Vater Unser – VW Derby mit 1,6 Liter-Turbo-Power

Sündhaft schneller VW Derby - Tuning am vermeintlichen Opa Auto

Vater Unser – VW Derby mit 1,6 Liter-Turbo-Power: Sündhaft schneller VW Derby - Tuning am vermeintlichen Opa Auto
Erstellt am 10. August 2011

Rot ist die Farbe der Liebe. Oder der Sünde. Im Automobilsektor steht Rot für Ferrari. Ein VW, der in Rot lackiert wurde, erntet zumeist ungläubige Blicke. In der Tierwelt bedeutet Rot wiederum "Warnung", "Gefahr". So eine Art Stopp-Schild für Fraßfeinde jeder Art. Warnen müssen wir auch vor diesem Derby. Es steckt weitaus mehr drin, als man von aussen sehen kann.

Wäre Marcus Vater von Beruf Priester, er würde ganz sicher seine ganz eigene Art des Sonntagsgebets vortragen. Statt Weihwasser gäbe es Öl im Becken und statt des Vater Unser würde das "Lader unser" und die "10 Tuninggebote" gebetet.

Die Auferstehung

Nachdem er im April 1994 sein Polo Coupé zersemmelt hatte, kaufte Marcus diesen Serien-Derby für einen schmalen Kurs. Sein alter Wagen sollte (zumindest in Teilen) eine Reinkarnation erleben.

So transplantierte der Servicetechniker alle noch brauchbaren Teile in den Derby. War zunächst noch ein Doppelvergaser-Motor als Antrieb beschäftigt, gab es kurze Zeit später mehrere Evolutionsstufen in Form eines extrem getunten Triebwerks mit Schmiedekolben, scharfer Nocke und all solchen Leckereien

Du sollst nicht begehren...

Leistung kann man nie genug haben, so hielt es Marcus nicht lange mit seinem ultranervösen Vierzylinder unter der Haube aus. 1999 schlug die Stunde des Laders. Ein verunfallter G40 wurde geschlachtet und das Herz verpflanzt.

Änderungen und Umbauten von Wasserkühler und Ladeluftkühler machten etliche Anpassungsarbeiten vonnöten, ehe der neue Motor lief. Im Winter 2005/06 wurde der Spirallader durch einen Turbo ersetzt.

Auch das sollte nur eine Interimslösung bleiben, so dass im Winter 2010/11 nach 4jähriger Bauzeit ein neues Kraftwerk einzog.

Gesegnet sind die Geladenen

Dabei handelt es sich um einen 1600 Kubikzentimeter "ALM"-Block aus einem Polo 6KV. Doch aus dem Sauger baute Marcus einen Bläser. Er wurde quasi entweiht, als ihm ein extrem bearbeiteter Golf 3 Kopf aufgesetzt wurde. Vom Engel zum Frankenstein. Grösser dimensionierte Schrick-Ventile werden von einer Polo 3F-Nocke gesteuert.

Speziell gefertigte Schmiedekolben hängen an amerikanischen Stahlpleueln und trotzen den gestiegenen Anforderungen. Die Verdichtung beträgt 8:1, die Kurbelwelle wurde feingewuchtet und speziell gehärtet. Ein K04 Turbolader sitzt angeflanscht an einem Rothe Krümmer mit 70er Downpipe. Die Einspritzanlage stammt vom G40, von eben dem selben wurde auch die Ladeluftkühlung entnommen. Als i-Tüpfelchen gab es obendrein eine Wasser-/Methanoleinspritzung.

Es ist ein Kreuz mit den Rädern

Dem Trend zu immer mehr Alu und weniger Gummi folgend, wechselte Marcus die Felgen wie andere Leute das Öl.

Von 13 Zoll RSL Alus reichte die Palette der Räder im Laufe der Zeit über 7x14er Borbets, 15zöllige Porsche Wheels, BBS-Kreuzspeichen bis hin zu den aktuellen 7 und 7,5x16 messenden BBS Design 5000 Felgen. Felgenpolierer Gescher brachte die Rundlinge auf Höchstglanz, ehe sie sich mit 195/40er Toyos bespannt unter den gezogenen Radläufen drehen konnten.

