Fahrbericht: So fährt sich der Scirocco GT24 (2009)

Zusammenarbeit von Forschung und Entwicklung mit VW-Motorsport ist die Basis für die erfolgreichen Renn-Sciroccos GT24

Fahrbericht: So fährt sich der Scirocco GT24 (2009): Zusammenarbeit von Forschung und Entwicklung mit VW-Motorsport ist die Basis für die erfolgreichen Renn-Sciroccos GT24
Erstellt am 14. Juli 2009

Es rauscht wie ein aufgedrehter Wasserhahn. Die Digitalanzeige vor dem Lenkrad des Scirocco GT-24-CNG signalisiert, wie voll der Erdgastank des Rennwagens bereits ist. Nach rund einer Minute wird der Tankstutzen mit einem Zischen abgezogen. Laut brüllt der Motor in der Front, und es geht wieder auf die Strecke. Beim Tracktest in Oschersleben zeigt Volkswagen-Motorsport seine Siegerautos vom 24 Stunden Rennen auf der Nordschleife und VAU-MAX.de konnte einmal hinters Lenkrad des VW Scirocco GT24.

Dass die mit Erdgas befeuerten 24 Stunden Rennen Sciroccos den konventionell mit Benzin angetriebenen Flitzern nicht unterlegen sind, bewies Platz 17 im Gesamtklassement des 24 Stunden Rennen. Die Benziner belegten die Ränge 15 und 20. Mit verantwortlich für den Erdgas-Erfolg in der Eifel ist die intensive Zusammenarbeit zwischen der Forschungs- und Entwicklungsabteilung im Wolfsburger Werk und den Spezialisten vom Bereich Motorsport in Hannover. „Ohne die Unterstützung aus Wolfsburg wäre der Erfolg so nicht möglich gewesen“, betonte VW-Motorsportdirektor Kris Nissen am Rand des Tracktests in Oschersleben.

Ein Langstreckenrennen ist auch immer eine harte Prüfung für das Material, ganz besonders aber das 24 Stunden Rennen. Die Techniker gewinnen wertvolle Erkenntnisse über die Qualität ihres Produktes. Wie wichtig Motorsport für Volkswagen ist, zeigte Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg. Er setzte sich in der Eifel selber hinter das Lenkrad des CNG-Renners, um seine ganz persönlichen Eindrücke unter Rennbedingungen zu sammeln.

Achterbahn fahren ist nichts dagegen

Verglichen mit dem benzingetrieben Renn-Scirocco zeigt der Erdgas-Flitzer nur wenig Unterschiede. Das Cockpit sieht gleich aus und der Motor hört sich in beiden Autos gleich an. Es festigt sich aber der Eindruck, dass der Erdgas-Scirocco beim Beschleunigen etwas früher am Gas hängt. Sonst wirken und fahren sich beide Boliden gleich.

Die Autos sind annähernd gleich schnell und fahren sich nahezu identisch“, bestätigt Dakar-Veteran und Nürburgring-Pilot Dieter Depping. Im Renntaxi zeigt er, was mit den GT-24-Flitzern alles möglich ist. Achterbahn fahren ist nichts gegen ein paar Runden auf der Strecke in Oschersleben.

Dabei ist der Scirocco überraschend “weich“ gefedert. Das Fahrwerk vermittelt für einen hochgezüchteten Rennwagen relativ viel Bequemlichkeit. „Das liegt daran, dass wir mit dem Auto noch die Abstimmung von der Nordschleife fahren“, erklärt Motorsportsprecher Uwe Baldes. Der Kurs in der Eifel erfordere wegen der vielen Bodenwellen und Hügel ein sehr viel weicheres Fahrwerk.

Bei einer härteren Abstimmung würde das Fahrzeug auf der Nordschleife häufig kleine Sprünge machen. „Dann haben die Reifen keinen Bodenkontakt und wir bekommen die Kraft nicht auf die Straße und fahren langsamer“, begründet Baldes und fügt an: „Es bringt nichts, wenn der Fahrer mit seinem Auto kämpfen muss – schon gar nicht bei einem Langstreckenrennen.“ Aber für den Kurs in Oschersleben würde er den Scirocco anders abstimmen.

Text: Tim Westermann Fotos: Tim Westermann / VW-Motorsport

 

 

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