Die ZDF-Autotests der 60er und 70er Jahre boten den Zuschauern nicht nur fundierte Informationen über aktuelle Fahrzeugmodelle, die auf dem Markt waren, sondern auch reichlich Diskussionsstoff für den Stammtisch oder den Familien-Disput. War der VW Derby ebenfalls ein Reizthema?
Am Stammtisch bestimmt, auch weil von Fahrzeug-Generation zu Fahrzeug-Generation schon damals kräftig an Glaubensbekenntnissen gerüttelt wurde. Wie heute beim Streit "Verbrenner vs. E-Auto". Bei Volkswagen tauchte in den Siebzigern auf einmal ein Auto mit Frontmotor und Frontantrieb auf. Und das obendrein noch wassergekühlt. Dabei hatten VW-Verkäufer ihren Kunden über ein Vierteljahrhundert eingetrichtert: „Luft kocht nicht, Luft gefriert nicht!“. Aber es half nichts. War der VW-Kunde bei der Audi-NSU- „Leihgabe“ VW K70 noch sehr zurückhaltend, eroberte der VW Golf die Herzen der Kunden im Sturm und es zeichnete sich ab, dass der Käfer seinen Thron bald räumen würde.
Die Preisentwicklung im PKW-Segment rief nach einem Kleinwagen aus Wolfsburg und VW antwortete mit einem Mini-Golf, dem VW Polo. Da einige Märkte in Europa wie Spanien und manche Kunden des Heimatmarkts ein Modell mit Kofferraum bevorzugten, reagierte Volkswagen mit dem VW Derby. Und die Autotester des ZDFs nahmen sich des Neulings gern an.
Im Fokus standen Aspekte wie Fahrkomfort, Sicherheit, Preis-Leistungs-Verhältnis und technische Innovationen. Die Tests legten besonderen Wert auf die Alltagstauglichkeit der Fahrzeuge, ihre Sparsamkeit sowie Umweltverträglichkeit, was in den 1970ern zunehmend wichtiger wurde. Für die Zuschauer waren diese Tests eine wichtige Orientierungshilfe, um eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen, vor allem in einer Zeit, in der Autos für viele Haushalte eine größere Anschaffung darstellten.
Im ZDF-Autotest des VW Derby von 1979 wurde das Fahrzeug als praktischer Kleinwagen mit überraschend großem Kofferraum und guten Alltagseigenschaften beschrieben. Der auf dem VW Polo basierende Derby überzeugte durch seine Sparsamkeit und Zuverlässigkeit, ideal für den Stadtverkehr. Die Motorisierungen von 40 bis 60 PS boten ausreichende Leistung für kurze Strecken, jedoch war der Fahrkomfort im Vergleich zu größeren Fahrzeugen eingeschränkt. Wie schnitte der VW Derby schlussendlich ab, schaut euch den kurzweiligen Test einfach mal an.
Das Weiss ist Heiss
1978er VW Derby mit Hochdrehzahl-Motor und Airride
Keine Kommentare
Schreibe einen Kommentar