Knöllchen bis MPU: Diese Strafen drohen im Straßenverkehr

Von Knöllchen bis MPU: Welche Strafen drohen bei bestimmten Verkehrsvergehen?

Knöllchen bis MPU: Diese Strafen drohen im Straßenverkehr: Von Knöllchen bis MPU: Welche Strafen drohen bei bestimmten Verkehrsvergehen?
Erstellt am 14. Februar 2023

Hier erfahren Autofahrer, welche Sanktionen und Strafen das deutsche Recht für Vergehen im Straßenverkehr bereithält 

Dashcam-Videos sind ein beliebter Trend auf Streaming-Portalen und in den sozialen Medien. Beim Betrachten einiger Videoclips kann man schnell den Eindruck bekommen, dass einige Verkehrsteilnehmer rote Ampeln oder die Existenz von Verkehrsschildern nur als grobe Empfehlung betrachten. Andere glauben offenbar, dass sie mit ihren Autos Rennen fahren können, ohne dabei erwischt zu werden.

Diese Annahmen sind allerdings falsch. Denn das deutsche Recht hält für derartige Vergehen im Straßenverkehr durchaus schwerwiegende Sanktionen und Strafen bereit.

In diesem Artikel werden wir uns auf die Suche nach den häufigsten Verkehrssünden begeben und herausfinden, welche Bestrafungen auf die Verursacher warten.

Die bekanntesten Sanktionsmöglichkeiten bei Verkehrsvergehen

Im Straßenverkehr gibt es eine Vielzahl von möglichen Verstößen, die von geringfügigen Verkehrsordnungswidrigkeiten bis zu schweren Straftaten reichen können. In diesem Artikel werden die häufigsten Verkehrsvergehen und die dafür vorgesehenen Strafen vorgestellt.

Das deutsche Recht sieht mehrere Sanktionsmöglichkeiten für Verkehrssünder vor. Die wohl häufigste Strafe ist das Verwarngeld, umgangssprachlich auch als Strafzettel bekannt. Ein weiteres häufiges Strafmaß ist das Fahrverbot, welches den Betroffenen für einen bestimmten Zeitraum das Führen eines Fahrzeugs untersagt.

Berühmt-berüchtigt sind die Punkte im Flensburger Verkehrszentralregister, die bei Erreichen einer bestimmten Anzahl zu einem Fahrverbot führen können. In besonders schweren Fällen kann auch eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) angeordnet werden. Mittels MPU-Gutachten wird unter anderem geprüft, ob Betroffene überhaupt geeignet sind, ein Fahrzeug im Straßenverkehr zu führen.

Verwarngeld

Verwarn- oder Verwarnungsgelder werden hauptsächlich bei geringfügigen Delikten im Verkehr erhoben. Es handelt sich dabei um eine Art von Sanktion, die ohne gerichtliches Verfahren verhängt werden kann. Typische Beispiele für Verstöße, die mit einem Verwarngeld geahndet werden, sind Geschwindigkeitsüberschreitungen, das Missachten von Vorfahrtsregeln oder das Parken in Verbotszonen.

Aktuell beträgt die Höhe von Verwarnungsgeldern zwischen 5 und 55 Euro. Diese Spanne wird in Paragraf 56 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten (OWiG) bundeseinheitlich geregelt. Wenn das Verwarngeld vom Fahrzeughalter abgelehnt wird, kann die zuständige Behörde stattdessen ein amtliches Bußgeldverfahren einleiten.

Fahrverbot

Durch ein Fahrverbot wird das Führen von Kraftfahrzeugen für eine bestimmte Dauer untersagt. Es wird häufig bei schwereren Vergehen verhängt und ist in der Regel mit der Anordnung eines Bußgeldes und Punkten in Flensburg verbunden. Der Zeitraum ist auf einen bis drei Monate beschränkt. Danach kann man sich den Führerschein wieder abholen oder zusenden lassen.

Entzug der Fahrerlaubnis

Der Entzug der Fahrerlaubnis droht in Deutschland bei schweren Verkehrsverstößen. Dazu gehören zum Beispiel Trunkenheit im Straßenverkehr, das unerlaubte Entfernen vom Unfallort oder die Verletzung von Fahrverboten.

Hierzulande wird ein Führerscheinentzug durch die zuständige Führerscheinstelle verhängt. Diese Entscheidung muss anschließend durch eine gerichtliche Entscheidung bestätigt werden. Wie lange die Fahrerlaubnis entzogen wird, hängt von der Art des Vergehens und von der Anzahl der Vorstrafen ab.

