Die HWA AG ist nicht nur das kleine, gallische Dorf in Affalterbach, sondern auch Schöpfer des sagenhaften HWA EVO, einer Weiterentwicklung des legendären Evo 2 auf Basis des Mercedes-Benz W201. Die Idee, den sportlichen Baby-Benz neu zu erfinden ist so einfach wie genial. Fangemeinde und Kultstatus sind riesig. Der Zuspruch ist enorm. Nach der weltweiten Präsentation des neuen HWA EVO Anfang des Jahres, hat das renommierte Motorsport- und Ingenieurunternehmen HWA AG (HWA) nun weitere Details seines hochmodernen Supersportwagen veröffentlicht. Die H&R Spezialfedern GmbH & Co. KG ist einer der führenden Hersteller hochwertiger Fahrwerkskomponenten und verleiht dem HWA EVO die nötige Stabilität.
Der HWA EVO bleibt dem Ethos des legendären Mercedes-Benz 190E 2.5-16 EVO II treu und wurde von Grund auf neu entwickelt. Limitiert auf nur 100 Exemplare, bietet der HWA EVO durch den gezielten Einsatz modernster Materialien, Technik und Fertigungsmethoden ein unvergleichliches Fahrerlebnis.
Design, Technik und Zulieferer müssen stimmen
„Der HWA EVO ist weit mehr als nur ein ‚Restomod‘. Um unsere Vision dieses Fahrzeugs vollständig umzusetzen, betreiben wir einen einmalig hohen Aufwand in Bezug auf Design, Technik und Zulieferer,“ erklärt Gordian von Schöning, CTO von HWA. „Wir haben nicht nur auf unsere eigene jahrzehntelange Erfahrung im Motorsport und in der Produktion von Supersportwagen zurückgegriffen, sondern auch Techniken und Partnerschaften genutzt, die normalerweise nur auf OEM-Ebene zu finden sind, um sicher zu sein, dass unser Fahrzeug dem Namen EVO würdig wird.“
Jeder HWA EVO beginnt mit einem handverlesenen Mercedes-Benz W201, welcher auf sein originales Stahlchassis zurückgebaut und sorgfältig geprüft wird, um den hohen Qualitätsstandards von HWA gerecht zu werden. Um moderne Leistung und Sicherheitsstandards zu erreichen, werden bereits in diesem frühen Stadium umfassende Modifikationen vorgenommen.
Basis ist ein Mercedes-Benz W201
Die Front- und Heckpartien des Originalfahrzeugs werden entfernt und durch neue Motorsport-Subframes aus Aluminium und hochfestem Stahl ersetzt, welche HWA selbst entwickelt. Dies gewährleistet nicht nur zeitgemäßes Crashverhalten und Sicherheit, sondern ermöglicht auch die direkte Montage des Fahrwerks an der neuen Chassis-Struktur und schafft so eine robuste Plattform für maximale Fahrpräzision und Fahrerrückmeldung.
Das Chassis wird darüber hinaus modifiziert, um den 3,0-Liter-Biturbo-V6-Motor so tief und so weit hinten wie möglich zu montieren. Die Vorderachse wird um 50 mm nach vorne versetzt, die Nebenaggregate neu positioniert und das Sechsgang-Schaltgetriebe nach hinten verlegt. Diese Front-Mittelmotorkonfiguration mit Transaxle-Anordnung ermöglicht eine optimale Gewichtsverteilung von annähernd 50/50 und sorgt für ein vom Motorsport inspiriertes Fahrerlebnis.
Dem W201-Chassis geht es an den Kragen
Der verstärkte Mittelteil des originalen Chassis – einschließlich der A-, B- und C-Säulen – sorgt dafür, dass die Energie effizient durch die neue, robuste Struktur geleitet wird. Im Gegensatz zum ursprünglichen W201 weist der HWA EVO mehr als die doppelte Torsionssteifigkeit auf, vergleichbar mit einem hochmodernen Serien-Supersportwagen. Insgesamt werden rund 75% des Originalfahrzeugs ersetzt, bevor das vollständige Chassis eine kathodische Tauchlackierung (KTL) für Korrosionsschutz auf OEM-Niveau erhält.
