2016er VW Tiguan TDI mit Frontantrieb im VAU-MAX.de-Fahrbericht

Stadt, Land, Schluss

2016er VW Tiguan TDI mit Frontantrieb im VAU-MAX.de-Fahrbericht: Stadt, Land, Schluss
Erstellt am 6. September 2016

Volkswagen hat den Tiguan runderneuert und bietet das kompakte SUV nicht nur mit Allradantrieb an. Wir waren mit der 150 PS starken TDI-Variante mit Frontantrieb unterwegs. Sind wir doch mal ehrlich, wer fährt mit einem locker über 35.000 Euro teuren Wagen so richtig ins Gelände, über Stock und Stein und riskiert dabei vielleicht noch Kratzer, Dellen und wer weiß noch was für Schäden am Unterboden, an den Schwellern oder Aluminium-Rädern, oder?

Mehr als einen kurzen Abstecher beim Gassi gehen mit dem Vierbeiner auf den nächsten Forst- und Feldweg oder vielleicht mal das Erklimmen einer „urbanen“ Bordsteinkante müssen sich heutzutage die meisten SUV einfach begnügen. Und dennoch erfreut sich kein Fahrzeugsegment so großer Beliebtheit wie das der „Sport Utility Vehicles“. Vom Kleinwagen bis zur Oberklasse haben die Hersteller entsprechende Modelle in petto.

Seit gerade einmal 2007 punktet Volkswagen mit seinem kompakten SUV Tiguan erfolgreich beim Käufer. Trotz des seitdem stark gewachsenen Angebot am Markt und dem Ausfüllen immer kleinerer Fahrzeug-Nischen - auch im Segment der SUV - dürfte der Tiguan seine Erfolgsgeschichte dennoch fortschreiben können.

Motorleistung nach Größe des Geldbeutels von 125 bis 240 PS

Nach dem Golf und Passat ist der Tiguan das dritte VW-Modell auf Basis das modularen Querbaukasten MQB. Aktuell deckt das Leistungs- und Preisspektrum vom 125-PS-Benziner zum Preis von 25.975 € bis hin zum 240-PS-TDI mit 7-Gang-DSG zum Basispreis von 42.700 € die meisten Portemonnaies ab.

61 Bilder Fotostrecke | Stadt, Land, Schluss - Die Bilder des 2016er Tiguan: 2016er VW Tiguan TDI mit Frontantrieb im VAU-MAX.de-Fahrbericht #01 #02 Goldene Mitte und einer der wohl am häufigsten georderten Motorisierung dürfte aber der von uns gefahren 2.0-TDI, mit einer Leistung von 150 PS sein. Verfügbar ist der Selbstzünder in den bekannten Ausstattungsvarianten Trendline, Comfortline und Highline. Als einzige Einschränkung muss derjenige bei diesem Motor machen, der den Gangwechsel hier noch manuell ausführen will und muss sich dabei mit einem reinen Vorderradantrieb begnügen. Was bei einer 99%igen Straßennutzung eher ein Vor- als Nachteil sein dürfte.

Allradantrieb, wofür eigentlich?

Immerhin ist der TDI mit 350 Nm gut versorgt, die aber nicht so gewaltig sind, die bewährte Vorderachse des Tiguan zu überfordern, und im Notfall ist ja die elektronische Differentialsperre XDS sowie eine Traktionskontrolle zur Stelle. Beides dürfte im Normalbetrieb allerdings selten zum Einsatz kommen. Maximal auf nasser Fahrbahn und bei übermäßigem Einsatz von Gas und Kupplung lassen sich die Reifen an ihre Grenzen bringen.

Im Alltagsbetrieb lässt sich das Fahrwerk nicht aus der Ruhe bringen. Mit den drei unterschiedlichen Modi des optionalen DCC-Fahrwerks lässt sich der Tiguan individuell abstimmen, wobei ihm für unseren Geschmack der Comfort-Modus am besten steht. Hier bügelt der Tiguan auch die Unebenheiten schlechter Straßen sauber weg. Überhaupt wird der Fahrkomfort groß geschrieben, vor allem, wenn die zahlreichen Fahrassistenz-Systeme an Bord sind.

