Volle Fahrt voraus: Opel-Kapitän bekennt sich zum Opel-Kult

Opel-Chef Karl-Thomas Neumann lässt sich von Opel-Klassikern inspirieren

Volle Fahrt voraus: Opel-Kapitän bekennt sich zum Opel-Kult: Opel-Chef Karl-Thomas Neumann lässt sich von Opel-Klassikern inspirieren
Erstellt am 30. August 2013

Der neue Mann bei Opel, Karl-Thomas Neumann, haut weiter ordentlich auf den Putz. Gestern polterte er, dass das größte Problem der Marke das eigene schlechte Opel-Image sei, heute dampft plakativ in den Opel-Dickschiffen Kapitän, Admiral und Diplomat zu einem plakativen PR-Termin. Die Botschaft: "Wir können auch anders, und zwar aufregend."

Die Qual der Wahl: Opel-Chef-Neumann und das kultige KAD-Trio

Es ist noch nicht lange her, da schämte sich so mancher Opel-Verantwortlicher ausgerechnet für jene Modelle, mit denen Opel riesige Erfolge einfuhr. Schon die Erwähnung von Modellbezeichnungen wie Monza, Kadett und Admiral sorgten bei jenen Verantwortlichen für Herz-Rhythmusstörungen, die davon träumten ihre Kunden durch Audi-Kunden zu ersetzen. Vom Opel Manta mal ganz zu schweigen.

Dass aber nicht die bezahlbare Traumwagen, sondern instinktlose Manager den Wert der Marke Opel ruiniert haben, wollte auch zuletzt in Rüsselsheim niemand wirklich wahrhaben. Und so wurde noch jüngst auch am eigentlich interessanten Opel Adam munter vor sich hingestümpert. Unsägliche TV-Werbung mit peinlichen Tanzeinlagen, Ausstattungsbezeichnungen wie Adam, Glam, Jam, Slam sorgen bei Opel-Fans für Fassungslosigkeit. Was soll da noch kommen? Vielleicht Adam Spam?

Würde und Eleganz: das zeichnete einst die großen Opel aus. Und heute?

Wenn der ehemalige VW-Mann Neumann vom schlechten Image spricht, dann legt er den Finger schon in die richtige Wunde. Jung soll die Marke natürlich sein, dynamisch und modern selbstverständlich auch. Aber welche Themen liefert Opel denn denjenigen, die gern über Autos reden? Könnt Ihr euch vorstellen, dass sich ein 10-jähriger vor einen aktuellen Opel stellt und sagt: "Coole Karre, Alter!"?



Nur kann Neumann keine "coole Karre" aus dem Hut zaubern, der neue Monza will erst eine werden und wird auf der IAA gezeigt. Also setzt er sich in jene Autos, die schon da sind, die Opel-Flair haben, die nicht nur von Opel-Fahrern gemocht werden und über die man(n) gerne spricht.

Jüngst geschehen, als der Opel-Vorstandsvorsitzender Karl-Thomas Neumann mit Kapitän, Admiral und Diplomat auf Traditionsreise ging. Vermutlich kann ein Opel Astra von heute so ziemlich alles besser als diese Klassiker, aber Neumann setzt damit ein Zeichen. Wie schreibt doch völlig richtig der Opel-Pressetext: „Noch heute strahlen die großen Opel viel Würde und Eleganz aus.“

Und der Kapitän der Marke mit dem Blitz stellt dabei unmissverständlich fest: „Es ist für mich immer etwas ganz Besonderes und zudem sehr Inspirierendes, die Modelle aus unserer Abteilung Opel Classic zu steuern. Dort stehen Schmuckstücke aus der gesamten Opel-Historie, die uns immer wieder daran erinnern, welche großartige Geschichte die Marke besitzt, und welch fantastische Fahrzeuge Opel gebaut hat und heute wieder baut“. Wenn er denn Recht hat, woran wir nicht zweifeln, dann sollten sich vielleicht diejenigen, die sich um das Image der Marke kümmern, auch mal ein Viertelstündchen in einen Opel setzen. Vielleicht kommt dann auch bei ihnen die Inspiration oder gar ein Geistes-Blitz!



Text: Thomas Ebeling

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