein Elektromodell anbieten und ein Plug-In-Hybrid reichen muss, sorgte für Gesprächsstoff.

Mercedes ist in der Zwickmühle, weil man die Elektromodelle unter dem wenig einprägsamen EQ-Label anbietet und eine reine Elektroversion der C-Klasse kaum vor Mitte 2023 anrollen dürfte. Modelle wie EQE / EQE SUV, EQS / EQS SUV, EQA und EQB haben Vorrang, weil mehr Kunden und höhere Deckungsbeiträge für ein ohnehin wenig einträgliches Geschäft zu erwarten sind. Der Hyundai Konzern hat in dem Markenkonsortium aus Hyundai, Kia und Genesis nunmehr eine eigene Elektromarke mit Namen Ioniq erschaffen, die den elektrischen Vorrang bekommt. Nach dem Erstlingswerk Ioniq 5, einem Mittelklasse-SUV, werden 2022 die Sportlimousine Ioniq 6 folgen, die auf dem elektrisch angetriebenen Konzeptfahrzeug Prophecy basiert. Zu Beginn des Jahres 2024 rollt nach aktueller Planung ein großes SUV an.

Kann man es sich heute überhaupt noch erlauben, ein neues Modell ohne eine echte Elektroversion anzubieten? BMW konnte beim immens wichtigen 3er vor zwei Jahren noch darauf verweisen, dass der elektrische i4 als Zwillingsbruder des 4er Gran Coupés in den Startlöchern steht. David Ferrufino, Projektleiter des BMW i4: „Wir haben das 4er Gran Coupé der Verbrennerwelt vom Start weg zusammen mit dem i4 als ersten flachen BEV der BMW Group zusammen entwickelt. Beide Autos sind in der Entwicklung und der Produktion eng miteinander verzahnt und so haben wir für jeden Kunden das richtige Angebot – er hat die Wahl.“

Kaum anzunehmen, dass BMW einen neuen Dreier im Jahre 2021 neu an den Start gebracht hätte, ohne zeitnah eine Elektroversion anzubieten. Dazu ist in den vergangenen zwei Jahren einfach zu viel geschehen. Volkswagen behilft sich bei seinen Modellen wie dem 2020 neu vorgestellten Golf der achten Generation damit, dass parallel zu dem Verbrenner gleich eine Elektroversion mit dem ID-Signet angeboten wird. Bei einigen Modellen dürfte das jedoch eine Übergangszeit sein, denn das ein oder andere Fahrzeug der kommenden Generation könnte von dem Elektrogegenüber schneller als ehemals gedacht komplett ersetzt werden.

Selbst in den besonders preissensiblen Einstiegssegmenten ist ohne einen Elektroantrieb zukünftig kaum mehr etwas zu machen. Keine Überraschung, dass Opel seinen neues Einstiegsmodell Corsa nahezu vom Start weg nicht nur mit einem Verbrenner, sondern ebenso wie den eng verwandten Kompakt-SUV Mokka auch gleich als Elektroversion zu den Händlern brachte. Da sich dies bei so manchem Kleinwagen allerdings kaum rechnet und Opel es nur über eine Gleichteilstrategie der anderen PSA-Marken möglich machen konnte, werden in den kommenden Jahren viele Klein- und sogar Kompaktwagen komplett vom Markt verschwinden.

Denn selbst ein Plug-In-Hybrid wie beim aktuellen Audi A3 oder einer Mercedes A-Klasse wird dann kaum noch reichen und es muss reine Elektropower sein, um eine Marktchance zu haben.
Stefan Grundhoff; press-inform

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