„Never give up“, niemals aufgeben. Davon kann Romano Veronelli ein Lied singen. Der KFZ-Meister aus Bernau nahe der deutschen Hauptstadt Berlin kann bei seinem aktuellen Projekt auf eine Reihe von Rückschlägen zurückblicken. Doch manchmal ist der Weg das eigentliche Ziel und man lernt immer wieder dazu.
Mit Höhen und Tiefen auf dem Weg zum 900-PS-Golf
Romanos Reise begann 2014, als er einen roten Rallye Golf in relativ schlechtem Zustand kaufte. Dass der Motor fehlte – geschenkt. Es sollte ja ohnehin ein Extrem-Umbau werden. Doch da man ein Viertelmeilen-Setup besser nicht zwischen knusprig durchgerostete Dome schraubt, widmete sich der KFZ-Meister in einem ersten Step der Instandsetzung der Karosserie und des Fahrwerks. Frisches Blech statt Blechkaries und ein KW Gewindefahrwerk für knackiges Fahrverhalten auch bei starker Beschleunigung.
Der Name ist Programm: Romano bewies jede Menge "Leistungshunger"
2015 folgten Motor und Getriebe. Die Firma „Leistungshunger“ aus Schwerin verbaute die Antriebstechnik. Der VR6 war damals noch im Serienzustand, bis auf geänderte Nockenwellen und kürzere Stahlpleuel zur Verdichtungsreduzierung. Mit Garrett GT42R-Lader, Getriebe vom Golf 4 (02M), 4Motion-Hinterachsdifferential, gekürzter Kardanwelle und rund 800 PS stanzte Romano mit dem Setup eine 9,9er Zeit auf der Viertelmeile in die Messgeräte. Der Lader war für 900 PS gut, daher versuchte man, diese Leistung auch aus dem Motor zu kitzeln. Dadurch ging wiederum den serienmäßigen VR6-Kolben regelmäßig die Luft aus. Auch die Getriebezahnräder wurden ständig geschrottet.
"K.O.-Kaskade": Verschiedene Komponenten gaben der Reihe nach auf
28 Bilder Fotostrecke | Der rote BARon mit 900 PS und 4Motion: VW Rallye Golf mit mächtigem Lader unter Druck gesetzt Ein gerade verzahnter Dog-Radsatz sollte Abhilfe schaffen, was laut Romano damals eine noch nicht allzu weit verbreitete Methode war. Dadurch wurde wiederum in schöner Regelmäßigkeit das Getriebegehäuse in Mitleidenschaft gezogen. Es wurde geteilt, „wie Moses einst das Meer teilte“, merkt der Besitzer an. Also verstärkte man auch dieses Schwachstelle und baute das Getriebe auf Druckluftbetätigung um, was wiederum viele kleine und größere Herausforderungen mit sich brachte.
Originalfelgen und Rennslicks krallen sich in den Asphalt
Äußerlich deutet nur wenig auf die brachiale Leistung hin, die Romanos Golf explosionsartig auf die vier Räder verteilt. Als Felgen kommen schwarze Originalfelgen vom Rallye-Golf zum Einsatz, bestückt mit üppigen Rennslicks. Für den optischen Aha-Effekt verbaute der Tuner gelbe Rallye-Golf-Scheinwerfer („sehr selten“), die eindrucksvoll aus der knallrot lackierten Karosserie hervorstechen.
Kein Platz für Show: Im Innenraum dominiert die Funktionalität
Schlichte und funktionale Racing-Atmosphäre beherrscht den Innenraum. Zwischen Sparco-Vollschalen, Überrollkäfig und AIM-Digitaltacho dominiert die brachial anmutende Druckluft-Schaltanlage die Fahrzeugmitte. Nein, ein Eisdielen-Racer ist dieser Golf wirklich nicht.
Zwischen „damals“ und „heute“, im Laufe der Umbauphasen, bekam der Zylinderkopf eine CNC-Überarbeitung und speziell angefertigte, mechanische Nockenwellen spendiert. Für noch mehr Druck wurde ein riesengroßer Turbolader von Turbonetics verbaut, der auf den Namen „Midframe“ hört. Er ist – aufgepasst – für bis zu 1200 PS gut. „Falls das Getriebe denn doch mal halten sollte“, ergänzt Romano.
Der rote Rallye Golf 16V Turbo Rentierschlitten Expresslieferung zu Weihnachten
Technische Daten
Fahrzeugtyp: VW Rallye Golf 2
Baujahr: 1990
Motor: Umbau auf 2,9 Liter VR6 Sechszylinder-Benziner, „AAA“, H-Schaft Pleuel aus Stahl, ARP-Schrauben mit 22mm Kolbenbolzen, 82,5er Kolben vom 2.0 TFSI geändert auf 22mm Kolbenbolzen, mechanische Nockenwellen von CatCams aus Vollstahl (Spezialanfertigung bis 9000 U/min), Zylinderkopf CNC bearbeitet, Auslassventile 1mm größer, Verdichtung 9:1, Turbonetics Midframe Turbolader, Einzelzündspulen, frei programmierbare Trijekt Zündanlage, Setrap Ölkühler, 3x Pierburg E3L Benzinpumpe, Leistung von 680 PS (bei 1,4 bar Ladedruck) bis 900 PS (bei 2,4 bar Ladedruck)
Auspuff: 89mm Edelstahl-Hosenrohr, 90mm Aluminium-Auspuffanlage, Alu-Endschalldämpfer
Kraftübertragung: Helix 3-Scheiben-Kupplung, verstärktes 02M-Getriebegehäuse mit gerade verzahntem Dog-Radsatz und Achsantrieb, geänderte Lagerung, verstärkte Schaltgabeln, Schaltbetätigung über elektronisch gesteuerte Druckluftzylinder
Räder: originale G60-Felgen in schwarz, 6,5x15 Zoll
Reifen: MH Dragslicks in 15 Zoll
Bremsen: 280mm Bremsanlage vom Golf 2 G60
Fahrwerk: KW Gewindefahrwerk
Karosserie: gelbe Rallye Golf Scheinwerfer, originale Rückleuchten, Neulackierung in „Rot“
Innenraum: Umbau auf Zweisitzer, AIM Digitaltacho, Sparco Vollschalensitze, Carbonverkleidung, Druckluft-Schalthebel
Dank an: ASB-Veronelli, M. Kuhnert/Leistungshunger.de, Car Factory Schwerin, Corsa 4 Motion, Team Unfinished Production, Vater Andy Veronelli
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