Deutschland ist bereit? Denkste!

Nachfrage nach E-Autos bricht dramatisch ein

Deutschland ist bereit? Denkste!: Nachfrage nach E-Autos bricht dramatisch ein
Erstellt am 21. Juli 2023

2030 ist das magische Jahr, an dem viele Hersteller und auch die EU aus dem Verbrenner aussteigen wollen. Das ist der Plan und die ambitionierten E-Auto-Ziele schienen ja mit Blick auf die starken Wachstumszahlen hoffentlich-und-irgendwie--vielleicht-sogar-eigentlich-ganz-bestimmt erreichbar zu sein. Die Anzahl der rein batterieelektrisch angetriebenen Pkw (BEV) wuchs auf dem deutschen Neuwagenmarkt im Juni immerhin um 64,4 Prozent und im ersten Halbjahr um 31,7 Prozent. Electric only (Slogan von Mercedes-Benz) - Deutschland ist bereit? Denkste! Der Sieg des E-Motors über den Verbrenner war deswegen ausgemachte Sache, weil man es in Besprechungsrunden so beschlossen hatte. Doch der deutsche Neuwagen-Kunde hat offenbar seinen eigenen Kopf. Er kehrt der Elektromobilität soeben den Rücken und will lieber Verbrenner fahren. Tatsache ist: Die E-Auto-Revolution ist schwer ins Stocken geraten.

Laut Koalitionsvertrag der Ampelkoalition wollte man bis 2030 mindestens 15 Millionen vollelektrische Pkw auf die deutschen Straßen zu bringen. Im Juni 2023 wurden im Tagesdurchschnitt 1.766 vollelektrische Pkw zwischen Garmisch und Flensburg neu zugelassen. Um das Ziel von 15 Millionen BEV-Pkw bis 2030 zu erreichen, müsste sich  aber tagtäglich 5.000 Käufer für einen vollelektrischen Personenwagen finden. Danach sieht es weder heute noch morgen aus. 

E-Auto-Neuwagengeschäft schwächt sich dramatisch ab

Das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe schlägt heute Alarm: „Die Nachfrage nach Elektroautos liegt aktuell branchenweit mehr als ein Drittel unter dem Vorjahr“, lautet die Krisennachricht. Die E-Auto-Revolution liegt danieder und dafür gibt es mehrere Gründe:

1. reduzierte Umweltprämie für Privatkunden und der Entfall der Kaufprämie für gewerbliche Kunden ab September.
2. hohe Strompreise
3. mangelhafte Ladeinfrastruktur
4. Das E-Auto-Angebot - es wird von Fahrzeugen der oberen Mittelklasse und Oberklasse dominiert - ist Privatkunden zu klein und zu teuer

Auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt brechen die Preise ein

Eine stark gesunkene Nachfrage nach E-Autos zeigt sich auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt, wie ein aktueller Marktreport zum zweiten Quartal des Jahres 2023 von AutoScout24 zeigt. Demnach bleibe die Nachfrage erheblich hinter einem stark wachsenden Angebot an gebrauchten E-Fahrzeugen zurück. Das Angebot an Stromern sei ca. vier Mal höher als im Vorjahreszeitraum. Die Nachfrage im Bereich gebrauchter E-Autos sei aber lediglich um 16 Prozent gestiegen. Das übergroße Angebot bei niedriger Nachfrage hat auf dem Gebrauchtwagenmarkt einen erheblichen Preisverfall bei E-Fahrzeugen zur Folge.

Dass das Erreichen der hohen E-Auto-Ziele bei dieser Entwicklung in weitere Ferne als das Jahr 2030 zu rücken droht, ruft die auch den Bundesverband eMobilität e.V (BEM) auf den Plan. Wenn die vereinbarten Klimaziele nicht zu erreichen wären, dann drohten massive Mobilitätseinschränkungen - auf Deutsch: Fahrverbote - mahnt man drohend beim BEM. Damit es doch nicht so weit käme und noch mehr Geld zur Förderung der E-Mobilität staatlicherseits bereitgestellt werden könne, müsste der Verbrennerantriebe zusätzlich belastet werden. „Wer den Benzin- und Dieselfahrzeugen die Steuervorteile nimmt und sie konsequent mit einer CO2-Steuer belegt, hat genügend Budget, um damit eine Kaufprämie auf alle elektrisch betriebenen Fahrzeuge auszureichen und den deutschen Herstellern die absolut notwendigen Hinweise für eine klimapolitisch gewünschte Produktpalette zu geben,“ meint BEM-Vorstand Markus Emmert.

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