Der VW T2b Westfalia „Berlin“ ist ein echter Kult-Camper, noch dazu im damals schwer beliebten Erbswurst-Grün. Mittlerweile erscheint die Farbe doch sehr oldschool, aber das macht es natürlich irgendwie auch aus.
So ein taigagrüner Bulli mit Camping-Ausstattung ist mehr als nur ein Auto. Der VW T2b Westfalia „Berlin“ ist das Synonym für Freiheit, Abenteuerlust und das gute Gefühl, einfach loszufahren – egal wohin. Bei Thiesen Automobile steht jetzt ein besonders schönes Exemplar dieses Klassikers zum Verkauf: ein originaler Westfalia-Camper aus dem Jahr 1978, der mit seinem Zustand, seiner Historie und seiner Echtheit auf jeden Fall einen zweiten Blick wert ist.
Schon sein Auftritt ist ein Statement: Das Taigagrün des Lacks wirkt oldschool, aber trotzdem freundlich und gar nicht altbacken. Zusammen mit dem hellen Aufstelldach und den in den Türen integrierten Sidemarkern steht der Camper da, als wäre er gerade einer alten Westfalia-Broschüre für den US-Markt entsprungen. Der Look ist authentisch 70er – charmant, farbenfroh und einfach sympathisch.
Original Westfalia-Camper auf T2-Basis sind im sehr guten Zustand mittlerweile rar und sehr gesucht
Innen geht die Zeitreise weiter. Hier empfängt dich das typische Westfalia-Interieur mit grün-gelb gemusterten Stoffen, warmem Holzfurnier und clever verbautem Stauraum. Alles wirkt durchdacht, praktisch und wohnlich. Typisch Westfalia eben: ausklappbares Bett, Küchenzeile mit Spüle und Gasherd, Schränke, Tisch, Vorhänge – alles an seinem Platz. Und dank des Aufstelldachs gibt’s oben sogar noch eine zweite Schlafgelegenheit. Kein Nachbau, kein Umbau – das hier ist ein echter, originaler Westfalia „Berlin“, wie er in den 70ern vom Band lief.
Unter der Haube arbeitet der bewährte 2,0-Liter-Vierzylinder-Boxermotor mit 70 PS. Klar, ein Rennwagen ist der T2 nicht – aber darum geht’s hier auch gar nicht. Wer mit diesem Bus unterwegs ist, der entschleunigt automatisch. Mit 90 km/h über Land, das Seitenfenster halb offen, die Sonne im Gesicht und das typische Boxergrummeln im Ohr – mehr braucht man nicht, um glücklich zu sein. Und eine Reisegeschwindigkeit von 110 km/h macht der 2,0 Liter locker mit.
Erste Heimat San Francisco, California
Das Beste: Der Bus hat zwar laut Tacho 4.396 Kilometer auf dem Buckel, aber es dürften wohl eher 104.396 km sein. Vielleicht wurde auch der Meilen-Tacho gegen ein Instrument mit Kilometer-Anzeige getauscht. Laut VW-Zertifikat wurde dieses Exemplar in Hannover gebaut und bereits im Oktober 1977 in die USA – genauer gesagt nach San Francisco – exportiert. Von dort kehrte er später wieder nach Deutschland zurück, bestens gepflegt und nie verbastelt. Heute präsentiert er sich in einem beeindruckend originalen Zustand – ein echtes Sammlerstück mit Charakter und Geschichte.
Auch die Ausstattung zeigt, dass hier jemand mit Liebe zum Detail gearbeitet hat. Neben dem Aufstelldach und den drehbaren Vordersitzen gibt’s Komfort-Extras wie Kopfstützen, eine Heizung für den Fond, Drehfenster, eine beheizbare Heckscheibe und natürlich jede Menge Westfalia-typische Raffinessen. Dazu kommen breitere Stahlfelgen mit Weißwandreifen, eine Thule-Markise und sogar moderne Kleinigkeiten wie Radio, Fernseher und Satellitenschüssel – perfekt für den Roadtrip mit Stil, aber ohne den Originalcharme zu zerstören.
Ein wichtiger Punkt für alle, die auf Substanz achten: Dieser Bus ist nicht restauriert, sondern konserviert. Der Besitzer hat ihn regelmäßig von Fachbetrieben warten und professionell mit Wachs konservieren lassen. Rost ist kein Thema, die Karosserie wirkt gesund, und alles, was man sieht, hat Geschichte – keine Spachtelmasse. Genau das schätzen Kenner: lieber gepflegte Originalsubstanz als überrestaurierte Glanzstücke ohne Seele.
Auch dokumentiert ist alles, was zählt. Vom VW-Zertifikat über die Ausstattung bis hin zum Wertgutachten – der Wagen ist rundum sauber belegt.
Mit seinem Preis von 59.500 Euro (ohne Mehrwertsteuer-Ausweis gem. § 25a UStG) liegt der Camper im oberen Bereich, aber das ist angesichts der Originalität und des Zustands absolut gerechtfertigt. Schließlich sprechen wir hier nicht von irgendeinem Bulli, sondern von einem der begehrtesten Camper seiner Zeit – und dazu noch einem echten Westfalia „Berlin“ in Sammlerqualität. Wer die Preise am Markt kennt, weiß: Fahrzeuge in dieser Güte tauchen nur selten auf.
Der VW T2b ist längst mehr als ein Oldtimer. Er ist ein Symbol – für Aufbruch, für Entschleunigung, für das einfache Leben unterwegs. Jeder Kilometer im Westfalia ist eine kleine Reise in die Vergangenheit, aber mit dem Komfort, den man auch heute noch zu schätzen weiß.
Kein Schnäppchen, aber dafür die richtige Wahl
50.000 Euro für einen T2B Camper sind natürlich eine Ansage. Wem ist primär ums Camping geht, wird da von einem modernen Camper deutlich besser bedient. Diese Modelle haben deutlich mehr Komfort, Luxus und auch Praktikabilität. Aber wer sich vielleicht ein kleines bisschen die guten alten Campingtage zurückkaufen möchte, den besonderen Hauch von Freiheit und Abenteuer, so wie man es vielleicht in seiner eigenen Jugend erlebt hat oder gerne erlebt hätte, der ist mit diesem VW T2 Camper genau in der richtigen Spur. Hier muss man zwar etwas enger zusammenrücken und manches wirkt im Vergleich zu einem modernen VW Camper auch ein bisschen improvisiert. Aber ein Urlaub im Bulli ist immer auch eine Entdeckungsreise. Das Risiko mit einem luftgekühlten VW Klassiker auf die Nase zu fallen, lässt sich folgendermaßen beschreiben. Das bessere Auto ist da immer der bessere Kauf. Keine Bastelkiste und keine zum x-ten Mal zusammengebratene Camping-Gurke ist dann immer die richtige Wahl. Wer dann dem Auto regelmäßig den geforderten Service angedeihen lässt, der kann sich auf 100.000 Reisekilometer und mehrere unbeschwerte, Jahre Urlaub in seinem VW Camper freuen. Dann sind auch 50.000 € gut angelegt.
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