Die Regelstrafe beträgt ein Jahr, bei besonders schweren Fällen oder bei einem entsprechenden Vorstrafenregister kann die Strafe jedoch auch länger ausfallen. Nach Ablauf der Strafe muss der Betroffene eine MPU absolvieren. So wird sichergestellt, dass er verkehrstauglich ist, bevor er die Fahrerlaubnis wieder zurückerhält.

Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU)

Eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung wird hauptsächlich bei alkohol- oder drogenbedingten Verkehrsdelikten oder im Zusammenhang mit einem Führerscheinentzug angeordnet. Eine MPU besteht aus einer medizinischen Untersuchung und einem psychologischen Test, der zu der Bezeichnung Idiotentest im Volksmund geführt hat.

 

In der medizinischen Untersuchung wird überprüft, ob der Betroffene körperlich und geistig geeignet ist, ein Kraftfahrzeug zu führen. Dazu gehören unter anderem eine körperliche Untersuchung, eine Augenuntersuchung und ein Drogentest. Im psychologischen Teil der MPU werden die Persönlichkeit und das Verhalten des Betroffenen untersucht. Dies geschieht unter anderem mittels Fragebögen, Interviews und speziellen Tests, die das Risikoverhalten und das Bewusstsein für das eigene Fehlverhalten beurteilen sollen.

Welche Vergehen werden im Verkehr besonders häufig sanktioniert?

 

Die geltenden Verkehrsregeln und Gesetze sollen dazu beitragen, dass der Straßenverkehr sicher und geordnet abläuft. Dennoch gibt es immer wieder Verkehrsteilnehmer, die diese Regularien bewusst oder mutwillig missachten. Bestimmte Verstöße lassen sich dabei besonders oft beobachten und werden dementsprechend auch häufig bestraft.

Geschwindigkeitsüberschreitung

Das mutmaßlich am häufigsten sanktionierte Verkehrsvergehen ist das Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Hierbei drohen je nach Grad der Überschreitung und Ort des Verstoßes unterschiedlich harte Strafen.

So kann eine Geschwindigkeitsüberschreitung von weniger als 20 km/h mit einem Verwarngeld geahndet werden, während bei einer Überschreitung von mehr als 40 km/h ein Bußgeld und Punkte in Flensburg drohen. In besonders schweren Fällen kann auch ein Strafverfahren eingeleitet werden.

Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss

Das Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss ist ein besonders schweres Verkehrsvergehen, das mit empfindlichen Strafen geahndet wird. So kann ein alkoholisierter Fahrer bereits bei einem Blutalkoholwert von 0,3 Promille mit einem Bußgeld und einem Monat Fahrverbot rechnen. Bei höheren Werten oder bei einer Wiederholung des Vergehens drohen empfindlich höhere Sanktionierungen bis zum Freiheitsentzug.

Fahren ohne Fahrerlaubnis

Das Fahren ohne gültige Fahrerlaubnis stellt ebenfalls ein schweres Verkehrsvergehen dar und wird entsprechend energisch verfolgt. Wer ohne gültige Fahrerlaubnis kontrolliert wurde, muss ebenfalls mit der Verhängung eines Bußgeldes und einem Fahrverbot rechnen. Auch hier kann in besonders schweren Fällen – beispielsweise bei einer Wiederholung des Vergehens – eine Freiheitsstrafe verhängt werden.

Fahrerflucht

Wenn ein Fahrzeugführer nach einem Unfall den Unfallort verlässt, ohne seine Personalien zu hinterlassen oder die Polizei zu informieren, liegt ein besonders schweres Verkehrsdelikt vor. Dabei ist es unerheblich, ob nur ein Sachschaden vorlag. Das unerlaubte Entfernen vom Unfallort kann daher erhebliche Folgen haben. Der flüchtige Fahrer riskiert durch seine Fahrerflucht eine hohe Strafe und kann sogar seine Fahrerlaubnis verlieren.

Fazit: Strafen für Vergehen im Straßenverkehr

Egal, ob es sich um eine einfache Geschwindigkeitsüberschreitung oder ein schweres Vergehen wie Fahren unter Alkoholeinfluss oder Fahrerflucht handelt: Jeder dieser Verstöße kann ernste Konsequenzen nach sich ziehen. Nur wenn alle Verkehrsteilnehmer die Regeln und Gesetze einhalten, kann eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr gewährleistet werden.

 

Man sollte sich stets bewusst darüber sein, dass jedes Vergehen auf der Straße nicht nur den Verursacher selbst, sondern auch andere gefährdet. Daher ist es richtig, dass Verkehrsvergehen ernst genommen und entsprechend bestraft werden. Ob die Strafmaße im Einzelfall immer angemessen sind, ist aber mit Sicherheit Ansichtssache.

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