Opel nutzt 3D-Drucker im Automobilbau

Erste Werkzeuge aus dem Drucker im Opel-Werk

Opel nutzt 3D-Drucker im Automobilbau: Erste Werkzeuge aus dem Drucker im Opel-Werk
Erstellt am 20. August 2014

Beim Thema 3D-Drucker denkt man im Moment noch unweigerlich an nette kleine Spielzeuge, abstrakte Formen und Handyschalen. Doch 3D-Drucker sind mehr als nur Spielzeug, sie eröffnen auch im Automobilbau bislang ungeahnte Möglichkeiten. Opel beispielsweise nutzt schon jetzt Werkzeuge aus dem 3D-Drucker für den Automobilbau. Ein sechsköpfiges Team druckt in Rüsselsheim Montagehilfen aus Kunststoff, die europaweit in der Fertigung genutzt werden. Erstmals kommen die in der Produktion schnell herstellbaren Hilfsmittel bei der Montage des ADAM und des neuen ADAM ROCKS in Eisenach zum Einsatz.

Und damit soll noch lange nicht Schluss sein: Die Opel-Experten prophezeien den Elementen aus dem Drucker eine zunehmend wichtigere Rolle. „In Zukunft werden immer mehr 3D-Montagewerkzeuge in den Produktionsprozess integriert werden“, sagt Sascha Holl. Bei der Produktion des ADAM ROCKS nutzen die Eisenacher Autobauer beispielsweise eine per 3D-Drucker gefertigte Montagelehre – also eine vorgegebene, feste Form – zum Anbringen des Fahrzeug-Schriftzugs an den hinteren Seitenscheiben. An der Windschutzscheibe kommt zudem eine gedruckte Einführhilfe zum Einsatz, die deren Montage vereinfacht und dabei hilft, sie exakt auszurichten.

Weitere Werkzeuge aus dem Drucker dienen etwa dazu, die Chrom-Trittleiste an den Türen des ADAM ROCKS zu kleben und das serienmäßige Swing Top Stoff-Faltdach anzubringen. Insgesamt werden in Eisenach rund 40 solcher Montagehilfen und -lehren eingesetzt. Beim 3D-Druck wird Kunststoff geschmolzen und schichtweise aufgebaut. Jede Lage ist einen Viertel Millimeter dick; der Kunststoff ist leicht, robust und vielseitig einsetzbar. Hohlräume oder Überhänge werden vollautomatisch von der 3D-Software mit einem Füllmaterial ausgekleidet, das später in einer Art Spülmaschine weggewaschen wird.

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