So entlastet der Spurhalteassistent in Verbindung mit dem automatischen Abstandstempomat den Fahrer besonders auf der Autobahn und langen Strecken ungemein. Schulterblick-Muffel erhalten durch den Blind-Spot-Assist (Toter-Winkel-Warner) eine vorzügliche Unterstützung.

Früher hieß es "Digifiz", heute Activ Info-Display

Absoluter Blickfang im ohnehin schon durchgestylten Innenraum ist der Aufpreis-pflichtige, voll digitale Tacho. Die von VW als Activ Info-Display angebotene Tachoeinheit lässt sich mit ihren fünf unterschiedlichen Designs ganz individuell an den Geschmack und die Bedürfnisse des Fahrers anpassen.

Im neuen Tiguan hielt aber ein weiteres, cooles Feature Einzug, das wir bislang nur vom großen Bruder Touareg kannten - das Area-View-Kamerasystem. Via der Rückfahrkamera und zusätzlicher Kameras in den Seitenspiegeln sowie im Kühlergrill errechnet das System ein Rundumbild um den Wagen. Ein praktisches System, das sich im Offroad-Betrieb genauso gut macht wie beim Rangieren in engen Parkhäuser, denn der Tiguan hat in seiner aktuellen Generation in Sachen Länge, Breite und Radstand zugenommen. Nur was die Gesamthöhe angeht, senkte sich das Dach um fast 5 cm ab.

Mit seinem Radstand von 2.861 mm markiert der Tiguan aktuell die goldene Mitte im SUV-Segment des Konzerns. Doch die hauseigene Konkurrenz schläft nicht. Mit dem brandneuen und etwas kleineren Seat Ateca und dem deutlich längeren Skoda Kodiaq lauern im eigenen Haus schon zwei Gegner. Beide kommen zudem mit identischer Technik aus dem MQB-Baukasten daher und machen Jagd auf Tiguan-Kunden machen.

Fazit: Schickes Design, bewährter Motor, tolle Technik. Der Tiguan in seiner aktuellen Version überzeugt auch mit Handschaltung und reinem Vorderradantrieb. Wer es unbedingt will, der kann auch zur Allrad-Version greifen, die jedoch das Gewicht, den Kraftstoffverbrauch und den Basispreis erhöht. Die 150 PS starke TDI-Version mit Handschaltung dürfte für die meisten Kunden und Anforderungen völlig ausreichend sein. Statt zum größeren Motor oder Allrad zu greifen, sollte man lieber in Fahrassistenzsysteme oder ein Navigationssystem investieren.

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3 Kommentare

  • Seat-Seb

    Seat-Seb

    Noch Fragen? "Über 70% der Käufer wählen die höchste Ausstattungsvariante, aber gerade mal ein Drittel nimmt den Allradantrieb" http://www.vau-max.de/magazin/vau-max-inside/fahrbericht-unterwegs-mit-dem-neuen-seat-ateca-tdi-und-ecotsi.5335
  • Seat-Seb

    Seat-Seb

    Da bist du wohl eine Ausnahme, Die Leute kaufen sich die SUV doch eh nur um höher zu sitzen.
  • enim

    Enim

    "(...) und riskiert dabei vielleicht noch Kratzer, Dellen und wer weiß noch was für Schäden am Unterboden, an den Schwellern oder Aluminium-Rädern, oder?" --- Äh, wie bitte? Das SUV ist zum Fahren da, gerne auch im Gelände. Zahlreiche Tests belegen, dass mit dem Tiguan jeder Anfänger super offroad zurechtkommt. Ich persönlich riskiere gerne Kratzer im *Unterboden* oder an den *Schwellern* (who cares?), kann aber dann mit dem Kfz mal so richtig durch die Pampa. --- "Statt zum größeren Motor oder Allrad zu greifen, sollte man lieber in Fahrassistenzsysteme oder ein Navigationssystem investieren." --- Oder man macht einfach beides! Dann schafft man's auch mit dem Wohnwagen über die Serpentinen.

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