Ist der VW CC, so die offizielle Bezeichnung des Passats, nach dem Facelifting nun mehr Passat oder mehr Phaeton? Wir waren im Top-Modell unterwegs und haben uns selbst ein Bild davon gemacht. Beim Blick unter die Motorhaube lässt der 3.6 Liter große V6 jedenfalls auf Phaeton schließen. Im Innenraum erinnert hingegen alles an den guten alten Passat. Dennoch steckt der neue CC voller Oberklasse-Features.
Aus Passat wurde CC
Im Jahr 2008 rollte der CC, damals noch als Passat CC, erstmals an den Start. Schon zu diesem Zeitpunkt war der Passat CC bis auf das Armaturenbrett ein eigenständiges Modell. In Sachen Karosserie unterschied sich der Passat CC grundlegend vom klassischen Passat. Auch nach dem Facelifting und der Anpassung ans aktuelle VW-Gesicht ist der CC ein ganz eigenständiges Modell geblieben.
Die neu gestalteten Scheinwerfer, Stoßfänger und Heckleuchten stehen dem neuen Passat ausgezeichnet. Damit sich der flache Wolfsburger weiter vom alten Passat distanzieren kann, ließen die Marketingstrategen das Passat in der Typenbezeichnung weg und tauften ihn schlicht auf Volkswagen CC. Das CC steht dabei übrigens nach wie vor für Comfort-Coupé. Allerdings dürfte es noch einige Zeit dauern, bis auch der Volksmund das Passat beim CC vergessen hat.
V6-Power vom R36
In Sachen Komfort mangelt es dem CC an Verfügbarkeit kaum. Besonders die Top-Version mit ihren 300 PS starken V6 (bekannt vom R36) und der üppigen VW-Testwagenausstattung hat es in sich. Wer bei seiner CC-Bestellung die Kreuze in der Aufpreisliste an den richtigen Stellen macht, rückt seinen CC ganz leicht in Richtung Phaeton. Wer hier jedoch sparsamer agiert, siedelt den CC allerdings schnell in der Nähe des Passats an.
CC-Vollausstattung oder Spar-Phaeton?
Unser Testwagen jedenfalls landet aufgrund seiner großzügigen Ausstattung bei einem Verkaufspreis von 59.380 Euro (Basispreis V6 4Motion 43.825 ). Der günstigste Phaeton startet allerdings erst bei 69.150 Euro und ohne jegliche Extras.
Viele Helfer sorgen für Sicherheit und Entspannung
Der CC kann mit vielen Features aus dem Phaeton-Regal glänzen, die somit auch in der oberen Mittelklasse Einzug halten. So hält der Tempomat ACC automatisch den Abstand zum Vordermann, der Lane Assist sorgt dafür das man mit dem CC immer auf der richtigen Spur bleibt, und der Side Assist warnt vor Fahrzeugen im toten Winkel.
Allerdings kann der CC noch mit einem Rear Assist (Rückfahrkamera) und einem Park-Assist auftrumpfen. Neben all den Hilfssystemen kommt der Fahrspaß nicht zu kurz. Im Vergleich mit dem Phaeton V6 leistet der 3.6-Liter-BWS-Motor im CC mit 300 PS ganze 20 PS mehr. Erschwerend kommt hinzu, dass der Phaeton ganze 450 Kilogramm mehr auf wie Waage bringt, was den CC in einem ganz anderen Licht und mit seinen 1.704 Kilogramm fast schon leicht erscheinen lässt.
Mit seinen 300 PS und dem 4Motion Allradantrieb macht der CC einfach immer eine mordsmäßig Laune. Allein der Knopfdruck auf den Start-Button zaubert einem ein Lächeln ins Gesicht, wenn der satte Sound des 6-Zylinders erklingt.
Das der CC in der V6-Version ausschließlich als DSG-Variante zu haben ist, zahlt sich für Käufer zusätzlich aus. Ein Schalthebel würde irgendwie so gar nicht zum eleganten CC passen. Dafür arbeitet das Direktschaltgetriebe auch einfach zu sauber.
GTI- oder Phaeton-Feeling auf Knopfdruck
Wer es wirklich einmal so richtig krachen lassen will, muss den Wählhebel einfach auf Stellung S schieben und das elektronisch verstellbare DDC in Sport-Einstellung bringen. Dann wird nicht nur das Fahrwerk deutlich straffer, nein auch die Lenkung ist direkter ausgelegt und das Ansprechverhalten des Gaspedals wird spontaner nicht das es der 350 Nm starke V6 nötig hätte.
47 Bilder Fotostrecke | Bilder: Fahrbericht Volkswagen CC V6 4Motion : Unterwegs im CC Facelift Ganz anders verhält sich der CC, wird das Fahrwerk auf Komfort-Modus gestellt. Nun federt der CC sauber und weich ab, sodass die Insassen nichts vom Zustand der Straße spüren. Dank der optionalen Doppelverglasung sinkt der Geräuschlevel im Innenraum merklich weiter ab. Sind dann auf langen Autobahnetappen der automatische Tempomat, der Side-, und Lane-Assist aktiviert, stellt sich noch mehr Oberklasse-Feeling ein und es kommt die Frage auf, wozu gibt es eigentlich den Phaeton?
VAU-MAX-kompakt
Typ: Volkswagen CC Facelift, Modelljahr 2012
Motor: 6-Zylinder-V6-Ottomotor FSI, Bohrung/Hub 89/96,3 mm Verdichtung: 11,4:1
Leistung: 300 PS bei 6.600 U/min, 350 Nm von 2.400 5.300 U/min
Getriebe: 6-Gang-DSG-Getriebe, 4Motion Allradantrieb
Fahrwerk: McPherson-Federbeinachse mit unteren Dreiecksquerlenkern;
Hinten: Vierlenker-Hinterachse mit getrennter Feder-Dämpfer-Anordnung, Stabilisator vorn und hinten; ESP, ASR, elektromechanische Lenkung mit geschwindigkeitsabhängiger Servo-Unterstützung, automatische Fahrwerksregelung DCC
Bremsanlage: innenbelüftete Scheibenbremsen rundum, Durchmesser vorn 340 mm, hinten 310 mm, Bremssättel blau lackiert
Felgen: Alufelgen 7,5J x 17 (Serie)
Bereifung: 235/45 R17
Fahrleistungen: von 0-100km/h in 5,6 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 263 km/h laut Tacho
Durchschnittsverbrauch im VAU-MAX.de-Test 9,6 Liter/100 km über 2.745 Kilometer Testdistanz, VAU-MAX.de Minimalverbrauch 7,1 Liter
Leergewicht: 1.704 kg
Sonderausstattung Testwagen: RNS 510, Ambiente-Paket, automatische Distanzregelung ACC und Umfeld-Beobachtungssystem mit City-Notbremsfunktion, dynamische Fernlichtregulierung Dynamic Light Assist, Multimedia-IN-Anschluss, Parklenkassistent mit Rückfahrkamera, Keyless Access, Seitenairbags und Gurtstraffer hinten, Seitenscheiben in Verbundsicherheitsglas, Soundsystem von Dynaudio, Standheizung, Winterpaket mit beheizbaren Rücksitzen, Xenonscheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht, Lederausstattung Nappa, Climatronic, 5-Sitzer-Paket, Dekoreinlagen in Alu, MFA Premium, TV-Empfang
Fahrzeugpreis Testwagen: 59.380 Euro
Basispreis Volkswagen CC Limousine ab 43.825 Euro (Stand Modelljahr 2012)
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