Nach der Vorbereitung des Chassis beginnt die Montage der weiteren Komponenten, die zur herausragenden Leistung des HWA EVO beitragen. Während HWA sein umfangreiches Fachwissen nutzt, um zahlreiche maßgefertigte Komponenten wie DTM-inspirierte Querlenker, CNC-gefräste Radträger und verschiedene Fahrwerkskomponenten zu fertigen, arbeitet das Unternehmen aus Affalterbach außerdem mit führenden Partnern zusammen, um eine Spitzenleistung sicherzustellen.
H&R sorgt für die nötige Stabilität
Zwei Bremsoptionen – Stahl und Carbon-Keramik – stammen von Brembo und minimieren rotierende Massen und ungefederte Gewichte. KW-Dämpfer, manuell oder elektronisch verstellbar je nach Fahrzeugkonfiguration, wurden speziell für den HWA EVO entwickelt. Die Kinematik der Aufhängung ermöglicht zudem eine Sturzanpassung bei intensiven Fahrbedingungen, wobei die Stabilität durch Stabilisatoren von H&R weiter erhöht wird.
In Sachen Handling und Stabilität setzt HWA nicht nur auf physische Komponenten. Das Unternehmen ist einen außergewöhnlichen Schritt gegangen und entwickelt in Zusammenarbeit mit Bosch ein eigenes ESP-System, das die ABS-Aktivierung integriert und ein maßgeschneidertes Steuergerät umfasst.
Bosch als wichtiger Partner
„Es ist sehr ungewöhnlich, dass ein Kleinserienhersteller wie HWA für eine so limitierte Produktionsserie eine Partnerschaft mit einem erstklassigen OEM-Zulieferer wie Bosch eingeht“, sagt von Schöning. „Aber als wir abwägten, wie wir das volle Potenzial des Fahrzeugs ausschöpfen und dem hohen technischen Niveau, das wir in das Fahrzeug gesteckt haben, gerecht werden könnten, kamen wir zu dem Schluss, dass es die einzige Option war, die für uns in Frage kam.“
„Wir arbeiten seit über 25 Jahren mit Bosch als zuverlässigem Partner zusammen und die Beteiligung an diesem Projekt verleiht uns und unseren Kunden volles Vertrauen in die Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit unseres neuen EVO.“
Fast alle 100 Fahrzeuge sind reserviert
Um das außergewöhnliche technische Engagement zu krönen, wird das neu konzipierte Chassis mit einer Vollcarbon-Außenhaut versehen. Die maßgefertigten Formteile umfassen nicht nur individuelle Abschnitte wie Türen und Dach, sondern auch beeindruckende Strukturen für die Front- und Heckpartie des Fahrzeugs. Die Produktion dieser Bereiche in einer einzigen Form stellt eine extreme Herausforderung dar, ermöglicht es aber, dass die Karosserie eine strukturelle Funktion erhält und trägt somit sowohl zur außergewöhnlichen Steifigkeit als auch zum bemerkenswert niedrigen Leergewicht des Fahrzeugs bei.
Während des gesamten Prozesses wird die Präzision des Motorsports mit der Zuverlässigkeit, der Haltbarkeit, dem Komfort und der Sicherheit in der Praxis in Einklang gebracht. Neben intensiven Simulationsprogrammen wird das Fahrzeug auch physischen Crashtests unterzogen, um maximalen Insassenschutz zu gewähren.
Von den streng limitierten 100 Fahrzeugen sind bereits nahezu alle Exemplare des Supersportwagens reserviert. Interessenten an den verbleibenden Produktionsplätzen und Fahrgestellnummern können sich direkt an das Unternehmen wenden.
Über HWA
Vom Rennsport bis zum perfekten Engineering: HWA steht als 360-Grad-Dienstleister für umfassende Technik- und Motorsport-Kompetenz in einer Multiprojektlandschaft. Das 1998 von Hans Werner Aufrecht gegründete, eigenständige Unternehmen mit Sitz in Affalterbach (Deutschland) stellt das erfolgreichste Team in der DTM und ist ein gefragter Partner für die Entwicklung von Hochleistungsfahrzeugen. Als Spezialisten für besondere Rennsport-Technologie und die dazugehörigen Entwicklungs-, Support- und Logistik-Dienstleistungen stammen auch zahlreiche Automotive- und Nachhaltigkeitsprojekte aus der Feder von HWA. Mit dem HWA EVO präsentierte das Affalterbacher Unternehmen kürzlich sein erstes Gesamtprojekt für einen straßenzugelassenen Sportwagen.
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