Noch machen VW und Co die großen Schlagzeilen, wenn es um das Thema Elektrifizierung geht. Doch Seat gibt aus der zweiten Reihe Vollgas und treibt nicht nur die Elektrifizierung der Marke, sondern auch die Produktion bis hin zur Zellfertigung voran.
Die Autoindustrie steht vor gewaltigen Herausforderungen, und so ist die Umgestaltung der Wertschöpfungskette auch für Seat ein Muss im Wettlauf um die Elektrifizierung, die die Branche auf globaler Ebene revolutioniert. Bisher konnte sich Spanien mit seiner schwachen Ladeinfrastruktur in Sachen Elektrifizierung kaum in Szene setzen. Zu Beginn dieses Jahrzehnts stellte Seat seinen Zukunftsplan vor, der Investitionen in Höhe von zehn Milliarden Euro ankündigte, um Spanien in Zusammenarbeit mit mehr als 50 Unternehmen zu einem europäischen Zentrum für Elektromobilität zu machen. Die Initiative stellt die größte Einzelinvestition dar, die jemals in der spanischen Automobilindustrie getätigt wurde, um die Entwicklung und lokale Produktion von Elektroautos und vernetzten Fahrzeugen voranzutreiben.
Das soll der spanischen Wirtschaft mehr als 2,1 Milliarden Euro einbringen. Allein in das Seat-Stammwerk werden drei Milliarden Euro investiert: Doppelt so viel wie vor drei Jahrzehnten, als das Unternehmen die Fabrik von Grund auf neu errichtete.
Die zentrale Säule des Projekts ist die Elektrifizierung der Produktion in Martorell und des Volkswagen-Werks in Pamplona, während gleichzeitig ein Batterie-Ökosystem für Elektrofahrzeuge in Spanien aufgebaut wird, einschließlich einer neuen Gigafactory für Batteriezellen in Sagunto nahe Valencia und einer Gruppe von Zulieferern.
Diese Gigafactory für Batteriezellen soll zunächst eine jährliche Produktionskapazität von 40 GWh haben, kann jedoch bei Bedarf auf 60 GWh erweitert werden. Der Industriekomplex wird hierfür eine Fläche von rund 130 Hektar einnehmen und soll zusammen mit dem Zuliefererpark auf dem an die Power-Co-Fabrik angrenzenden Gelände insgesamt 200 Hektar erreichen. Diese zweite Zellfabrik des Unternehmens umfasst eine Investition von mehr als drei Milliarden Euro und wird mehr als 3.000 direkte Arbeitsplätze schaffen. So soll die iberische Halbinsel, bisher ohne Bedeutung in der Elektromobilität, ein technologischer Maßstab für die Batterieherstellung in Südeuropa zu werden.
Parallel wird in Martorell eine Fabrik für Batteriesysteme gebaut, die mit einem Invest von 300 Millionen Euro im nächsten Jahr fertiggestellt werden soll. Hier werden jene Zellen montiert, die in Sagunto hergestellt werden. Das Werk in Martorell soll damit eine Fläche von 64.000 Quadratmetern umfassen, wo 500 neue Arbeitsplätze entstehen. Gleich nebenan sollen die beiden elektrischen Kompaktmodelle VW ID.2 und der Cupra Raval vom Band laufen. Das Werk in Martorell wird zunächst über eine Produktionskapazität von 1.400 Batteriesystemen pro Tag verfügen, die über ein 600 Meter langes Fördersystem direkt an die Montagelinien der neuen Elektroautos geliefert werden. 11.000 Solarzellen auf dem Dach sorgen für eine eigene Energieversorgung von bis zu 70 Prozent.
Doch Seat investiert nicht allein in die Technik, sondern auch seine Mitarbeiter. Das Unternehmen führt das größte Lern- und Entwicklungsprogramm seiner Geschichte durch, das in den nächsten Jahren 450.000 Schulungsstunden für seine 12.000 Mitarbeiter vorsieht. Gleichzeitig werden die technologischen Ressourcen optimiert, um die Effizienz der gesamten Lieferkette zu verbessern. Ziel ist es, Martorell in eine intelligentere Fabrik zu verwandeln, indem virtuelle Realität und die Nutzung von Big Data zur Verbesserung der Produktionsprozesse und der Echtzeitüberwachung eingesetzt werden.
Diese Gesamtinvestition zielt darauf ab, die spanische Automobilindustrie für die kommenden Jahrzehnte fit zu machen und bis zu 150.000 neue Arbeitsplätze in allen Branchen zu schaffen. Das Seat-Stammwerk wird ab 2025 mit der Produktion von Elektrofahrzeugen beginnen. Nachdem in etwas mehr als einem Jahr die ersten Exemplare des Cupra Raval vom Band laufen, wird der VW ID.2 folgen, während in Pamplona ein kleiner Crossover auf Basis von ID.2 und Skoda Epiq montiert wird.
Joaquim Oliveira; press-inform
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