Bringt den Sünder zum Stehen

Durch die Felgen bleibt leider Gottes der Blick auf die sehr interessante Bremsanlage des Derby verwehrt. An der Vorderachse stoppt der Derby nämlich mit 298er Scheiben und Porsche Boxster Bremszangen, während hinten Golf G60 Bremsen verbaut wurden. Die vier Räder hängen dazu an einem H&R-Gewindefahrwerk, welches auf gute acht Zentimeter Tiefgang justiert wurde.

Auch im neuen Gewand man hat ihn erkannt!

Neulackierungen hat Marcus seinem Derby schon einige gegönnt, dabei ist er jedoch immer der originalen Farbe Marsrot (LA3A) treu geblieben. Zwischendurch fuhr sein Wagen mal Audi Klinken spazieren und blickte böse drein. Im Zuge der Retro-Welle folgte der unvermeidliche Rückbau auf Serienoptik, Schriftzüge und Porsche-Türgriffe, ebenso eine weitere Neulackierung im bereits erwähnten Winter 2010/11.

Sperrt ihn in den Käfig

Das Interieur des Derby präsentiert sich race-typisch spartanisch. Zwei Halbschalen sorgen für den nötigen Halt. Der Heigo Überrollkäfig versteift die Karosserie und sorgt für amüsierte Gesichter beim Drüberklettern. Zum Lenken krallt sich Marcus ins geschüsselte OMP Lenkrad, während ein Auge die restlichen Zusatzinstrumente im Auge behält.



Seit 1994 baut Marcus nun an seinem Derby. Ob er wirklich fertig ist, weiss nur er selbst. Wir lassen uns mal überraschen.

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VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Derby

Baujahr: 1983

Motor: 1,6 Liter Vierzylinder, Kennbuchstabe ALM, Golf 3 ABU Kopf, grosse Ein- und Auslassventile von Schrick, Polo 3F Nocke, Schmiedekolben, USA Stahlpleuel, Kurbelwelle feingewuchtet und gehärtet, Schwallbleche in der Ölwanne, Rothe Turbokrümmer mit K04 Lader, 70mm Downpipe, G40 Einspritzung, Polo 2 G40 LLK, Wasser-/Methanoleinspritzung

Auspuff: 70mm S-Motors

Räder: BBS Design 5000, vorne in 7x16 ET40, hinten in 7,5x16 ET33, poliert

Reifen: Toyo in 195/40 R16

Bremsen: vorne Porsche Boxster 4-Kolben-Bremse mit 298mm Scheiben, hinten Golf 2 G60 Bremse

Fahrwerk: H&R Gewindefahrwerk

Karosserie: Radläufe gezogen, Porsche Türgriffe, Polo CL Spiegel links, Heckspoiler vom Formel E, Renault Twingo Lufteinlass, Neulackierung in Marsrot

Innenraum: geschüsseltes OMP Lenkrad, VDO Digitaltacho, Eigenbau Schalthebel, Teilleder-Halbschalen und -Rückbank, pulverbeschichteter Heigo-Käfig, Echtcarbon-Teile

ICE: Pioneer Radio, Alpine Endstufe, 150Watt 2-Wege-System vorne und hinten

Dank an: Günter Templin (Templin Motoren Technik Duisburg), Dirk (Felgenpoliererei Gescher), Peter (K+S Autoverwertung Legden), Henne S-Motors (Oer-Erkenschwick), Dirk (Stenny Speed Box Herten) , Phillip Möller ( Autolackierei Möller Bochum), Gerd Reder (Kühlerbau Dinslaken) , Tanner RTC Duisburg sowie Thomas Grimm und die Jungs der E-Teilabteilung bei VW Röder in Duisburg nicht zu vergessen meiner Frau und Tochter Santhana die mir immer geholfen haben.

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