Öfter mal Pause machen mit dem Peugeot 205 GTI

Französische „Frankenstein“-Rennsemmel mit 500 PS

Öfter mal Pause machen mit dem Peugeot 205 GTI: Französische „Frankenstein“-Rennsemmel mit 500 PS
Erstellt am 11. September 2025

Jeder kennt die Devise und sie gilt nicht nur „Morgens halb zehn in Deutschland“: Pause machen erhöht die Leistung. Ganz besonders wenn ein gewisser Herr Pause losgelassen wird. Was dann nicht bei drei auf der Hebebühne ist, wird einer gnadenlosen Leistungskur unterzogen, dass es nur so kracht. Könnte dieser Peugeot 205 GTI sprechen, er würde wohl ein Lied davon singen.

Kantiger Franzose mit extremem Leistungsboost

Dieser Peugeot soll nicht nur eine Anlehnung an das legendäre Modell „T16“ mit seinen Motorsport-Genen darstellen, durch seine äußerst individuelle Umsetzung steckt weitaus mehr unter dem Blech, als man vermuten würde. Die Basis wurde 2017 vom jetzigen Besitzer, Sebastian Pause, nach über zehn Jahren Standzeit, via Kleinanzeigenportal entdeckt und aus dem Tiefschlaf geholt. Ein Unfall hatte Front und Heck gezeichnet, ein Bodykit von Dimma war bereits verbaut.

Sebastians "Frankenstein-Mobil" nahm Formen an

Wie Sebastian aufzählt, wurden insgesamt fünf Autos für das Projekt „zerschnitten“: Zwei Karossen gingen zum Testen drauf. Die anderen drei, um den Wagen fertig zu bauen. Somit hat dieser Peugeot auf jeden Fall etwas von „Frankensteins Monster“, das ja ebenfalls aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt war.

In diesem Auto steckt mehr Volkswagen als Peugeot

24 Bilder Fotostrecke | Öfter mal Pause machen mit dem Peugeot 205 GTI: Französische „Frankenstein“-Rennsemmel mit 500 PS #01 #02 Achsaufnahmen und Längsträger vorn stammen von einem VW Golf 3 TDI mit Plusachse. Der große Mitteltunnel, die hinteren Längsträger und Achsaufnahmen sind aus einem Golf 2 Syncro, erhielten eine Passat 35i Syncro-Achse und einen Umbau auf 4-Motion-Technik. Die Bremse an der Vorderachse stammt von einem Peugeot 308 GTI (330mm Durchmesser), die Hinterachsbremse mit 310mm Durchmesser steuerte ein VW Phaeton bei.

Das Baukasten-Prinzip wurde bei diesem Peugeot voll ausgereizt 

Weiter geht es mit dem lustigen Baukasten: Das Lowtech-Fahrwerk passte halt gut und war extrem tief, daher wurde es zum Testen verbaut. Das 6-Gang-Getriebe stammt aus einem Audi S3 8L und wurde per Adapter „auf Kurs gebracht“. An den Achsen drehen sich Nachbauten der beliebten O.Z. Superturismo LM in 8x18 ET35 Zoll, passend bestückt mit Toyo Proxes in 235/30 ZR18.

Der Motor ist technisch und optisch ein Meisterwerk mit 500 PS

Doch was unter der Haube frei dreht, verdient mindestens ebenso viel Aufmerksamkeit, wie die Äußerlichkeiten. Als Grundlage kommt hier ein XU10J4RS-Aggregat aus dem Peugeot 306 zum Einsatz. Mit 2 Litern Hubraum und 16-Ventil-Technik diente der Vierzylinder als Basis für einen fetten Turboaufbau mit Wiseco-Schmiedekolben, H-Schaft-Pleueln, Catcams-Nocken, Catcams-Rennventilen und EMU-Black-Zündanlage. Eine Pierburg E3L Benzinpumpe bemüht sich, reichlich Kraftstoff zur Einspritzanlage zu befördern. Das explosionsfreudige Gemisch setzt rund 500 Rennpferde in Gang und verlässt den Stall nach getaner Arbeit über eine Edelstahlanlage mit drei Zoll Durchmesser.

Sebastians Ziel für die Zukunft? Den Peugeot straßentauglich machen

Der verschraubte Käfig trägt sicher seinen Teil dazu bei, dass der Kraftprotz die Power überhaupt noch auf den Asphalt bekommt und nicht jedes Rad in seine eigene Richtung davonfährt. Mit Recaro-Sitzen und einem geschüsselten Louisi-Lenkrad nebst ADU-Display scheint der Innenraum komplett. „Frankenstein-Moves“ auch im Cockpit: Für das Armaturenbrett, eine Kombination aus Phase-1 und Phase-2-Teilen wurden insgesamt vier Armaturenbretter zerschnitten.

Die Frage nach einer Musikanlage erübrigt sich von selbst. Hier „bellt“ der Motor in einer ganz speziellen Tonlage, oder wie es der Besitzer plakativ formuliert: „Quasi von jedem Dorf ein Köter.“

Technische Daten

Fahrzeugtyp: Peugeot 205 GTI

Baujahr: 1987

Motor: Vierzylinder, 2 Liter 16V, Typ XU10J4RS, Kennbuchstabe RFS, H-Schaft-Pleuel, Wiseco-Schmiedekolben, Catcams-Nockenwellen, Catcams-Rennventile, Verdichtung 8,2:1, Turbolader, EMU Black Zündung, Pierburg E3L Benzinpumpe, RCS200 Schwungrad, 500 PS

Auspuff: 3 Zoll Edelstahlanlage

Kraftübertragung: 02M 6-Gang-Getriebe aus einem Audi S3, mit Adapter montiert

Räder: It Wheels (O.Z. Superturismo LM Nachbauten) in 8x18 ET35

Reifen: Toyo Proxes in 235/30 ZR18

Bremsen: Vorderachse von einem Peugeot 308 GTI (330mm Durchmesser), Hinterachsbremse (310mm Durchmesser) vom VW Phaeton.

Fahrwerk: Lowtech Fahrwerk, vordere Achsaufnahmen und Längsträger vom VW Golf 3 TDI mit Plusachse; Mitteltunnel, hintere Längsträger und Achsaufnahmen aus einem Golf 2 Syncro, Passat 35i Syncro-Achse, Umbau auf 4-Motion-Technik

Karosserie: Optik-Umbau in Anlehnung an den Peugeot 205 T16, Dimma Bodykit, diverses Zubehör, Neulackierung in Ford-Graumetallic

Innenraum: Armaturenbrett als Kombination aus PUG 205 GTI Phase 1 und Phase 2 angefertigt, Alcantara-Bezug, geschüsseltes Louisi Lenkrad, ADU Display, Recao Pole Position Sitze, Käfig

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