Der kann was, was keiner kann VW Golf 6 GTD Test (2010)

Ein GTI mit Diesel-Motor im VAU-MAX.de Test

Der kann was, was keiner kann VW Golf 6 GTD Test (2010): Ein GTI mit Diesel-Motor im VAU-MAX.de Test
Erstellt am 24. November 2009

Stop, sie tanken falsch! Bei einem der wenigen Tankstopps während unseres Golf 6 GTD-Tests passierte es. An den Zapfsäulen gegenüber stand ein Mittvierziger und schaute misstrauisch über das Dach seines Golf 5 zu uns, sprang förmlich über seinen Wagen um uns anschließend vor einem vermeintlichen Fehler zu bewähren. Noch verwunderte schauet der gute Mann, als wir ihm erklärte, dass dieser “GTI“ tatsächlich mit Diesel fährt.

Ich fahre schon lange Volkswagen und jedes Jahr um die 30.000 Kilometer. Einen Golf 6 GTI kam für mich leider nie in Frage, obwohl ich beim“ Kauf meines Golf 5 kurz davor war schwach zu werden. Aber ein Diesel ist für mich einfach wirtschaftlicher.“

Der GTD - eine echte Alternative?

Und genau für solche Fälle ist nun der Golf 6 GTD zur Stelle. Mit ihm soll jene Kundschaft angesprochen werden, die es sportlich und dennoch sparsam will. Der GTD basiert dabei weitgehend auf dem aktuellen GTI. Achsen, Fahrwerk, Lenkung und selbst weite Strecken der Optik stammen vom GTI.

GTI und GTD Zwillinge mit unterschiedlichen Genen

Kein Wunder also, dass der Golf 6 GTD leicht mit seinem Benzinbruder verwechselt wird. Bis auf den letzten Buchstaben des Schriftzuges und die verchromten, statt roten, Querstreben im Kühlergrill präsentiert sich der GTD als 1:1 Kopie des GTI. Ganz ähnlich auch die Seitenlinie mit den GTI-eigenen Seitenschweller. Nur beim Design der Felgen unterscheiden sich die Beiden wieder.

Am Heck fällt dem Kenner der etwas anders geformte Stoßfänger ins Auge. Im Gegensatz zum GTI trägt der GTD nämlich seine zwei verchromten Endrohre nur links und dicht bei einander. Der Dachkantenspoiler und die dunkelroten Rückleuchten findet man hingegen an beiden Modellen. Ganz ähnlich auch der Innenraum. Alles was der GTI zu bieten hat hat auch im GTD.

Der Innenraum des GTD - eine 1:1 Kopie vom GTI

Angefangen bei den Zierleisten, Alupedalen bis hin zum schwarzen Innenhimmel. Sportlicher kann ein Diesel einfach nicht sein. Selbst die Sportsitze des GTI sind an Bord. Wer auf den originalen Stoffbezug und nichts auf Lederbezüge zurück greift erhält sogar das GTI-typische Karomuster auf den Sitzmittelbahnen, das im GTD jedoch grau statt rot wie bei beim GTI gefärbt ist und die Chromleisten des Kühlergrills aufgreift.

Leider, verpasste man dem GTD-Gestühl auch die etwas klobigen Kopfstützen des Golf 6 GTI. Die im direkten Vergleich zu denen des Golf 5 GTI mehr als bescheiden wirken. Deutlich schicker fällt da schon das griffige Sportlenkrad mit viel Chrom und der GTD-Plakette auf der Mittelspeiche aus.

Kann in einem Diesel Golf GTI-Feeling aufkommen?

Einfache Frage, klare Antwort: Ja es kann! Auch wenn es sich der ein oder andere vielleicht nicht vorstellen kann. Im GTD hat Diesel-Feeling keine Chance. Verantwortlich dafür, der Common-Rail-TDI der seine Selbstzünder-Seele geschickt zu verschleiern mag. Sowohl Laufruhe aus auch die Geräuschkulisse sind nah am Benziner und Welten von Pumpe-Düse-Triebwerken.

Beinah möchte man glauben, das es unmöglich “nur“ 170 PS sind die hier für Vortrieb sorgen. Doch weniger die Motorleistung als vielmehr das hohe Drehmoment von 350Nm ab 1800 U/min sorgt für Fahrspaß.Willig dreht der TDI hoch und schnell streift die Drehzahlmesser-Nadel den roten Bereich. Der nächste höhere Gang klackt ohne Probleme sauber und präzise ein. Nach nur 8,1 Sekunden fällt die 100Km/h Markierung und erst bei 222 Stundenkilometer endet der Vorwärtsgang des GTD.

Im Golf 6 GTD passt alles perfekt zusammen

Dank des GTI-Fahrwerk, der direkten Lenkung und der Top-Bremsen sehnt man sich hinter dem griffigen Volant geradezu nach der nächsten Kurze. Kurz angebremst, sauber den Kurveneingang erwischt und wie auf Schienen hindurch. Selbst wenn man dem GTD so richtig die Sporen zeigt die Verbrauchsanzeige selten einen Wert über sieben Liter.

Im VAU-MAX-Test und während unserer Probefahrt konsumierte der GTD gar nur 6,3 Liter Diesel auf einhundert Kilometer im Drittelmix. Kein Wunder also, dass die Multifunktionsanzeige des GTD nach einem Tankstopp bei 900 Kilometer Reichweite steht. Der GTD kombiniert Fahrspaß, Wirtschaftlichkeit und sportliches Design auf eine einzigartige Art.

VAU-MAX-kompakt

Typ: VW Golf 6 GTD


Motor: 4-Zyl.- 16V- Dieselmotor TDI CR (Dieselpartikelfilter), Hubraum 1.968ccm, Ventile pro Zylinder, Verdichtungsverhältnis 16,5:1, Gemischaufbereitung direkte Diesel-Einspritzung, Common Rail Aufladung/Typ/Druck Abgasturbolader/Ladedruck Zündanlage Selbstzünder, Diesel Abgasreinigung Zweiwege-Oxidations-Katalysator,
Leistung: 125kW (170PS) bei 4.200 U/min, Drehmoment 350Nm von 1.750-2.500 U/min

Getriebe: 6-Gang Handschaltgetriebe

Fahrwerk: Vorn: McPherson-Federbeinachse mit unteren Dreiecksquerlenkern. Hinten: Vierlenker-Hinterachse mit getrennter Feder-Dämpfer-Anordnung, Stabilisator vorn und hinten. ESP, ASR, elektromechanische Lenkung mit geschwindigkeitsabhängiger Servounterstützung.

Bremsanlage: Rundum Scheibenbremsen, vorne 312mm innenbelüftet, hinten 256mm, ABS, EBV, Dual Brake Assist.

Felgen: 7 J x 17 serienmäßig, 18“-Felgen optional

Bereifung: 225/45 R17

Länge: 4.213mm

Breite: 1.779mm

Höhe: 1.501mm

Fahrleistungen: 0 – 80km/h in 5,7s, 0-100 km/h in 8,1s, ¼ Meile in 16sek.,

Höchstgeschwindigkeit: 222km/h

Verbrauch: im VAU-MAX Test rund 6,3 Liter

Leergewicht: 1329kg

Ausstattung des Testwagen: unter anderem 18 Zoll Felgen, 4-Türen, DCC-Fahrwerk, Tempomat, Lederausstattung, RDC 510, Seitenairbags hinten, abgedunklte Scheiben hinten, Xenon-Scheinwerfer, Spiegelpaket

Fahrzeugpreis: 37.379,- Euro

Basispreis ab 27.475,- Euro

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