Die unendliche Schraubergeschichte

Cleaner VW Golf 2 mit Rennsportmotor als Dauerbaustelle

Die unendliche Schraubergeschichte: Cleaner VW Golf 2 mit Rennsportmotor als Dauerbaustelle
Erstellt am 13. Dezember 2018

Will man nach den Anfängen von Mathias Liebs Schrauberlaufbahn forschen, reicht googlen nicht aus. Bereits 2008, im Anfangsjahr von VAU-MAX.de, stellten wir Euch den gut gelaunten Spengler aus Bayern und sein Golf 2 Taxi vor. Und da lagen bereits endlose Stunden und durchgeschraubte Nächte hinter dem inzwischen 38-Jährigen. Irgendwann jedoch war jeder Winkel des beigefarbenen Zweiers beledert, poliert oder tiefergelegt, so dass Mathias zwar nicht die Ideen ausgingen, aber das passende Auto einfach „aufgebraucht“ war.

Durchgeschraubt: Am alten Golf 2 Taxi war kein Tuning mehr möglich

Ersatz musste her. Die neue Plattform erwies sich praktischerweise erneut als Golf 2, so konnte sich Mathias weiter an der gleichen Basis austoben. Das Resultat (oder sollten wir lieber sagen, Zwischenergebnis?) haben wir Euch vor fünf Jahren vorgestellt. Aus dem minimal ausgestatteten Golf 2, Baujahr 1986, entfernte der Besitzer jede Menge überflüssiges Material wie Dämmung und Teppiche. Der gute, unverbastelte Originalzustand machte es möglich.

Rennsporttechnik im edel gecleanten Motorraum

Mathias entledigte sich auch des originalen Motors und gab bei Ziegler Racing in Landau einen waschechten Rennmotor auf GTI-Basis in Auftrag. Dort fuhr man das „volle Programm“. Der Vierzylinder wurde mit Schmiedekolben bestückt, erhielt eine scharfe Schrick-Nocke, 43er Weber-Doppelvergaser und eine standesgemäße Kopfbearbeitung. Obendrauf kam ein Ventildeckel von HTN Rennsport. So gerüstet, stemmt der auf 1,9 Liter Hubraum „freigeatmete“ Sauger 170 PS und „hustet“ die Reste der Verbrennung über Hartmann-Fächer und Supersprint-Auspuff ins Freie.

Clean Machine: Meister Proper könnte seine Meisterprüfung bei Mathias ablegen

28 Bilder Fotostrecke | Die unendliche Schraubergeschichte: Cleaner VW Golf 2 mit Rennsportmotor als Dauerbaustelle #01 #02 Extrem gecleanter Motorraum, glatt geleckter Innenraum und ein Kofferraum, aus dem man Lachsschnittchen und Kaviar direkt vom Blech essen könnte – besser könnte man die Glättungs-Aktion am Blech nicht beschreiben. Den ehemals dunkelblauen Blech-Body lackierte Oliver Kraus nach gründlicher Vorbereitung und Cleaningmaßnahmen in feines Inarissilber-metallic – einen Farbton, den man durchaus auch in die Kategorie „Grün“ einordnen könnte.

Lack und Leder im luxuriösen Innenraum

Den Innenraum stattete Mathias, wo möglich, mit beigefarbenem Leder aus. Elektrische Recaros, das zurückgerüstete Originallenkrad, Armaturenbrett – alles erhielt einen Überzug aus feiner Kuhhaut. Ein größeres Update verpasste der Besitzer seinem Dauerprojekt bei den Felgen. Statt ehemals BBS-Rädern in 16 Zoll stattete Mathias den Golf, den er übrigens auf den Namen „Herr Weber“ taufte, mit Striplot-Felgen im BBS-Design aus. 7,5 x 17 Zoll messen die Rundlinge mit gepulverten Sternen und polierten Betten. Nankang Reifen in 185/35 „runden“ das Setup ab. Hinter die Felgen passten 15 Millimeter (vorn), bzw. 30 Millimeter starke Spurverbreiterungen zwischen Rad und G60-Bremse.

Die unendliche Geschichte geht weiter: Fortsetzung folgt?

Seit fünf Jahren baut Mathias nun schon seinen Zweier um. Ein Ende ist nicht in Sicht. Warum auch? Sollte sich eines Tages keine Fläche mehr am Golf geben, die sich noch weiter umbauen ließe, könnte man ja einfach ein neues Projekt anfangen. Auf Golf 2 Basis, versteht sich.

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Golf 2 

Baujahr: 1986

Motor: Umbau auf GTI-Motor, Kennbuchstabe „EV“, 1.9 Liter Bergrenn-Motor von Ziegler Racing in Landau, Schmiedekolben, 302°-Schrick-Nockenwelle, Kopfbearbeitung, 43er Weber Doppelvergaser, HTN-Rennsport-Ventildeckel, größere Ventile, ZR-Kurbelwelle erleichtert und feingewogen, Pierburg-Benzinpumpe, Spritzwand entfernt, Kabel versteckt verlegt, Motorraum gecleant, Kotflügel mit Stehbolzen-Befestigung, sämtliche Motorteile poliert/verchromt oder schwarz lackiert, Eigenbau-Kühler, Spal RS-Lüfter, Leistung: ca. 170 PS

Auspuff: Hartmann-Fächerkrümmer, Supersprint-Komplettauspuffanlage

Kraftübertragung: Sachs-Performance Kit, Golf-16V-Druckplatte, 5-Gang-Getriebe vom Golf Diesel, G60-Antriebswellen

Räder: 7,5x17 Striplot-Felgen im BBS-Design, ET55, Sterne schwarz gepulvert, polierte Betten, Spurverbreiterungen (15mm pro Rad vorne, 30mm hinten)

Reifen: Falken in 185/35 R17

Bremsen: G60

Fahrwerk: TA Technix-Gewindefahrwerk, Achsversatzplatten an der Hinterachse

Karosserie: Kotflügel in Originaloptik gezogen, Löcher, Leisten und Sicken entfernt, Heckwischer entfernt, US-Stoßstangen teillackiert, Westmoreland-Front, US-Heckscheibe mit dritter Bremsleuchte, Heckabschlussblech gecleant, Abschleppöse und Auspuff-Aussparung entfernt, US-Rückleuchten, Hella-Heckblende, rechter Außenspiegel entfernt, Motorhaube gecleant

Innenraum: Teppich entfernt, kompletter Boden gecleant und geglättet, elektrisch verstellbare Recaro-Sitze, Heizung, Mittelkonsole und Luftaustrittsdüsen entfernt, Armaturenbrett, Sitze und Türverkleidungen mit beigefarbenem Leder bezogen, Wiechers-Alu-Überrollkäfig in Mattschwarz mit Chromschrauben, klare Verglasung, Originallenkrad mit Leder bezogen

Dank an: Wheelworkx, COF, Olli Kraus, Baste

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community