Autoscheiben sind wahre Hightech-Komponenten. Bei den Fensterflächen mit integrierten Antennen, Doppelglas, Koloration und Beheizung geht Audi nun noch einen Schritt weiter. Hier bestehen Scheiben zukünftig aus Recyclingglas und sind somit nachhaltiger denn je. Nach mehr als einem Jahr Erprobung ist es nun soweit. Das Pilotprojekt, Autoscheiben aus Recyclingglas zu fertigen, geht in den Serienbetrieb über.
Glasrecycling kennt jeder, der sein Altglas regelmäßig zum Glascontainer an der Ecke bringt. Zumeist werden die Glasflaschen – egal ob Wein, Bier oder Wasser - wieder eingeschmolzen und für neue Flaschen verwendet. Bald zieht das Altglas auch im Auto ein und bekommt so ein zweites Leben geschenkt. Audi macht aus seinem Pilotprojekt namens „Glassloop“ ein Serienmodul und so werden die Glasflächen im Audi Q4 E-tron ab Herbst aus Recyclingscheiben bestehen. Bisher wurden nicht mehr reparierbare Autoscheiben und Panoramadächer im Rahmen des sogenannten Downcycling zwar durchaus wiederverwandt; aber allenfalls im Bereich einer wenig anspruchsvollen Sekundärnutzung für Flachen oder Dämmmaterialien genutzt.
Gemeinsam mit den Firmen Reiling Glas Recycling, Saint-Gobain Glass sowie Saint-Gobain Sekurit wurde von Audi das Projekt Glassloop aufgesetzt, bei dem untersucht wird, wie sich Materialkreisläufe in der Serienproduktion umsetzen lassen. Nach einem Jahr intensiven Tests ist das Projekt nunmehr serienreif und so ist der Audi Q4 E-tron das erste Fahrzeug, was bald mit Recyclingscheiben im Straßenverkehr unterwegs ist. Kommt der Kunde mit einer defekten Autoscheibe in die Werkstatt, entscheidet dieser, ob das Glas repariert werden kann oder nach dem Austausch gegen eine neue Scheibe an die Recyclingfirma übergeben wird. „Bislang wurden aus dem Rezyklat meist Getränkeflaschen hergestellt“, erklärt Daniel Rottwinkel, Betriebsleiter bei der Reiling Glas Recycling. „Autoglas muss höchste Anforderungen erfüllen, beispielsweise in Fragen der Crash-Sicherheit. Für Flaschen gelten diese Ansprüche nicht.“ Die glasfremden Stoffe, wie PVB-Kunststofflayer (Poly-Vinyl-Butyral) im Glas, Scheibeneinfassungen, Metalle und Drähte, wie beispielsweise Heizdrähte und Antennenleitungen, sortiert das Unternehmen aus. Aussortiert wird mittels Magneten, Nicht-Eisen-Metallabscheider, Absauganlagen und elektro-optischer Sortieraggregate.
Das so gewonnene Glasgranulat wird eingeschmolzen und einem neuen Herstellungsprozess für automobiles Flachglas zugeführt. Der Altglasanteil der Scheiben beträgt dabei aktuell bis zu 30 Prozent. Dafür sollen so viele Scherben bereitgestellt werden, dass ein Rezyklat-Anteil über die gesamte Serienlaufzeit des Audi Q4 gesichert ist. Der Einbau der neuen Altscheiben ist für Modelle geplant, die ab September gefertigt werden. „Wenn wir nicht mehr reparierbare Autoscheiben so aufbereiten, dass sie sich wieder für die Automobilproduktion eignen, verbrauchen wir insgesamt weniger Primärrohstoffe und vermeiden ein Downcycling der nicht mehr reparierbaren Autoscheiben“, erklärt Philipp Eder, Projektleiter für Kreislaufwirtschaft in der Lieferkette bei Audi.
Das Projekt Glassloop ist Teil des Audi-Programms Act 4 Impact innerhalb der Produktions- und Lieferkette. Der Autobauer aus Ingolstadt will bis zum Jahre 2025 an seinen Produktionsstandorten durch seine geänderten Prozesse bei Fertigung und Logistik CO2-neutral sein. Audi will den Einsatz von Sekundärmaterialien erhöhen, wo es ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist. „Unser Ziel ist es, so viele Materialien wie möglich auf einem hohen Qualitätsniveau zurückzugewinnen, um sie in unserer Produktion erneut verwenden zu können“, unterstreicht Audi-CEO Markus Duesmann.
Patrick Solberg; press-inform
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