Dieser rote „Rocco“ ist für aufmerksame Vau-Max-Leser kein Neuland, wie das Internet einst für die Bundeskanzlerin. André Gatniejewski war mit seinem VW bereits vor einiger Zeit Gast auf unseren Seiten. Doch wie lautet der wohl meist genutzte Satz von waschechten Autofreaks? Genau, „fertig wird man nie“. Und so stand auch für den Magdeburger VW-Fan fest: Umbauen ist zwar nett, den Umbau nochmals umbauen aber umso netter. Und legte erneut Hand an.

Gute Gene für gutes Gelingen

Der flache Flitzer auf Golf-Basis entpuppte sich in Szenekreisen schnell zu einer attraktiven Basis für allerlei Projekte. Die Grundzutaten sind auch zu verführerisch: Eine schnittige Karosserieform, rahmenlose Seitenscheiben, und dazu noch ein Kofferraum, der definitiv urlaubstauglich ist und Platz für jede Menge Lufttanks und Zubehör mitbringt, wie wir anhand unseres Roadtrips nach England feststellen konnten. Wie hochbeinig der Scirocco im Originalzustand tatsächlich daherkommt, wird deutlich sobald wir Andrés Flunder einem Serien-Rocco gegenüberstellen. Das tiefergelegte Exemplar fährt mal eben unter dem Außenspiegel des originalen Wagens her.

Es muss nicht immer ein echter Scirocco R sein

Das war nicht immer so. Vor vielen Jahren, genauer gesagt 2009, kaufte André das Auto mit candyweißem Lack und fast voll ausgestattet als Neuwagen. Nach einiger Zeit packte ihn die Umbauwut. Das Resultat war ein nicht mehr wieder zu erkennender Scirocco im „R“-Look. Tief duckte sich der Wagen bereits bei unserem ersten Bericht auf die Straße. Damals noch mit 20 Zoll BBS-Speedline Rädern tief in den Radkästen versenkt, sorgte die Hinterachse mit ihrem sexy Sturz für allerhand Gesprächsstoff auf den Treffen. Klickt HIER für die Story.

Man kann die Tiefe förmlich "R"-ahnen

„Weiß ist heiß“ war gestern. Heute gilt die Devise „Rot ist Hot“ und nach einem Besuch bei „Folienking“ Eric Schmidt war das deutlicher sichtbar denn je. „Carmine Red“ heißt die Folierung, die den Scirocco jetzt (bis aufs schwarz lackierte Dach) in ein neues Kleid hüllt. Die Optik des „R“-Modells hat André beibehalten, die Mücke-Kotflügel für mehr Bewegungsfreiheit der Räder auch. Das Felgenwerk ist dafür neu. Mattgrau eloxierte O.Z. Dakar Räder in 8,5x20 Zoll schultern 225/30er Hankook Reifen. Hinter den Speichen blitzen gelochte und in der Größe gewachsene Bremsscheiben hervor. An der Vorderachse des Scirocco werkelt jetzt eine TTRS Bremse mit 370mm Brembo-Scheiben und Vier-Kolben-Sätteln, während sich hinten die „Stopper“ vom Audi S8 mit S3 Sätteln um ausreichende Verzögerungswerte kümmern.

Das Dach ist schwarz lackiert, der Rest vom Rocco rot foliert

52 Bilder Fotostrecke | VW Scirocco mit Airride und "R"-Look: AbgeROCCt #01 #02 Beim Fahrwerk rüstete André um. Jetzt senkt sich die Karosserie dank eines HP Drivetech Airrides bei Bedarf komplett auf den Boden ab. Die Ansteuerung läuft über ein AccuAir System mit E-Level Management und sorgt stets für optimale Fahrzustände. Der Lufttank sitzt wie eine Trophäe im Kofferraum und wird von „Hardlines“, also starren Leitungen statt Flexschläuchen, umschlungen.

Ein 8-Zoll-Alpine Gerät ersetzt das VW RNS 510

In Sachen Entertainment hat André aufgerüstet. Das orignale RNS510 flog raus, dafür hielt eine 8 Zoll große Alpine INE-W928R Headunit Einzug. Ein Alpine-Verstärker kümmert sich um die Signalaufbereitung für die Lautsprecher, Unterstützung erfährt die Klangwiedergabe im Tiefbassbereich durch einen Audio System Subwoofer.

Hard Times and Hard Lines beim Airride-Einbau

Abschließend sei zu erwähnen, dass André auch nach dem Fotoshooting einige neue Radkombinationen durchprobiert hat. Bentley, BBS, Audi Rotor-Räder – Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass es eine Felge gibt, die länger als vier Wochen an den Achsen dieses Scirocco bleibt. Denn wie wir eingangs bereits geschrieben haben, so richtig fertig wird man mit seinem Auto ja nie..

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Scirocco

Baujahr: 2009

Motor: 1,4 TSI, 118 kW (160 PS), Auspuffanlage in Edelstahl ab Kat mit „R“-Optik und Klappensteuerung

Getriebe: Serie, Audi S3 Schaltwegverkürzung

Fahrwerk: modifiziertes HP Drivetech Airride, sichtbare Installation des Lufttanks mit „Hardlines“ im Kofferraum

Bremsen: vorne TTRS Bremsanlage mit 370mm Scheiben und Vier-Kolben-Sätteln, hinten Audi S8 Bremse mit Audi S3-Sätteln 

Räder: O.Z. Dakar in 8,5x20 ET43, mattgrau eloxiert

Reifen: Hankook Evo S1 in 225/30 R20

Karosserie: Umbau auf Scirocco R (mit Front, Heck, Seitenschweller, Scheinwerfer, Rückleuchten), Frontschürze gecleant, 2,5cm breitere Kotflügel von Mücke Carbon, Dach, Diffusor, Spiegelabdeckungen und Lufteinlässe schwarz lackiert, VW Embleme entfernt, Heckwischer entfernt, Folierung in Carmine Red

Innenraum: Scirocco R-Lenkrad mit Echtcarbon an Spange und Abdeckung, „R“-Schalthebel und „R“-Tacho, AccuAir-Fernbedienung in der Mittelkonsolen-Ablage mit CNC-gefräster Halterung, „R“-Haltegriffe, Druckanzeige versteckt im Ablagefach eingebaut, Mittelkonsolen-Dreiecke mit Carbon veredelt, Airride Steuerung in der Mittelkonsole, Golf 5 GTI Pedale, Golf 6 Klimabedienteil, blau verspiegelte Frontscheibe 

ICE: 8“ Alpine INE-W928R Headunit, Alpine Endstufe, Audio System Subwoofer

Dank an: Eike Ness, Felix Hannemann, Dennis Görsch, HP Drivetech