Brezel-Brothers & Beetle-Babes watch out! Wer einen der seltenen frühen VW Käfer mit geteilter Heckscheibe – liebevoll „Brezelkäfer" genannt – sucht, muss inzwischen viel Geduld haben oder tief in der Szene graben. Bei Thiesen steht ein interessantes Exemplar.
Zwischen Aston Martin und Ferrari verirrt sich im Showroom von Thiesen Automobile nur selten ein VW. Hier handelt es sich jedoch nicht nur um einen der millionenfach gebauten Luftgekühlten, sondern um einen der mittlerweile rar gewordenen Ur-Käfer - der Brezel. Noch dazu in Export-Ausführung. Eine urige Bezeichnung, die der Volksmund dem Volkswagen verpasst hat, denn einen richtigen Modellnamen hatte er zu der Zeit noch nicht. Auch andere Limousinen hatten damals manchmal noch einen Steg im Heckfenster, aber zu keinem Auto passte der "Kosename" Brezel besser als zum Käfer mit seinem geschwungenen Formen, den Kulleraugen vorn und den wuchtigen Kotflügeln. Diese Modelle, gebaut bis März 1953, gehören heute zu den begehrtesten Oldtimern aus Wolfsburg. Umso spannender ist das aktuelle Angebot von Thiesen Automobile: Ein außergewöhnlich gut erhaltener Brezelkäfer von 1950, mit interessanter Historie, detailverliebter Restaurierung und gehobener Ausstattung muss man erstmal finden– allerdings auch mit einem Preis, der manchen Luft tief holen lässt.
Einer von 100.000!
Ausgeliefert wurde das Fahrzeug am 19. Dezember 1950 durch die Hamburger Firma Raffay. In diesem Jahr konnte Volkswagen den 100.000sten Käfer feiern. Es handelt sich um eine Exportversion, die sich unter anderem durch eine bessere Polsterung, verchromte Zierleisten, Stoffhimmel und liebevoll gestaltete Details von der Standardversion abhebt. Der späte Auslieferungstermin legt die Vermutung nahe, dass ein Wappen, das erstmals ab Modelljahr 1951 von der Haube prangte, durchaus korrekt ist. Trotzdem scheinen Wappen und Zierleiste nicht ganz zusammenzupassen. Nach jahrzehntelangem Besitz in einer Hand wurde der Käfer 2019 vollständig und fachgerecht restauriert – inklusive umfangreicher Dokumentation und Volkswagen-Zertifikat. Lackiert in einem eleganten Mittelbraun, mit passender Innenausstattung in Braun-Beige, präsentiert sich der Wagen heute in einem Zustand, der Sammlerherzen höher schlagen lässt. Im Heck arbeitet der klassische 1,1-Liter-Boxermotor mit 24,5 PS – keine Rakete, aber absolut erstaunlich, wie dieser kleine Boxer zupacken kann.
Erstmal ein Export .zum strammen Preis
So weit, so gut. Doch der Preis ist ambitioniert: Im Dezember 1950 kostete der Exportkäfer nach Liste 5.700 Deutsche Mark. 48.500 Euro ruft Thiesen heute für das Sammlerstück auf – gemäß § 25a UStG (Differenzbesteuerung) und damit ohne ausgewiesene Mehrwertsteuer. Ein ein stolzer Betrag, wenn man bedenkt, dass vergleichbare Modelle je nach Originalität, Restaurierungsqualität und Historie durchaus günstiger gehandelt werden, zumal sich aktuell bei allen klassischen luftgekühlten Volkswagen das Preisniveau wieder etwas normalisiert hat. Andererseits: Die Kombination aus Baujahr, dokumentierter Restauration, Ausstattung und der Tatsache, dass immer weniger gute Exemplare am Markt verfügbar sind, könnte diesen Preis zumindest für echte Liebhaber und Investoren nachvollziehbar machen. Denn das ist der andere Teil der Wahrheit, frühe Käfer werden weltweit gesucht, geliebt und auch gefahren.
Ob man nun sagt „zu viel" oder „gerade richtig" – klar ist: Der Brezelkäfer von Thiesen ist ein eindrucksvolles Zeitzeugnis und ein echter Blickfang für jede Sammlung. Genau das Richtige für einen Ausflug zum Maikäfertreffen in Hannover, dem VW Veteranen-Treffen in Hessisch-Oldendorf oder dem Classic Day auf der sensationellen Henrichshütte in Hattingen. Wer also schon länger mit dem Gedanken spielt, sich eine der letzten echten Ikonen der Nachkriegszeit in die Garage zu stellen, sollte sich die Brezel vielleicht einmal genauer ansehen
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So war´s: Das Video zur Show ist da!
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